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Rennvorschau Sachir: Mercedes-Revanche auf Ferrari-Kurs?

Wieso die Rahmenbedingungen in Bahrain für Ferrari sprechen, Kimi Räikkönen der Geheimtipp ist und es diesmal mehr Action als beim Auftakt geben sollte

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09, leads Kimi Raikkonen, Ferrari SF71H, Sebastian Vettel, Ferrari

Foto: Andrew Hone / Motorsport Images

Mercedes brennt in Bahrain nach der überraschenden Niederlage beim Saisonauftakt in Melbourne auf Revanche: Wie schon im Vorjahr, als Lewis Hamilton seinen Titelrivalen Sebastian Vettel erst in der zweiten Saisonhälfte abfing, kam die Scuderia auch dieses Jahr besser aus den Startlöchern, auch wenn das dieses Jahr auf einen Strategiefehler der Silberpfeile zurückzuführen war.

Und WM-Leader Vettel, der sieben Punkte Vorsprung auf Hamilton hat und mit drei Siegen in Sachir einmal öfter gewann als sein Widersacher, weiß: "Momentan sind wir noch nicht ganz so gut aufgestellt wie vor einem Jahr. Voriges Jahr waren wir zu diesem Zeitpunkt schneller."

Ein Bild, das sich aber in Bahrain ändern könnte, wenn man den Stimmen aus dem Mercedes-Lager glaubt. "Ferrari wird in Bahrain schnell sein", prophezeit Hamilton, dem nicht entgangen ist, dass der überarbeitete Ferrari-Motor bärenstark ist. "Sie sind auf den Geraden stark, außerdem sind sie bei Hitzerennen immer gut. Und obwohl es sich um ein Nachtrennen handelt, werden die Reifen hart rangenommen."

Räikkönen als Geheimtipp

Zudem täusche der Eindruck von Melbourne, wonach die Silberpfeile mit Ferrari spielten. "Alle sagen, dass wir viel schneller waren, dabei war es im ersten Stint gar nicht so einfach, von Kimi wegzufahren." Und genau dieser Kimi Räikkönen könnte in der Wüste zum Geheimtipp werden: Denn kaum jemandem liegt der Bahrain International Circuit so sehr wie dem 38-Jährigen, der dort bereits acht Mal auf dem Podest stand, 2016 beinahe siegte und schon in Australien schneller war als Teamkollege Vettel.

 

Das ist darauf zurückzuführen, dass Räikkönen die Vorderradaufhängung des neuen SF71H liegt. Und kaum ein Pilot ist so sensibel wie der Finne, wenn es um die Einstellung der Vorderachse angeht.

Mercedes: Melbourne-Fehler dürfen sich nicht wiederholen

Auf Geschenke von Mercedes darf sich Ferrari aber diesmal nicht einstellen: "Nach unserer Rückkehr haben wir das gemacht, was wir immer nach einem harten Wochenende machen", holt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff aus. "Wir haben sichergestellt, dass wir verstehen, was schiefgelaufen ist, und dass es sich in Zukunft nicht in einer ähnlichen Form wiederholen kann."

 Darauf hofft vor allem Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas, der in Melbourne mit seinem Qualifying-Crash einen kapitalen Fehlstart in die Saison hinlegte und rasch verhindern muss, dass die Positionen im Team schon früh klar bezogen sind. Auch ihm liegt der Wüstenkurs, was er im Vorjahr mit seiner ersten Pole-Position bewiesen hat.

Klarer Favorit auf die Pole ist aber nach seiner Traumrunde in Melbourne Mercedes-Star Hamilton. Das hat auch mit dem berüchtigten "Party-Modus" zu tun, auf den 'Motorsport-Total.com'-Chefredakteur Christian Nimmervoll in der neuesten Ausgabe des Formel-1-Talks 'Starting Grid' (produziert von meinsportradio.de) gemeinsam mit Kevin Scheuren und Ole Waschkau genauer eingeht. Wer sich das anhören möchte und sich per Podcast intensiv auf den Grand Prix von Bahrain vorbereiten will, kann dies entweder in unserem Radioplayer tun oder mit einem kostenlosen iTunes-Abo.

 

Lange Geraden: Mehr Action, weniger Red Bull?

In der Geschichte des Bahrain-Grand-Prix war die Pole erst fünf Mal in 13 Rennen der Grundstein zum Sieg. Dieses Jahr geht man davon aus, dass nach der Schonkost "Down Under" mit nur fünf Überholmanövern mehr Action geboten wird. "Bahrain ist eine der Strecken, auf denen es viele Überholmöglichkeiten gibt", ist Haas-Überraschungsmann Romain Grosjean überzeugt. "Da hätten wir die erste Kurve, aber auch die Kurven 3, 11 und 15", zählt er auf. "Und dadurch ist das eine der besten Strecken für gute Rennen." Und Renault-Technikchef Nick Chester ergänzt: "Durch die längeren Geraden wird das Überholen auch einfacher." Um nichts dem Zufall zu überlassen, erwägt FIA-Rennleiter Charlie Whiting übrigens wie in Melbourne eine dritte DRS-Zone.

So positiv sich die langen Geraden auf die Zweikämpfe auswirken könnten, so sehr könnten sie Red Bull die Laune verderben. Der RB14 hat sich in Australien als schnell erwiesen, was Daniel Ricciardo mit der schnellsten Rennrunde auf abgefahrenen Reifen unter Beweis stellte, aber der Renault-Antrieb gilt nach wie vor als Schwachstelle des Boliden. Man darf gespannt sein, ob es Red Bull - möglicherweise mit Hilfe einer guten Traktion, die ihn Bahrain ebenfalls sehr wichtig ist - gelingt, Mercedes und Ferrari Konkurrenz zu machen und für einen Dreikampf zu sorgen.

