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Rennvorschau Sao Paulo: Wie reagiert Mercedes auf die Mexiko-Schwäche?

Zwischen Mercedes und Ferrari kann in Brasilien schon die nächste Titelentscheidung fallen: Hat Silber die Probleme von Mexiko im Griff und ist Red Bull wieder stark?

Sebastian Vettel, Ferrari SF70H, Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08, Kimi Raikkonen, Ferrari SF70H

Sebastian Vettel, Ferrari SF70H, Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08, Kimi Raikkonen, Ferrari SF70H

Steve Etherington / Motorsport Images

Der Formel-1-Weltmeister 2018 ist gefunden und heißt Lewis Hamilton, doch die Saison geht am Wochenende in die nächste Runde. Zwei Rennen stehen in der aktuellen Saison noch auf dem Programm, und obwohl die Entscheidung bei den Fahrern gefallen ist, geht es für viele Teams in Brasilien noch um eine ganze Menge - allen voran an der Spitze der Gesamtwertung.

"Unser Ziel für diese Saison war es, beide Weltmeisterschaften zu gewinnen, nicht nur den einen oder den anderen Titel. Deshalb haben wir in Sao Paulo noch eine unvollendete Aufgabe vor uns", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und gibt damit die Marschrichtung nach dem enttäuschenden Mexiko-Grand-Prix vor: Mercedes soll die Konstrukteurs-WM eintüten.

55 Punkte Vorsprung hat man derzeit auf Ferrari und kann es sich damit sogar leisten, in Brasilien zwölf Punkte auf die Roten zu verlieren und trotzdem vorzeitig die Meisterschaft zu entscheiden. Das heißt: Ein Sieg von Lewis Hamilton oder Valtteri Bottas würde in jedem Fall ausreichen. Doch Mercedes hat die vergangenen beiden Rennen nicht gewonnen und in Mexiko-Stadt eine schlechte Leistung gezeigt.

Vettel will letzte Titelchance nutzen

"Wir haben an den vergangenen Rennwochenenden Boden auf Ferrari verloren, obwohl wir die Basis-Performance hatten, um besser abzuschneiden", ärgert sich Wolff. "Jetzt müssen wir mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben, uns klar auf die Ziele konzentrieren und Vertrauen in unsere Abläufe und unsere Leute haben."

Denn der Österreicher weiß, dass Ferrari trotz der verlorenen Fahrer-WM nicht nachlassen wird. Sebastian Vettel hatte sich schon in der Stunde der Niederlage angriffslustig gegeben. "Wir versuchen Mercedes vom Konstrukteurs-Thron zu stoßen - vielleicht als Vorgeschmack auf nächstes Jahr", hatte der Heppenheimer kurz nach dem Rennen gesagt. Schon bei der Fahrerentscheidung hatte er bis zuletzt gekämpft und sich an jedem Strohhalm geklammert.

Die Frage ist nur, wem das Autodromo Jose Carlos Pace besser liegt. Mercedes konnte seit Beginn der Turboära drei von vier Rennen auf der Strecke gewinnen: zweimal durch Nico Rosberg und einmal durch Lewis Hamilton. Im Vorjahr holte Valtteri Bottas die Pole-Position mit einem neuen Rundenrekord (1:08.322 Minuten), doch der Sieg ging letzten Endes an Vettel, der schon dreimal in Brasilien gewinnen konnte.

Lewis Hamilton: Nur ein Sieg in Brasilien bislang

Es scheint auf jeden Fall nicht die Strecke von Lewis Hamilton zu sein. Zwar konnte der Brite hier einmal einen Weltmeistertitel feiern (2008 mit Platz fünf), doch gewinnen konnte er in Interlagos nur ein einziges Mal: 2016 im strömenden Regen. Das war übrigens auch das Jahr, in dem der Regenstern von Max Verstappen aufging. Der Niederländer brillierte mit einer tollen Performance und wurde damals im Red Bull Dritter.

Die Bullen könnten auch an diesem Wochenende wieder eine gute Rolle spielen. Zwar galt Mexiko als letzte Siegchance für das Team, doch Verstappen hat nach seinem Erfolg Blut geleckt. "Generell liegt Interlagos unserem Auto nicht so gut, aber nachdem wir 2016 auf dem Podium standen und zuletzt in Mexiko gewonnen haben, kann im Rennen alles passieren", verkündet der Niederländer.

Race winner Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 celebrates in Parc Ferme

Race winner Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 celebrates in Parc Ferme

Foto: Mark Sutton / Sutton Images

Für Red Bull geht es in dieser Saison um überhaupt nichts mehr, abgesehen von Einzelerfolgen. In der Konstrukteurs-WM ist der dritte Platz fest zementiert, dementsprechend kann das Team auf Risiko gehen. Die Höhe von Mexiko kam dem Paket auf jeden Fall entgegen, und nach Mexiko ist Sao Paulo mit rund 800 Metern Höhe über dem Meeresspiegel auf Platz zwei der Rangliste.

