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Renault offenbart Pleuel-Problem: Darum war der Motor bisher gedrosselt

Vor der Saison versprach Renault enorme Fortschritte beim Motor, doch der Auftakt ging schief: Wieso man die Leistung drosselte und es jetzt aufwärts gehen soll

Die MGU-K-Probleme bei Renault sind bekannt, doch nun offenbart Geschäftsführer Cyril Abiteboul, dass dem französischen Hersteller bei den bisherigen Rennen vor allem ein Pleuel-Problem zu schaffen machte. Nico Hülkenbergs Ausfall in Bahrain war darauf zurückzuführen, weshalb sich das Teams aus Angst vor weiteren Ausfällen gezwungen sah, die Leistung deutlich zu drosseln.

Es gäbe "zwei Gründe", warum die Zuverlässigkeit bei Renault bisher unter den Erwartungen ist", gibt Abiteboul zu. "Der bekannte Grund ist die MGU-K, aber es war bislang nicht bekannt, dass Nicos Ausfall in Bahrain eigentlich auf einen Pleuel-Defekt zurückzuführen war. Dabei handelt es sich um ein grundlegendes Teil, bei dem man nicht will, dass es kaputtgeht."

Renault wurde von dem Problem beim zweiten Saisonrennen überrascht: "Wir haben es im Winter nicht identifiziert, und wir hatten auch nicht wirklich einen Plan B. Ich muss aber sagen, dass es ein Rückschlag für das Unternehmen war, denn wir mussten nach dem Rennen Notfallmaßnahmen einleiten und die Leistung bei den folgenden Rennen massiv reduzieren."

Wie Renault das Pleuelproblem löste

Das wirkte sich auf die Rennen in Schanghai und Baku aus, ehe man in Spanien mit einem Motoren-Update reagierte. "Alle haben toll reagiert", spricht er seiner Mannschaft ein Kompliment aus. "In nur fünf Wochen ist es uns gelungen, das Problem zu identifizieren, es zu verstehen, ein neues Design zu finden, neue Teile zu beziehen, sie zu testen, sie abzusegnen und dann rechtzeitig für Spanien genügend neue Motoren für uns und McLaren zu bauen."

Cyril Abiteboul

Renault-Geschäftsführer Abiteboul hatte das Pleuel-Problem bisher verschwiegen

Foto: LAT

Das ist auch der Grund, warum bereits in Barcelona bei allen vier Renault-Boliden der erste Motorwechsel durchgeführt wurde. Doch worauf ist es eigentlich zurückzuführen, dass Renault beim Motor trotz wahrer Jubelmeldungen im Winter erneut mit Problemen kämpft?

Warum man bei der Zuverlässigkeit schwächelt

Abiteboul kennt die Gründe: "Wir haben uns diesen Winter bewusst dazu entschlossen, den Fokus auf die Performance zu legen, was auf Kosten der Zuverlässigkeit ging. Einige Motoren hätten auf dem Prüfstand dazu genutzt werden sollen, die Zuverlässigkeit sicherzustellen, aber sie wurden dazu genutzt, um die Performance zu verbessern. Wir hatten daher einen sehr guten Auftakt, was die Motorleistung angeht, aber die Zuverlässigkeit war unterdurchschnittlich."

Auch wenn die Leistungen des Werksteams bislang zu Wünschen übrig lassen, betont Abiteboul, dass man tatsächlich große Fortschritte gemacht habe. "Um ein paar Zahlen zu nennen", holt der Franzose aus. "Wir wollten eigentlich beim Motor in zwölf Monaten 50 kW (68 PS) zulegen. Jetzt liegen wir bei 40 (54 PS), und wir wollen im Laufe der Saison im stärksten Modus noch um zehn zulegen."

Abiteboul: Renault-Motor im Rennen so stark wie Ferrari

Damit sei man "laut unserer Analyse im Rennen auf dem gleichen Niveau wie Ferrari und Mercedes, im Qualifying liegen wir noch hinter Ferrari". Diese Werte gelten allerdings nur, wenn bei den Motoren nach den Pleuel-Problemen wieder die komplette Leistung freigegeben wird.

Sebastian Vettel, Nico Hülkenberg

Renault sieht sich bei der Motorleistung bereits auf Ferrari-Niveau

Foto: LAT

"In Barcelona haben wir das noch nicht getan, denn wir wollten noch Rückmeldungen einholen und alles untersuchen, damit es passt. Aber ab diesem Wochenende machen wir einen weiteren Schritt, womit wir im Grunde wieder auf dem Niveau vom Saisonstart sein sollten. Und da waren wir wirklich stark."

Eine Aussage, die bei Kritikern für hochgezogene Augenbrauen sorgt, denn Renault liegt derzeit auf dem achten Platz in der Konstrukteurs-Wertung. "Da wir Red Bull verloren haben, haben wir auch eine Möglichkeit verloren, die Fortschritte beim Motor zu zeigen", sieht Abiteboul das Problem in der Außenwirkung. "Das war uns bewusst, und deswegen müssen wir da ansetzen und diese Fortschritte jetzt mit unserem eigenen Team zeigen."

Selbstkritik bei Renault nach schwachem Saisonauftakt

Experten seien aber in der Lage, die Fortschritte trotz der Umstände zu erkennen: "Man kann sich die Topspeed-Werte und die GPS-Daten anschauen, und dann sieht man genau, was los ist", meint der Renault-Geschäftsführer. "Klar, das Abtriebsniveau kann sich unterscheiden, aber es gibt einen unmissverständlichen Trend."

Dass der Saisonauftakt für die Truppe aus Enstone danebengegangen ist, steht für Abiteboul aber außer Zweifel: "Die Probleme, die wir in den ersten fünf Rennen hatten, stimmen nicht mit unseren Ambitionen und dem Niveau unserer Fahrer und des Teams überein. Es liegt jetzt an uns, die richtige Reaktion zu zeigen und auf die unterschiedlichen Probleme zu antworten."

Der Startschuss soll in Monaco fallen: "Damit wollen wir dieses Wochenende beginnen, denn wir dürfen nicht vergessen, dass wir den Vorjahressieger in unseren Reihen haben", verweist er auf Daniel Ricciardo. "Dadurch haben wir eine gewisse Verpflichtung."

Mit Bildmaterial von LAT.

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