Reversed Grids im Sprint? Szafnauer will keinen "Ausrutscher in die Formel 2"
Um den Sprint in der Formel 1 aufregender zu gestalten, werden umgedrehte Startaufstellungen in Erwägung gezogen - Dagegen regt sich Widerstand
Hat der Sprint in der Formel 1 eine Zukunft? Nach dem zweiten Versuch der Saison in Monza und relativ wenig Action mehrten sich die kritischen Stimmen. Daher gibt es auch bereits erste Überlegungen, das Format für die kommende Saison anzupassen.
So könnte der Sprint nicht mehr maßgebend für die Startaufstellung des Rennens am Sonntag sein, um die Fahrer zu mehr Risiko am Samstag zu bewegen. Zudem steht im Raum, mehr Punkte zu vergeben, auch auf Wunsch der Fahrer.
Ein weiterer Aspekt, der bei der Neuausrichtung des Sprints in Erwägung gezogen wird, ist eine umgekehrte Startaufstellung. Doch hier gibt es größeren Widerstand. Einer der kritischen Vertreter mit Blick auf eine Reversed-Grid-Regel ist Aston-Martin-Teamchef Otmar Szafnauer.
Wolff: Reversed Grids verändern DNA der Formel 1
"Ich unterstütze, was die Fans für unterhaltsam ansehen", sagt Szafnauer zwar. "Aber die Idee einer umgedrehten Startaufstellung in der Formel 1 geht für mich ganz weit weg von dem, was den Sport ausmacht. Und ich persönlich würde nicht wollen, dass dieses Sprintrennen am Samstag zu einem Ausrutscher in die Formel 2 wird", stellt er klar.
Schlussendlich müssten allerdings die Fans darüber entscheiden, was der richtige Weg ist. "Wenn es das ist, was die Fans wollen, okay, dann liege ich falsch. Aber ich finde, die Formel 1, der Gipfel des Motorsports, sollte nicht mit Zusatzgewichten, umgedrehten Startaufstellungen und all dem anfangen", mein Szafnauer.
Ähnlich sieht es auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Der Österreicher kann sich Reversed Grids in der Formel 1 ebenfalls nicht vorstellen. "Ich bleibe bei meinem Standpunkt, dass dies die DNA des Sports als Leistungsgesellschaft verwässert", sagt er.
Norris: Reversed Grids nur ohne Einfluss auf WM
Für ihn muss man genau überlegen, ob man generell am Sprint festhalten sollte oder ob man es nicht einfach als gescheitertes Experiment abhandelt. "Die Sprintrennen waren einen Versuch wert und ich bin mir nicht sicher, dass wir sie behalten", so Wolff.
Wenn man aber daran festhalten sollte, dann keinesfalls mit Reversed Grids. "Umgedrehte Startaufstellungen kann man in Nachwuchsklassen machen, wenn man die Überholfähigkeiten der Fahrer sehen will. Das ist nichts, woran wir in der Formel 1 auch nur denken sollten", stellt er klar.
"Aber nur als Spannungselement und zusätzliche Unterhaltung für die Fans, da denke ich, dass es großartig wäre. Für uns als Team ist es eine größere Herausforderung, die wir dann sonntags beiseitelassen können, wenn wir das Hauptrennen fahren", meint der 21-Jährige. Das Wichtigste sei es, am Samstagnachmittag weiterhin diese besondere Spannung zu haben.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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