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Renault kurios: Weniger Abtrieb gleich besseres Handling

In Spa schlich sich Renault wieder in den Kampf um WM-Rang drei - Für Daniel Ricciardo kurios: Das Auto fühlt sich mit weniger Abtrieb besser an

"Es ist schade, dass wir nicht zweimal in Spa fahren", lacht Esteban Ocon nach Renaults bestem Saisonergebnis. Mit den Plätzen vier und fünf konnten Daniel Ricciardo und Ocon einen überraschenden Aufschwung feiern, nachdem man in Barcelona mit den Plätzen elf und 13 noch ohne Punkte gewesen war.

"Es ist das gleiche Auto, das in Barcelona die Top 10 verpasst hat", sagt Teamchef Cyril Abiteboul und unterstreicht damit, dass Renault vor allem Konstanz fehlt, um regelmäßig gegen die direkte Konkurrenz um WM-Rang drei kämpfen zu können. "Das zu verbessern, hat oberste Priorität", sagt der Franzose.

Der R.S.20 hat bewiesen, dass er auf Strecken wie Spa-Francorchamps, auf denen wenig Abtrieb gefragt ist, äußerst konkurrenzfähig ist. "Aus irgendeinem Grund scheint das Auto damit besser zu passen", sagt Ricciardo. "Das ist auch ermutigend für das nächste Wochenende", so der Australier. Denn dann steht mit Monza der nächste Low-Downforce-Kurs auf dem Programm.

"Eigentlich sollte es sich schlimmer anfühlen ..."

Die direkte Konkurrenz sieht Renault auf jeden Fall wieder stark, denn überraschend war Renault nicht vor allem in den schnellen Kurven schnell, sondern in den langsamen Ecken. "Sie waren sehr gut in der letzten Kurve, in Kurve 1 und in Kurve 8", hat McLarens Lando Norris erkannt. "In schnellen Kurven waren sie etwas hintendran, aber die mittelschnellen und langsamen Kurven waren außergewöhnlich und die Geraden sehr gut."

Das verspricht für Monza eine Menge, denn dort gibt es neben langen Geraden vor allem langsame Schikanen. Zudem werden in Italien noch stärkere Low-Downforce-Konfigurationen gefahren als in Spa, wo man einen Kompromiss mit dem kurvenreichen Mittelsektor braucht.

Mit wenig Abtrieb fühlt sich Ricciardo überraschend wohl: "Normalerweise sollte sich weniger Abtrieb schlimmer anfühlen. Das Auto sollte mehr rutschen und unangenehmer sein, aber das tut es nicht", sagt Ricciardo. Zwar sei nicht mehr Grip vorhanden, aber die Vorderreifen und Hinterreifen würden einfach besser zusammenarbeiten. "Das scheint die Charakteristik des Autos zu sein."

Auf Augenhöhe mit Red Bull?

In Belgien konnte man dadurch sogar auf lange Sicht mit Red Bull mithalten. Zwar hatten die Bullen auf eine Runde gesehen die bessere Pace, doch weil Renault die Reifen gut im Griff hatte, konnte Ocon in der Schlussrunde noch an Alexander Albon vorbeigehen und Ricciardo stark auf Max Verstappen aufholen und sich die schnellste Rennrunde sichern.

 

"Während andere Leute Probleme mit ihren Reifen hatten, hatten wir etwas weniger", so Ocon. "Unser Auto scheint gut auf die Reifen aufzupassen, wenn wir die Pace haben." Dass es aber trotzdem reicht, um sogar Red Bull herauszufordern, kam für das Team durchaus überraschend - auch wenn man wusste, dass man eine ordentliche Pace besitzt.

Denn eigentlich mussten Mercedes und Red Bull an der Spitze wenig pushen. Max Verstappen meinte sogar, dass er 38 von 44 Runden Reifenmanagement betrieben habe. "Sie haben ihre Reifen nicht hart rangenommen, von daher war die Pace am Ende sehr ermutigend", sagt Ricciardo. "Das hat mich überrascht, denn ich wurde schneller und schneller."

Schnellste Rennrunde im letzten Umlauf

Der Australier wurde sogar so schnell, dass er im letzten Umlauf die schnellste Rennrunde in Angriff nehmen konnte. Diese sei rund eine halbe Sekunde schneller gewesen als Ricciardos Bestzeit bis dato. "Ich dachte, wenn ich die Batterie entsprechend nutze, dann kann es vielleicht klappen", erzählt er.

 

"Gegen Mitte der Runde habe ich wirklich jedes Stück der Strecke ausgenutzt und mir gedacht, dass ich es jetzt auch durchziehen muss. Diese Runde hat mir vermutlich mehr Angst eingejagt als die in Q3", lacht er. Doch es reichte und der Sonderpunkt ging in Richtung Renault.

Teamchef Abiteboul ist nach dem Auftritt in Belgien äußerst zufrieden: "Ich sehe das als Belohnung für jeden in Viry (Motorenwerk von Renault; Anm. d. Red.), der so hart gearbeitet hat, die Komplexität der Power-Unit in den Griff zu bekommen", so der Franzose, der aber noch einmal um das Tattoo herumkommt, dass es für einen Podestplatz gegeben hätte.

Ricciardo: Podium wäre auch cool, aber ...

Doch darauf gibt es in Monza die nächste Chance, wo sich durch den Wegfall der Motorenmodi noch einmal neue Möglichkeiten ergeben könnten. Der Podestplatz an sich ist aber nicht zwingend Ricciardos Ziel: "Es geht nicht immer um das Podium", sagt er, "sondern darum, Leute wie Max unter Druck setzen zu können."

"Klar wäre das Podium eine Belohnung, aber eine echte Belohnung wäre auch, diese Performance auf einer High-Downforce-Strecke zu zeigen", so der Australier. "Aber da werden wir später im Jahr noch ein paar Chancen haben."

Mit dem Ergebnis von Spa ist Renault auf jeden Fall wieder dick im Kampf um den dritten WM-Platz. Zwar liegt man mit 59 Punkten derzeit nur auf Rang sechs, doch Ferrari (61), Racing Point (66) und McLaren (68) befinden sich alle in unmittelbarer Schlagdistanz.

 

"Es sind noch zehn Rennen zu fahren, von daher befinden wir uns mehr oder weniger erst am Anfang der Saison", sagt Ocon. "Natürlich ist es schön zu sehen, dass wir uns dem Kampf annähern, aber wir müssen konstanter punkten", sagt Ocon. "Ein zweites Barcelona wollen wir nicht sehen, aber wenn sich Möglichkeiten wie hier ergeben, müssen wir sie ergreifen - so wie an diesem Wochenende."

In Monza will Renault versuchen, das Ergebnis zu bestätigen.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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