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Renault-Mann Marcin Budkowski: Die FIA zu verlassen, war "nie mein Plan"

Renault-Direktor Marcin Budkowski spricht über seinen Wechsel von der FIA zum Formel-1-Rennstall und die Kontroverse, die er damit ausgelöst hat

Nick Chester, Renault Sport F1 Team Technical Director and Marcin Budkowski, Renault Sport F1 Team on the grid

Nick Chester, Renault Sport F1 Team Technical Director and Marcin Budkowski, Renault Sport F1 Team on the grid

Mark Sutton / Motorsport Images

Am 26. September des Vorjahres wurde bekannt, dass Marcin Budkowski den Posten des FIA-Technikdirektors verlassen werde. Wenige Tage später sickerte durch, dass der Pole zum Renault-Team wechselt. Damit löste er eine hitzige Debatte aus, denn Konkurrenzteams fürchteten um ihr Wissen. Knapp ein Jahr später spricht Budkowski nun von einer "aufgeblasenen Kontroverse" und gab zu, dass er nicht geplant hatte, den Automobil-Weltverband zu verlassen.

"Das kam für mich genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich habe mit der Zeit ein wenig den Glauben an meine Arbeit verloren und Renault ist doch ein tolles Projekt", rechtfertigt er seine Entscheidung. Im Oktober 2014 kam er zur FIA und arbeitete sich schließlich zum Technischen Direktor hoch. Sogar als Nachfolger von Charlie Whiting und Jo Bauer wurde er aufgebaut. Doch ihn trieb es schließlich wieder zurück zu einem Rennstall.

Das war jedoch nicht geplant, wie er auch zugeben muss: "Als ich zur FIA ging, hatte ich ausschließlich den Weltverband im Hinterkopf. Es war als langfristiges Projekt angelegt, nur leider hat es nicht ganz so funktioniert, wie geplant." Er beteuert, dass er niemals vorhatte, seine Karriere durch einen Zwischenstopp bei der FIA voranzutreiben. Denn schon vor seinem FIA-Engagement war Budkowski in der Formel 1 tätigt, zunächst begann er beim Rennstall von Alain Prost 2001 als Aerodynamiker, bevor er leitende Funktionen bei Ferrari und später bei McLaren übernahm.

Budkowski von Kontroverse um ihn "doch überrascht"

Besonders die Topteams, dazu zählt auch sein Ex-Arbeitgeber Ferrari, haben sich gegen Budkowskies Verpflichtung bei Renault gestemmt. Die Mitglieder der Strategiegruppe verfassten sogar einen Brief an FIA-Präsident Jean Todt und Liberty Media, um ihre Besorgnis zum Ausdruck zu bringen. Immerhin hatte der Pole in seiner Funktion als Technischer Direktor weitläufigen Zugang zu technischen Details aller Teams. Befürchtet wurde, dass dies Renault einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringen könnte. Immerhin lag sein Arbeitsverbot bei nur drei Monaten.

War er selbst von der Kontroverse überrascht? "Ehrlich gesagt schon ein bisschen. Das wurde viel zu sehr aufgeblasen." Um die Konkurrenz zu besänftigen, hat die FIA gemeinsam mit Renault schließlich festgelegt, dass Budkowski seine Arbeit doch erst ab 1. April 2018 aufnehmen werde.

"Ich habe im April begonnen und bin in den ersten drei Monaten in Viry gewesen, um das Team besser kennenzulernen", schildert der Renault-Direktor in Singapur. "Das klingt sehr trivial, aber ich habe einfach die Leute kennengelernt, wozu ich jetzt keine Zeit mehr hätte." Außerdem konnte er im Motorenwerk die andere Seite besser kennenlernen, schließlich hatte er bei der FIA hauptsächlich mit den Chassis zu tun.

Er gibt sogar zu, dass er die Sorge der Rivalen teilweise nachvollziehen kann, dennoch gibt er Entwarnung. "Es gibt zwei Seiten: Das war zuletzt eine eher ruhige Phase in der Formel 1, wo sich nicht viel getan hat. Daher wurde das alles unverhältnismäßig aufgeblasen. Und zweitens, wurde das von ein paar Teams instrumentalisiert. Denn manche haben zu der Kontroverse auch noch beigetragen." Dass seine Ankunft bei Renault hinausgezögert wurde, respektiere er. "Ob das reicht, kann ich nicht beurteilen. Ich habe keine Gewissensbisse deswegen", stellt er klar.

Budkowskis Aufgaben: Technisches & operatives Geschäft

Schließlich würden sich die technischen Entwicklungen in der Formel 1 so schnell ändern, dass sein Wissen aus den Vorjahren bereits obsolet sei. Aktuell konzentriert sich Budkowski auf das technische und operative Geschäft beim französischen Rennstall. "Meine Verantwortung liegt darin, dass das gesamte technische Team, wie auch die operative Führung direkt an mich berichtet, zusätzlich noch die Personalabteilung. Die restlichen Abteilungen unterstehen Cyril direkt, weil sich die sowohl auf Viry als auch Enstone aufteilen", erklärt er.

Alles, was mit dem Konzept, dem Design, der Herstellung, der Lieferung der Autos und der Operation an der Strecke zu tun hat, unterstehe ihm als "Executive Director". Im Team sei er herzlich aufgenommen worden, Spannungen würde es "überhaupt keine" geben. Budkowski lobt vor allem den starken Zusammenhalt, der noch aus den Lotus-Jahren stammt. "Enstone ist großartig. Das Team hat eine besondere Geschichte, sie haben so viel schon gemeinsam erlebt. Eine Kerngruppe an Leuten hat das Team während der Lotus-Jahre zusammengehalten und das sind noch immer die gleichen Leute, die heute das Fundament des Teams bilden."

Nun sei er Teil eines "größeren Vorhabens", nämlich das Team "ganz an die Spitze zu bringen". Renault habe in den vergangenen Monaten aus diesem Grund bereits mehrere größere Namen angezogen, allen voran Daniel Ricciardo. "Ich bin sehr aufgeregt, beim Umbau des Teams mitzuhelfen. Viele Änderungen kommen nun auf uns zu, von der Budgetobergrenze bis zur Beschränkung von Ressourcen. Die Regeländerungen 2021 werden für uns genau zum richtigen Zeitpunkt kommen, nachdem wir das Team jetzt umbauen. Ich bin bereit, den Kampf mit den Top 3 aufzunehmen, denn das ist unser Plan", richtet er der Konkurrenz aus.

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