Ein echter Spagat

Aus Zuverlässigkeitsgründen hatte man vor zwei Wochen auf den Einsatz der neuesten Renault-Spec verzichtet, und es ist nicht davon auszugehen, dass Red Bull in Brasilien auf diese Variante zurückgehen wird. Zuverlässigkeit dürfte weiterhin das oberste Credo sein, auch wenn man dafür ein bisschen was an Performance opfern muss. Daniel Ricciardo wird es nach den jüngsten Problemen danken.

Beim Kampf um den Sieg dürfte es vor allem darauf ankommen, wer sein Auto auf die besonderen Anforderungen der Strecke am besten einstellt. Denn die Abstimmung des Fahrzeuges bringt die Ingenieure in jedem Jahr ins Schwitzen. Es ist ein Spagat: Das Bergaufstück vor Start und Ziel verlangt nach wenig Flügel, das Infield mit seinen engen Kurven jedoch nach maximalem Abtrieb.

Bei der Reifenwahl dürfte man bei Mercedes froh sein, dass die Wahl diesmal etwas härter als in Mexiko ausfiel. Supersoft, Soft und Medium bringt Pirelli mit nach Interlagos und verzichtet damit auf die beiden weichsten Mischungen, die bei Mercedes zuletzt für Probleme sorgten. "Schon nach einigen Runden wussten wir im Rennen, dass wir große Schwierigkeiten mit den Reifen bekommen würden", sagt Toto Wolff mit Blick auf Mexiko.

Regen nicht ausgeschlossen

Dass Lewis Hamilton im Rennen chancenlos war und seinen Titel mit Platz vier feiern musste, wurmte den Motorsportchef, der umgehend Maßnahmen einforderte. "Wir haben sofort nach dem Rennen mit der Analyse dieser Probleme begonnen und Fortschritte beim Verständnis für diese Herausforderungen und deren Ursache gemacht. Es ist wichtig, dass wir alle diese Lehren anwenden, um uns in Brasilien gestärkt zurückzumelden", sagt er.

 

In der Wahl an sich gibt es zwischen den Topteams keine spürbaren Unterschiede. Mercedes, Ferrari und Red Bull decken sich wie üblich großzügig mit den weichen Supersofts ein und nehmen vor allem beim Medium nur die Pflichtzuteilung mit. Womöglich wird aber auch der ein oder andere Regenreifen notwendig sein, wenn man auf die Wettervorhersagen blickt.

Zwar hatte sich das Wetter auch in Mexiko entgegen jeder Prognose von seiner freundlicheren Seite gezeigt, doch ausschließen darf man Niederschläge am kommenden Wochenende nicht. An allen Tagen werden am Nachmittag hohe Regenwahrscheinlichkeiten ausgegeben, auch wenn man bei Prognosen mit mehreren Tagen Vorlauf vorsichtig sein muss.

Renault im Mittelfeld mit den besten Chancen

Regen bietet vor allem dem Mittel- und Hinterfeld eine Chance zu glänzen, auch wenn so manch einer lieber kein größeres Chaos möchte, um seine Position in der Konstrukteurs-WM nicht zu gefährden. Renault liegt mit 30 Zählern Vorsprung vor Haas nun komfortabel auf Rang vier und hat nach dem abgeschmetterten Protest der Monza-Disqualifikation von Romain Grosjean beste Chancen auf den Titel "Best of the Rest".

Die Franzosen haben sich zuletzt in besserer Form gezeigt und in Austin und Mexiko-Stadt ordentliche Ergebnisse eingefahren. Zwar hat man schon längst keine Updates mehr dabei, doch ein Umbau an bestehenden Teilen scheint sich ausbezahlt zu haben. Konkurrent Haas muss derweil wohl mit Rang fünf Vorlieb nehmen, was allerdings die mit Abstand beste Platzierung der Teamgeschichte ist.

Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18

Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18

Foto: Mark Sutton / Sutton Images

Bei McLaren ist weiterhin die Abschiedstournee von Fernando Alonso das große Thema. Der Spanier fährt in Interlagos seinen vorletzten Grand Prix und will sich an dem Ort, wo er zweimal Weltmeister wurde, bestmöglich verabschieden - das hat zuletzt nach zwei Vorfällen in Runde 1 nicht geklappt. Zumindest konnte Teamkollege Stoffel Vandoorne mit Platz acht in Mexiko seinen Punktefluch durchbrechen.

Honda wieder mit neuester Ausbaustufe

Am spannendsten wird es wohl noch im Kampf um Platz acht. Den hält aktuell Sauber, nachdem man Toro Rosso in Mexiko überholen konnte. Allerdings beträgt der Vorsprung der Schweizer nur drei Zähler, und bei Toro Rosso wird man in Brasilien wieder auf die neueste Ausbaustufe von Honda setzen, die in Mexiko nicht im Einsatz war. "Wir wissen, dass sie viel mehr Performance liefert", kündigt Brendon Hartley an. "Zudem liefert auch das Aerokit seinen Wert und scheint meinem Fahrstil zu liegen."

Möglicher Regen könnte für die Enttäuschten in dieser Saison noch einmal einen guten Abschluss bilden. Hartley, dessen Formel-1-Karriere nach der Saison wieder vorbei sein könnte, will noch einmal alles in die Waagschale werfen. Gleiches gilt für Williams, die erst bei zwei Rennen in dieser Saison punkten konnten.

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