Ricciardo fühlt sich nach Treffen mit Grosjeans Frau in Kritik bestätigt
Feuerunfall in Dauerschleife: Daniel Ricciardo erneuert seine Kritik an der TV-Regie bei Grosjeans Bahrain-Crash und sieht sich in der Reaktion von dessen Frau bestärkt
Nach dem schweren Unfall von Romain Grosjean (Haas) am vergangenen Formel-1-Wochenende in Bahrain hatte Renault-Pilot Daniel Ricciardo scharfe Kritik an der TV-Regie geübt, die den Vorfall wieder und wieder einspielte, während sich die Fahrer auf den Neustart des Rennens vorbereiteten.
Die Formel 1 beharrte ihrerseits darauf, nach Protokoll gehandelt und die Szenen erst eingespielt zu haben, als klar, dass es Grosjean den Umständen entsprechend gut geht. Sie bot Ricciardo an, die Dinge in einem gemeinsamen Gespräch zu klären.
"Es gab das Angebot, und ich werde dieses Angebot heute annehmen", bestätigt der Australier am Donnerstag in Bahrain. Bezüglich seiner Kommentare räumt er ein: "Offensichtlich war ich nach dem Rennen immer noch, sagen wir mal, nicht nur ein bisschen gereizt, sondern musste dann auch noch mein eigenes Rennen sezieren, und ich hatte das Gefühl, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war."
Zurück in der Garage "war es das Einzige, was lief"
Er werde sich also gerne die Gründe für die vielen Replays anhören und davon ausgehend weiter diskutieren. In den Tagen nach dem Rennen habe sich seine Meinung, dass die Formel 1 damit zu weit gegangen sei, nicht geändert, betont Ricciardo.
So sei es für alle, auch die Ingenieure und Mechaniker, schwierig gewesen, sich zu fokussieren. "Alle waren ein wenig zerstreut oder verunsichert, was völlig verständlich ist."
Frau von Grosjean schätzt Ricciardos Kommentare
Bei einem Treffen mit Grosjeans Frau, die in der Zwischenzeit zu ihrem Mann nach Bahrain gereist ist, sah sich Ricciardo in seinen Ansichten bestärkt: "Sie schätzte meine Kommentare, und ich denke, das war die einzige Bestätigung, die ich brauchte."
In dem Zusammenhang betont der Renault-Pilot auch, dass er die Anziehungskraft von Stürzen im Motorsport nie wirklich nachvollziehen konnte. "Ich selbst war ich nie wirklich an Unfällen interessiert. Man bekommt Clips zugeschickt und Sätze wie 'Oh, hast du die Crashs beim Indy 500 oder so gesehen?'", zeigt er sein Unverständnis.
"Offensichtlich hat mich das nie wirklich gereizt. Manche Leute lieben es. Manche Leute lieben die Trümmer überall, aber ich fühle mich auch nicht mehr, als wäre ich zehn Jahre alt. Man wächst da irgendwie raus", findet Ricciardo und stellt noch einmal die Verbindung zum Unfall von Grosjean in Bahrain her.
"Ich glaube, es war eine Wirkung von 54g, und nach meinem Verständnis - ich bin kein Arzt - aber es könnte später am Abend vielleicht weitere Komplikationen geben, von denen wir nichts wissen. Es fühlte sich also einfach ein bisschen missbraucht an."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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