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Rennen Ungarn: Nimmt Mercedes Verstappen in die Zange?

Es kann ein Vorteil sein, mit zwei Autos gegen Max Verstappen zu kämpfen, muss aber nicht: "Wir können ihn mit zwei Autos jagen", sagt Toto Wolff

Angesichts der aufsteigenden Formkurve des Red-Bull-Honda-Pakets startet Max Verstappen heute als Topfavorit in den Grand Prix von Ungarn (Formel 1 2019 live im Ticker). Allerdings hat der Polesetter einen Nachteil: Während er an der Spitze Alleinkämpfer ist, kann ihn das ebenfalls favorisierte Mercedes-Team gleich mit zwei Fahrern in die Zange nehmen.

Lewis Hamilton, Dritter der Startaufstellung, wähnt sich in der glücklichen Position, "im Rennen als Team arbeiten zu können", während Valtteri Bottas, neben Verstappen in der ersten Reihe, sagt: "Mit zwei Autos da vorne haben wir gute Chancen. Natürlich diskutieren wir das. Wir fahren einerseits jeder für sich um sein Ergebnis. Aber andererseits wird es uns auch beiden helfen, wenn wir als Team zusammenarbeiten."

Das könnte dann zum Beispiel so aussehen, dass Mercedes die beiden Fahrer auf unterschiedliche Strategien programmiert. Eine Zweistoppstrategie ist laut Simulationen von Pirelli zwar unwahrscheinlich. Aber zwischen einem Einstopper Medium-Hard mit Undercut und einem Einstopper Medium-Soft mit Overcut liegen bis zu 23 Runden Unterschied.

Mercedes könnte zum Beispiel ein Auto früher reinholen und Verstappen mit einer Undercut-Attacke unter Druck setzen, ihn vielleicht sogar zu einem ungewollt frühen Boxenstopp zwingen. Gleichzeitig könnte das zweite Auto auf die genau konträre Overcut-Strategie, also einen späteren Boxenstopp, setzen - und im Finish mit frischen Reifen auftrumpfen.

 

Hamilton glaubt: Mercedes ist im Vorteil

"Es ist schon ein bisschen schwieriger, wenn du allein da vorne bist und nicht als Team, denn so bist du allen möglichen Attacken ausgesetzt, zum Beispiel einem Undercut und so weiter", glaubt Hamilton. "Zuerst einmal haben wir einen langen Weg runter zur ersten Kurve. Und danach geht es dann vor allem um die Taktik."

Zwei Autos im Spiel zu haben, sei "einerseits ein riesiger Vorteil, weil du zwei Strategien ausspielen kannst", freut sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Die Sache habe aber auch einen Haken: Vor dem Rennen wissen die Ingenieure nicht, welche von zwei unterschiedlichen Strategien besser aufgehen wird.

Das könnte dazu führen, dass sich einer der beiden Fahrer im Nachhinein benachteiligt fühlen wird: "Wir können ihn mit zwei Autos jagen, aber das bedeutet, dass einer einen strategischen Nachteil haben könnte. Nicht absichtlich, aber zum Beispiel weil bei einem Undercut am Ende die Reifen abbauen oder man zu spät stoppt", warnt Wolff.

Es gibt aber auch etwas, das für Verstappen spricht: "Wenn du vorne bist, kannst du das Rennen kontrollieren", sagt der 21-Jährige über die erste Pole-Position seiner Karriere, die zum Teil ein Verdienst von Honda war: "Sie haben hart daran gearbeitet, gerade im Qualifying ein bisschen mehr herauszuholen."

Von Ferrari erhofftes Hitzerennen bleibt aus

Fest steht, dass es ein sehr taktisches Rennen werden dürfte. Der von einigen erhoffte Regen wird ausbleiben, wie es derzeit aussieht. Die speziell von Ferrari herbeigesehnte Hitzeschlacht aber auch nicht eintreten. Bei rund 25 Grad ist Schluss. Das ist zu wenig, um Mercedes so wie in Österreich mit der Kühlung in die Bredouille zu bringen.