Zweites Training mit besonderer Bedeutung

Der Weg dorthin wird mit Sicherheit über das zweite Freie Training führen. Denn: Während die erste und die dritte Sitzung bei Tageslicht über die Bühne gehen, finden die Teams nur am Freitagabend die Streckenbedingungen vor, mit denen man auch im Qualifying und im Rennen konfrontiert sein wird.

"Das Wüstenrennen ist knifflig, weil sich die Bedingungen zwischen den Sessions erheblich verändern", bestätigt Mercedes-Motorsportchef Wolff. Und Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz ergänzt: "Daher ist das zweite Freie Training unglaublich wichtig." Was das genau für die Reifen bedeutet, ist aus aktueller Sicht schwer vorherzusagen.

Pirelli kündigt zwei Stopps an

Der Grand Prix von Bahrain ist durch die Verlegung auf den Abend nicht mehr die Hitzeschlacht der ersten Jahre, durch den äußerst rauen Asphalt ist der Kurs aber nach wie vor eine Herausforderung für die Pneus. Dazu kommt, dass die Pirelli-Reifenmischungen dieses Jahr um eine Stufe weicher sind als im Vorjahr, allerdings in Melbourne dennoch haltbarer waren als erwartet.

 

"Wegen der rauen Oberfläche und des thermischen Abbaus der Reifen erwarten wir bei den meisten Fahrern mehr als einen Stopp", meint Pirelli-Manager Mario Isola. "Das hat auch damit zu tun, dass das gesamte Reifenkontingent dieses Jahr weicher ist und es in Bahrain schon in der Vergangenheit jede Menge interessante Strategien gegeben hat." Im Vorjahr setzte tatsächlich der Großteil des Feldes auf zwei Stopps, was auch für dieses Jahr hoffen lässt. Isolas Aussagen sind aber mit Vorsicht zu genießen, da der Italiener bereits für Melbourne zwei Stopps prognostizierte, dann aber doch alle auf einen Stopp gesetzt haben.

Reifennominierungen: Nur Bottas tanzt aus der Reihe

Ein Blick auf die Reifennominierungen der einzelnen Fahrer zeigt: Diesmal sind sich die Topteams großteils einig. Alle Piloten von Mercedes, Ferrari und Red Bull haben je sieben Sätze der weichsten Mischung Supersoft ausgewählt, dazu kommen vier Sätze Soft und zwei Sätze Medium. Nur Bottas tanzt bei den härteren Mischungen mit drei Mal Soft und vier Mal Medium aus der Reihe. Das liegt daran, dass die Silberpfeile am Freitag stets auf unterschiedliche Programme setzen.

 

Grundsätzlich gilt die Regel: Je größer die Rolle des Reifenverschleißes sein wird, desto besser für Ferrari. Die Regenwahrscheinlichkeit hält sich diesmal mit zehn Prozent am Samstag in Grenzen.

Warum Haas wieder schnell sein sollte

Haas-Pilot Magnussen lag beim Auftakt bis zum Ausfall vor beiden Red-Bull-Piloten Zoom
Auch im Verfolgerfeld wird es in Bahrain wieder spannend. Dort steht die Frage im Vordergrund: Kann sich Haas für die verlorenen 22 WM-Punkte in Melbourne durch die Schlamperei an der Box rehabilitieren? Teamchef Günther Steiner weiß: "Wenn wir in Bahrain ein gutes Ergebnis einfahren, dann werden wir Melbourne vergessen. Wenn nicht, dann werden wir weiter darüber grübeln." Nach den guten Wintertests und dem tollen Melbourne-Tempo erwartet der Südtiroler eine weitere Bestätigung: "Wir müssen es natürlich erst umsetzen, aber ich denke, dass wir in Hinblick auf die Performance in der Lage sind, so etwas wie in Australien zu wiederholen."

Und auch die Boxenstopp-Pannen, die Steiner auf die vielen Baustellen beim Saisonauftakt zurückführt, durch die das Stopp-Training in den Hintergrund rückte, sollten sich nicht wiederholen: "Der Schlüssel wird sein, vor dem Rennen zu trainieren, damit wir dann auf alles vorbereitet sind." Die Nerven werden also an der Haas-Box sicher zum Zerreißen gespannt sein, wenn der erste Haas-Pilot im Rennen in die Boxengasse einbiegt.

Neuer Frontflügel bei Force India

Wird die Konkurrenz diesmal näher dran sein? McLaren und Renault erwiesen sich in Melbourne noch als die stärksten Haas-Herausforderer, doch in Bahrain könnte das US-Team durch den Ferrari-Antrieb einen klaren Vorteil gegen die Renault-Teams haben. Das Rennen wird aber auch zeigen, ob Haas das Thema "Bremsen" nach den Problemen der vergangenen Jahre im Griff hat.

Dahinter kämpft die einstige vierte Kraft der Formel 1, Force India, um den Anschluss. Noch versteht man das umfangreiche Aerodynamikpaket, das man in Australien enthüllte, nicht so recht. Für Bahrain hat man zudem einen neuen Frontflügel angekündigt. Die Piloten sind zuversichtlich, dass nun die ersten Saisonpunkte eingefahren werden, zumal man mit Sergio Perez einen ausgewiesenen Bahrain-Spezialisten in den eigenen Reihen hat. Der Mexikaner, der für seinen reifenschonenden Fahrstil bekannt ist, raste 2014 in Sachir auf das Podest.

Am Ende des Feldes könnte Sauber in Bahrain dank des Ferrari-Antriebs etwas weiter vorne mitmischen, während es für Toro Rosso mit dem Honda-Antrieb zu einem ersten wahren Härtetest kommen wird.

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