Renault: Prost glaubt 2018 nicht an Siegchance
Warum Renault-Berater Alain Prost nach den Wintertests nicht an Siegchancen für das Werksteam glaubt und wieso er zu Saisonmitte mit Fortschritten rechnet
Foto: Stefano Arcari
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff traut Nico Hülkenbergs Renault-Team dieses Jahr den größten Sprung aller Rennställe zu, doch Renault-Berater Alain Prost steigt nun auf die Bremse: Siege sind laut dem viermaligen Weltmeister in der Saison 2018 unrealistisch. "Es ist sinnlos, im Motorsport gewisse Ziele zu nennen, denn so läuft das hier nicht", antwortet Prost gegenüber 'Nice-Matin' auf die Frage nach Triumphen. "In der Theorie werden die Top-3-Teams weiterhin einen großen Vorsprung haben. Aber bis Saisonmitte werden wir neue Teile haben, und wir schließen es nicht aus, auf dem Podest zu sein."
Bereits 2017 gelang dem Renault-Team dank eines stark verbesserten Unterbodens ein großer Sprung. Laut dem Fünfjahresplan des Teams, in dessen dritten Jahr man sich 2018 befindet, müssten nun Podestplätze an der Tagesordnung stehen. Das wäre auch für Hülkenberg selbst wünschenswert, denn der Emmericher schaffte es in seiner acht Jahre andauernden Formel-1-Karriere noch nie unter die Top 3.
Für Prost steht im Vordergrund, dass das französische Werksteam konstante Fortschritte macht, zumal die Umstrukturierung nach wie vor nicht abgeschlossen ist. "Es kommen immer noch viele neue Mitarbeiter, und die Fabrik in Enstone ist nun verbessert. Bald wird das Gleiche auch in Viry passieren", offenbart der ehemalige Renault-Pilot, dass auch die Motorenfabrik in der Nähe von Paris nun umstrukturiert wird.
"Wann unsere Bemühungen belohnt werden? Dafür ist es noch zu früh. Schauen wir erst einmal, welche Fortschritte wird dieses Jahr machen werden", bemüht er sich, nicht wie im Vorjahr ein Saisonziel anzugeben (damals Platz fünf), das man dann möglicherweise nicht erreicht.
Wie er die Lage an der Spitze einschätzt? "Wenn man es anhand der Wintertests beurteilt, dann hat Lewis einen kleinen Vorteil", sieht er Weltmeister Lewis Hamilton auch dieses Jahr als Favoriten. "Aber der Vorteil ist sehr klein. Und die Saison ist mit 21 Rennen lang, da kann viel passieren. Auch Red Bull scheint sehr konkurrenzfähig zu sein."
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