Robert Kubica nach Bestzeit: "Haben noch was in der Hinterhand"
Robert Kubica kann die Bestzeit für Alfa Romeo realistisch einschätzen und sogar darüber scherzen - Trotzdem soll das nicht das Ende der Fahnenstange sein
Der Blick auf die Zeitentabelle war für Robert Kubica nach dem Testvormittag am Mittwoch ein ungewohntes Gefühl. "Normalerweise war ich immer der Erste von unten", lacht er nach seiner überraschenden Bestzeit im Alfa Romeo. "Von daher fängt man immer an, erst einmal unten auf dem Monitor zu schauen."
Doch Kubicas Blick täuscht nicht: Der Pole hatte mit 1:16.9 Minuten wirklich die Sessionbestzeit aufgestellt. Natürlich muss man relativierend sagen, dass er dabei auf dem weichsten aller Reifen unterwegs war, dem C5. Der bringt gegenüber einem C3-Reifen schnell mal eine ganze Sekunde, zudem weiß niemand, mit welchen Spritladungen die Fahrer unterwegs waren.
Von daher kann Kubica die Sachlage recht realistisch einschätzen: "Darauf kommt es nicht an", sagt er zu seiner Bestzeit. "Worauf es ankommt, ist das Gefühl", betont Kubica. Und das sei am Mittwoch recht gut gewesen. Er fühlt sich im neuen Alfa Romeo wohl und ist mit den Fortschritten seit der vergangenen Woche sehr zufrieden.
Es kommen noch neue Teile
"Wir haben ein paar Bereiche verbessert, in denen wir in der Vorwoche ein paar Probleme hatten und in denen ich und eigentlich alle Fahrer gespürt haben, dass wir etwas verbessern müssen", sagt er. Die Reaktion des Teams sei darauf sehr gut und sehr schnell ausgefallen. "Es ist schön, wenn das Team so schnell reagiert und auf das, was du sagst, Wert legt", so der Pole.
Doch was ist die Bestzeit von Alfa Romeo wert? Hat das Team sein Pulver damit etwa schon verschossen? "Ich denke, wir haben noch etwas in der Hinterhand", verrät der Pole. "Definitiv werden noch neue Teile kommen, von daher können wir ziemlich optimistisch sein."
Völlig neues Gefühl nach Williams
Für ihn selbst war der Run im Alfa Romeo übrigens auch eine neue Erfahrung. Denn während des Grand-Prix-Wochenendes schaffte der damalige Williams-Pilot im Qualifying keine Zeit unter 1:20 Minuten, jetzt war er gleich mehr als drei Sekunden schneller.
"Ich weiß, wie es sich hier anfühlt, und dann konnte ich spüren, dass ich noch mehr Abtrieb habe und schneller fahren kann. Aber mein Kopf hat gesagt, dass das bisher unmöglich war", erzählt er. "Von daher hat es ein wenig gedauert, bis ich das echte Gefühl freigesetzt habe."
Denn er weiß, dass es in diesem Sport "einen echten, großen Freund" gibt. Und der heißt Abtrieb. "Wenn du das hast, dann ist es ein riesiger Freund und hilft dir enorm", so Kubica.
Und obwohl der Routinier in dieser Woche schneller war als in der Vorwoche, sei es heute für ihn deutlich schwieriger gewesen." Aber das ist normal", betont er. Denn wenn man das erste Mal ein neues Auto mit mehr Abtrieb fahre, dann sei alles einfacher. "Aber wenn man jetzt Performance herauskitzelt, dann fängt man an, am Limit zu sein - und dann hat man Probleme", so der Pole.
Für ihn sind die Testfahrten jetzt aber erst einmal beendet. "Wenn ich das nächste Mal im Auto sitze, wird es in einer anderen Serie sein", sagt er. Denn Kubica tritt in der kommenden Saison auch in der DTM an. Und wann sitzt er wieder im Alfa Romeo? "Früher oder später, schätze ich. Wann, das weiß ich aber nicht."
Mit Bildmaterial von LAT.
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