Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland
Historie

Romain Grosjean: Auf den Spuren von Nico Hülkenberg

Romain Grosjean gehört in einer eher traurigen Statistik zu den Top 5 der Formel-1-Geschichte, glaubt aber weiterhin daran, das noch ändern zu können

In der Geschichte der Formel 1 gibt es nur vier Fahrer, die mehr Grands Prix als Romain Grosjean bestritten und trotzdem nie einen Sieg gefeiert haben: Andrea de Cesaris (208 Starts), Nick Heidfeld (183), Nico Hülkenberg und Sergio Perez (beide 176). Grosjean bringt es mittlerweile auf 164 Rennteilnahmen. Aber gewonnen hat er noch nie.

Dabei hat es in seiner Karriere "drei Grands Prix gegeben, die ich gewinnen hätte sollen", erzählt er in einem Interview mit dem 'ESPN'-Podcast: "Valencia 2012 ist einer davon. Der schlimmste war aber Deutschland 2013. Ohne Safety-Car hätte ich das Rennen locker gewonnen. Die Regeln waren damals noch anders, ohne Delta-Zeiten. Und da war noch eins, an das ich mich nicht mehr erinnern kann."

Valencia 2012 ist als jenes Rennen in die Formel-1-Geschichte eingegangen, in dem Michael Schumacher das einzige Podium nach seinem Comeback bei Mercedes erreicht hat. Grosjean war damals drauf und dran, den Grand Prix zu gewinnen - obwohl er zu keinem Zeitpunkt in Führung lag.

Der Franzose, damals Lotus-Fahrer und Teamkollege von Kimi Räikkönen, überholte in der Anfangsphase Lewis Hamilton auf McLaren und setzte sich, an zweiter Stelle liegend, von den hinter ihm liegenden Fahrzeugen ab. Nach vorne schien Vettel außer Reichweite zu sein - aber der Red-Bull-Pilot schied mit defekter Renault-Lichtmaschine aus.

Valencia 2012: Alonso staubte Sieg von Vettel ab

Zu dem Zeitpunkt erbte nicht mehr Grosjean, sondern Ferrari-Pilot Fernando Alonso die Führung. Alonso war durch eine Safety-Car-Phase wieder herangekommen und konnte seinen früheren Teamkollegen auf der Strecke überholen. Im Nachhinein betrachtet war das ohnehin irrelevant, denn auch bei Grosjean gab später die Renault-Lichtmaschine den Geist auf.

Romain Grosjean, Lewis Hamilton

Valencia 2012: Romain Grosjean fightet Lewis Hamilton nieder

Foto: Motorsport Images

Am Nürburgring 2013 waren Grosjean und Räikkönen phasenweise die schnellsten Fahrer im Feld, und das Lotus-Duo drauf und dran, Leader Vettel abzufangen. Grosjean lag auf der Strecke vor Räikkönen, wurde aber per Stallorder gebeten, seinen noch um die WM kämpfenden Teamkollegen vorbeizulassen. Letztendlich kam er als Dritter ins Ziel.

Die vielleicht entscheidende Phase seiner Karriere sei Anfang 2013 gewesen, mutmaßt Grosjean. Räikkönen hatte nach acht Rennen acht Ergebnisse und 98 Punkte zu Buche stehen, war mittendrin im WM-Kampf. Er selbst hatte vier Ausfälle und gerade mal 26 Punkte auf dem Konto. Und das in einer Zeit, in der auf dem Transfermarkt wichtige Weichen gestellt wurden.

"Es lief einfach alles schief", erinnert sich Grosjean. Ein Mapping-Problem mit dem Hybridsystem KERS habe ihn im teaminternen Vergleich alt aussehen lassen. "Gleichzeitig unterschrieb Kimi bei Ferrari, und ich blieb bei Lotus. Das 2014er-Auto war nicht nur hässlich, sondern auch langsam. Hat nicht sollen sein."

Anfang 2013: Räikkonen top, Grosjean Flob

"Kimi", so Grosjean über die ersten acht Rennen 2013, "hat Australien gewonnen, war Zweiter in China und Dritter in Bahrain. Ich war da nicht so konkurrenzfähig wie er. In Spanien brach meine Hinterradaufhängung. Nicht mein Fehler. Und in Silverstone flog der Frontflügel weg."

Bis zum Aufstieg in die Formel 1 hatte Grosjean alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Formel Renault (2003), Formel 3 (2007), GP2 Asia (2008 und 2011), GP2 (2011). Als er jedoch mitten in der Saison 2009 nach Platzen der "Crashgate"-Bombe bei Renault anstelle von Nelson Piquet jun. ins Cockpit gesetzt wurde, machte er gegen Superstar Alonso im gleichen Auto keinen Stich.

