Renault: Ricciardo-Wechsel sorgt für "fantastische" Alonso-Stimmung
Die Euphorie im Team, die nach der Verpflichtung Daniel Ricciardos zu spüren gewesen wäre, überraschte Teamchef Cyril Abiteboul – Er warnt den Australier vor
Foto: LAT Photographic
Bei der Renault-Werksmannschaft herrscht sich im Vorfeld der Formel-1-Saison 2019 Zuversicht. Wie Teamchef Cyril Abiteboul 'Motorsport.com' sagt, wäre die Stimmung an den Standorten in Enstone und Viry so gut wie seit 2005 und 2006 nicht mehr – als Fernando Alonso mit den Franzosen zweimal Weltmeister wurde. "Der Augenblick ist fantastisch", meint Abiteboul und macht die Verpflichtung Daniel Ricciardos verantwortlich: "Ich habe nie zuvor eine solche Reaktion erlebt."
Nach der Bekanntgabe des Überraschungscoups hätte bei den Mitarbeitern "wahnsinnige Erleichterung" geherrscht. "Ich hätte zwar mit so etwas gerechnet, jedoch nie und nimmer mit dem, was sich tatsächlich abgespielt hat. Wir haben zwar keinen Blumentopf gewonnen, aber mittlerweile herrscht das Gefühl vor, dass wir auf dem Weg dahin und in der Lage wären, es zu schaffen", so Abiteboul.
Die Kehrseite: Dass Renault Ricciardo von Topteam Red Bull loseiste, sorgt für ein neues Druckmoment. Der auch mit Mercedes und Ferrari in Verbindung gebrachte Australier wird sich langfristig nicht mit einem Auto und einem Antriebsstrang auf dem gewohnten Niveau zufriedengeben.
Abiteboul verspricht: "Ich will in den kommenden Jahren keine Enttäuschung oder Frustration in seinen Augen erkennen. Ich will nicht erleben, was McLaren zuletzt mit Fernando [Alonso] durchmachen musste." Jedoch liegt es nicht zuletzt an Ricciardo selbst, ob die erste Zeit bei Renault für ihn zu einem Gang nach Canossa verkommt. Er muss sich selbst darüber im Klaren sein, dass sein neues Auto vorerst nicht in der Lage sein wird, aus eigener Kraft um Grand-Prix-Siege zu kämpfen.
Der Teamchef betont, dass Ricciardo seine Erfahrung in die Entwicklung einbringen müsste. Dann läge es in seiner Hand, aus einem durchschnittlichen Boliden ein Topauto zu machen. "Nur mit seinem Zutun können wir wirklich gut werden. Wenn er nur fahren will, muss er sich woanders umschauen", sagt Abiteboul. Er wünscht einen Markenbotschafter und eine Führungspersönlichkeit. Heißt: Entgleisungen und Schuldzuweisungen vor der Presse im Stile eines Max Verstappen sind tabu.
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