Reifen wie Luftballons: Hamilton hinterfragte Red-Bull-Drücke
Lewis Hamilton hatte Probleme mit dem zu hohen Luftdruck der Pirelli-Reifen und unterstellte Red Bull während des Rennens eine Unterschreitung der Vorgaben
Was für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nur eine "Außenseiterstrategie" war, hat die bislang so dominanten Weltmeister in Silverstone fair und ehrlich bezwungen. Der Start auf harten Reifen hat sich für Max Verstappen als richtig erwiesen, hinzu kamen die anderen Reifen als vor einer Woche, die den Ausschlag gegeben haben könnten.
Nicht nur dass Pirelli weichere Mischungen mitgebracht hat, nach den Reifenschäden am vergangenen Sonntag hat man zudem höhere Mindestdrücke vorgegeben: 2 psi an den Vorderreifen, 1 psi an den Hinterreifen.
Das scheint Mercedes heute nicht geschmeckt zu haben: "Sie hatten heute nicht die Probleme, die wir hatten", sagt der zweitplatzierte Lewis Hamilton über Red Bull. "Das Ausmaß der Blasenbildung war definitiv unerwartet."
Hamilton erklärt Funkspruch
Warum Red Bull nicht diese Probleme hatte, bleibt nur zu vermuten. Während des Rennens hatte Hamilton jedoch über Funk den Verdacht geäußert, dass Red Bull unterhalb der Pirelli-Vorgaben fahren könnte. Einen konkreten Hinweis darauf gibt es jedoch nicht.
Nach dem Rennen versucht er seinen Spruch zu erklären: "Zu Beginn des Rennens fahren wir mit niedrigstem Druck, und während des Rennens steigert er sich. Er steigt steil an, und ich schätze, dass er bei uns einfach stärker angestiegen ist", so der Brite.
Um Reifen zu schonen, müsse man die Temperaturen und damit auch den Druck niedrig halten. "Das war nicht mein Denkprozess. Sie müssen es geschafft haben, ihre Drücke niedriger zu halten als wir. Darum hatten wir Blasenbildung. Es war einfach eine Theorie von mir. Ich habe nicht gesagt, dass sie eine andere Einstellung fahren."
Hamilton selbst war mit den Reifendrücken generell aber alles andere als zufrieden: "Pirelli hatte Probleme mit den Reifenschäden, also haben sie eine Woche später die Reifendrücke höher, höher, höher und höher geschraubt. Es sind jetzt Luftballons", sagt der Mercedes-Pilot. "Das sind die höchsten Drücke, die wir je auf so einer Strecke hatten."
"Ich wäre nicht überrascht, wenn das für uns heute ein Problem war."
"Auf einem halben Reifen gefahren"
Vor allem im zweiten Stint musste Hamilton lange auf seinen Reifen haushalten: "Ich habe gemanagt, wie man es kaum glauben kann. Ich habe meine besten Fähigkeiten ausgepackt, aber es hat in Sachen Blasen keinen Unterschied gemacht", so der Brite.
"Am Ende bin ich im Grunde mit einem halben Reifen gefahren. Wenn man in den Spiegel geschaut hat, war eine Hälfte abgefahren, die andere war okay. Ich war nervös, dass er explodieren könnte oder so."
Am Ende hat es trotzdem zu Rang zwei gereicht.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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