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Renault-Boss Ghosn festgenommen: Was bedeutet das für die Formel 1?

Knalleffekt bei Renault! Konzernboss Carlos Ghosn wurde wegen Betrugsverdachts verhaftet: Das könnte für das Formel-1-Engagement negative Folgen haben

Carlos Ghosn, Präsident Renault

Carlos Ghosn, Präsident Renault

XPB Images

Knalleffekt beim Renault-Nissan-Konzern: Geschäftsführer Carlos Ghosn wurde am Montag in Japan verhaftet, weil er Firmengelder für persönliche Zwecke genutzt und sein eigenes Gehalt in Wertpapierberichten zu niedrig angegeben haben soll. Der Renault-Nissan-Geschäftsführer soll noch diese Woche gefeuert werden. Die Renault-Aktien verloren als Reaktion auf die Negativschlagzeilen an der Pariser Börse elf Prozent ihres Werts.

Damit geht 2018 als Jahr des Umbruchs bei den in der Formel 1 aktiven Automobilherstellern in die Geschichte ein: Nach dem Tod von Ferrari-Boss Sergio Marchionne und der angekündigten Hofübergabe von Daimler-Chef Dieter Zetsche an Ola Källenius ist nun auch die Ära Ghosn nach 22 Jahren beendet.

Ghosn galt in der Branche als Sparmeister. Das brachte dem in Brasilien geborene Franzose libanesischer Abstammung, dessen Sparprogramme gefürchtet waren, in Frankreich auch den Spitznamen "Le Cost Killer" ein. Dass er nun Firmengelder veruntreut haben soll, verwundert viele, denn der 64-jährige, dessen Vertrag eigentlich noch bis 2022 gelaufen wäre, zählt zu den bestbezahlten Konzernchefs der Autobranche.

Bleibt Renault voll auf Formel-1-Kurs?

Allein bei Nissan soll er knapp acht Millionen Euro pro Jahr verdient haben, bei Renault bezog er 7,4 Millionen Euro - exklusive Bonusgelder. Wer sein Nachfolger werden soll, ist ungewiss.

Der 64-Jährige, der seit 1996 bei der Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi die Fäden zog, sorgte in seiner Amtszeit zweimal - im Jahr 2001 und im Jahr 2016 - für ein Comeback der Franzosen in der Formel 1. Der von ihm ausgehandelte Vertrag soll angeblich bis 2024 laufen. Dass Renault aber früher aussteigt, ist nicht auszuschließen, zumal der Druck von Jahr zu Jahr immer größer wird.

Zuletzt sorgte Ghosn dafür, dass das Motorsportprogramm Renaults voll auf die Formel 1 fokussiert wird. Das Budget des Werksteams, das von Cyril Abiteboul geleitet wird, wurde erhöht, zudem holte man mit Daniel Ricciardo einen Siegfahrer, der gemeinsam mit Nico Hülkenberg für eine Erfüllung des 2020 endenden Fünfjahresplan sorgen soll. Als Ziel des Plans wurde übrigens der WM-Titel angegeben. Dafür stieg man trotz des Booms aus der Formel E aus - das Team wurde im Vorjahr von Konzernschwester Nissan übernommen.

Schlechte Nachricht für die FIA

In der Formel 1 gibt Renault weniger als andere Hersteller für die Entwicklung der Hybrid-Antriebseinheiten aus. Nach wie vor besitzt man in Viry-Chatillon keinen Prüfstand, auf dem das gesamte Auto samt Triebwerk getestet werden kann.

Das Ende von Ghosn ist übrigens nicht die einzige personelle Änderung, die mit dem Renault-Formel-1-Programm in Verbindung steht. Am 1. Januar 2019 wird Thierry Koskas - bislang stellvertretender Vorsitzender im Vertriebsbereich und Mitglied im Renault-Führungsgremium - die Leitung der Sportabteilung des französischen Herstellers von Präsident Jerome Stoll übernehmen, der bislang Ghosn direkt unterstellt war.

Es ist fraglich, ob auch Ghosns noch unbekannter Nachfolger das Durchgriffsrecht seines Vorgängers haben wird und das Formel-1-Programm im Alleingang durchboxen kann. Für die FIA und Präsident Jean Todt ist Ghosn Ende mit Sicherheit keine gute Nachricht: Denn beim Motorenreglement hat man voll auf die Strategie gesetzt, die aktuellen Antriebshersteller zu halten, und die Tür für potenzielle Neuankömmlinge wie Porsche geschlossen. Das könnte sich rächen, sollte Ghosn Nachfolger das Formel-1-Projekt nicht mehr rechtfertigen können und den Stecker ziehen.

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