"Auf dieser Strecke ist das Überholen schwierig", sagt Andrew Shovlin, Leiter des Mercedes-Ingenieursteams an der Rennstrecke. "Aber unsere beiden Autos starten nahe der Spitze. Dadurch erhalten wir hoffentlich eine Chance, Red Bull unter Druck zu setzen."

"Aufgrund des eingeschränkten Fahrbetriebs am Freitag sind wir uns nicht ganz sicher, wie die Pace unserer Konkurrenten tatsächlich aussehen wird", erklärt er. "Wir konnten mit Lewis einen Longrun auf den Medium-Reifen zurücklegen, und er scheint auf unserem Auto gut zu funktionieren. Aber morgen soll es heißer werden, weswegen wir den ersten Stint abwarten müssen, um zu sehen, wo wir wirklich stehen."

Ziemlich sicher dürfte das Rennen auf einen Dreikampf zwischen Verstappen und den Mercedes-Piloten hinauslaufen. Seit 2007 kam Sieger des Grand Prix von Ungarn zu 83 Prozent aus den Top 3 der Startaufstellung. Von außerhalb der ersten beiden Startreihen hat auf dem Hungaroring seit Jenson Button 2006 keiner mehr gewonnen. Und das war ein chaotisches Regenrennen.

"Es wird ein sehr schwieriges Rennen für uns", befürchtet Charles Leclerc, mit 0,471 Sekunden Rückstand Vierter der Startaufstellung. "Wir rutschen in den Kurven viel mehr als die anderen. Auf den Geraden sind wir sehr schnell, aber in die Kurven rein rutschen wir. Das bedeutet auch, dass wir die Reifen schneller verschleißen. Es wird knifflig."

 

Ferrari: Nur auf den Geraden überragend

Der Ferrari hat schon die ganze Saison hindurch nicht die Reputation eines "Reifenflüsterers" - das ist eine Disziplin, die Red Bull von den drei Topteams am besten beherrscht. Die Sektorenzeitenanalyse zeigt außerdem: Red Bull und Mercedes sind in allen Streckenabschnitten praktisch gleich schnell und glänzen besonders in den Kurven.

Bei den Topspeeds hingegen muss man nicht vorne liegen, um schnell zu sein. Verstappens 307,5 km/h bedeuten Platz 17 im Ranking. Mercedes liegt mit unter 310 km/h in der unteren Hälfte des Feldes. Ferrari hingegen ist bei der Radarmessung einsame Spitze: 315,6 km/h, Platz 1 und 2, zweieinhalb km/h Vorsprung auf den schnellsten Nicht-Ferrari - und Dritter und Vierter im Topspeed-Ranking sind die Ferrari-befeuerten Alfa Romeos ...

Sebastian Vettel, von Leclerc im Qualifying um 0,018 Sekunden geschlagen, klammert sich an eine wohl eher unrealistische Hoffnung, wenn er sagt: "Hoffentlich schmelzen den anderen die Reifen weg und wir werden nicht nur einen Stopp machen." Denn ihm ist bewusst: "Sonst wird es sehr schwierig."

Immerhin: "Unsere Starts sind gut. Manchmal zumindest, oder meistens", sagt er im Hinblick auf das Rennen, von dem unser Schwesterportal Motorsport-Total.com ab 14:40 Uhr im Live-Ticker berichtet. "Ich bin nicht hundertprozentig zufrieden. Ich hatte im Qualifying noch ein bisschen was in der Hinterhand. Aber es hätte so oder so nicht gereicht, um die Top 3 zu attackieren."

Denn eins ist klar: Unter normalen Umständen ist Ferrari beim Grand Prix von Ungarn dritte Kraft. Zwar solide vor McLaren und Co., vermutlich auch vor dem erneut enttäuschenden Pierre Gasly - aber doch deutlich hinter Verstappen, Bottas und Hamilton ...

Mit Bildmaterial von LAT.

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