Grosjean wurde am Saisonende entlassen, putzte sich aber ab, gewann die GP2 noch einmal und schaffte es erneut in die Formel 1, diesmal beim Renault-Nachfolgerteam Lotus. Auf den erlösenden Durchbruch wartet er immer noch. Die Hoffnung auf den ersten Grand-Prix-Sieg hat er aber nicht aufgegeben.

"Ich träume immer davon, dass der Tag noch kommen wird", sagt er. "Ich verstehe, wenn man mich dafür auslacht. Aber wenn ich diesen Traum einmal nicht mehr habe, habe ich in der Formel 1 nichts mehr verloren. Dann gehe ich woanders hin. Für mich ist wichtig, solange weiterzumachen, wie ich die Chance habe, mir diesen Traum zu erfüllen. Dafür werde ich so hart arbeiten, wie ich kann."

Formel 3: Teamkollege Hülkenberg geschlagen

"Ich bin in der Formel 3 im gleichen Team gegen Kamui Kobayashi und Nico Hülkenberg gefahren und habe die Meisterschaft gewonnen. Dann habe ich die GP2 gewonnen und lag dort in Führung, als ich in die Formel 1 wechselte. Als ich in die GP2 zurückkam, habe ich sie noch einmal gewonnen. Mit Ausnahme der Formel 1 habe ich so ziemlich alles gewonnen, was ich gefahren bin."

James Jakes, Romain Grosjean, Kamui Kobayashi

In der Formel 3 hat Romain Grosjean Kaliber wie Kobayashi geschlagen

Foto: Motorsport Images

"Es hängt halt immer vom Auto ab, das dir zur Verfügung steht", seufzt der 34-Jährige. "Ich glaube nicht, dass ich heute anders fahre als 2012. Vielleicht in ein paar Aspekten. Aber ich habe das Fahren nicht verlernt. Es geht darum, ob du ein gutes Auto hast oder nicht, und ob es zu deinem Fahrstil passt."

"Die Formel 1 ist halt eine Kategorie, in der du nicht die gleichen Werkzeuge hast wie die anderen Fahrer. Das kann schon frustrierend sein. Ich verstehe es, wenn sich jemand fragt: 'Soll ich mir das weiter antun - oder fahre ich besser woanders, wo ich gewinnen kann?'"

Das hat Grosjean nach seinem ersten Kurzgastspiel in der Formel 1 im Jahr 2009 schon einmal gemacht. In der damaligen Auto-GP-Serie wurde er auf Anhieb Meister. Parallel dazu fuhr er in der GT1-WM und bei den 24 Stunden von Le Mans. Seine bisher letzten Siege in Autorennen feierte er aber im Monoposto.

Seit 2011 kein Autorennen mehr gewonnen

"Mein letzter Sieg war 2011 in der GP2", sagt er. "Ich war ein paar Mal nahe dran, stand oft auf dem Podium. Aber ich habe [in der Formel 1] nie ein Rennen gewonnen. Vielleicht muss ich meine Karriere ohne Sieg beenden. Das wäre schade. Aber jedes Mal, wenn ich die Chance hatte, habe ich mein Bestes gegeben. Ich kann mir nichts vorwerfen."

Romain Grosjean

Der bisher letzte Sieg: GP2-Rennen am Hungaroring im Jahr 2011

Foto: Motorsport Images

"Wer weiß, was noch kommt? Schade, dass sie die neuen Regeln verschoben haben. Wir haben uns schon sehr darauf gefreut. Auch wenn ich es angesichts der finanziellen Situation verstehe. Ich möchte bleiben, bis diese neuen Regeln kommen. Und wer weiß, vielleicht gewinne ich dann mein erstes Rennen?"

Zumal der Transfermarkt der Formel 1 in Bewegung ist. Aktuell ist zum Beispiel bei Grosjeans Ex-Team Renault ein Werkscockpit frei. Das wäre "eine schöne Geschichte", sagt er: "Ich habe zehn Jahre in Enstone verbracht, und sie haben den Großteil meiner Karriere finanziert."

"Es wäre schön, dorthin zurückzukehren - aber es wäre auch schön, bei Haas zu bleiben oder ein anderes Team auszuprobieren", so der Franzose. "Wir haben noch nicht einmal ein Rennen gefahren und reden schon über nächstes Jahr. Das ist merkwürdig. Andererseits geht halt im Juni die 'Silly Season' los."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

Vorheriger Artikel Kubica: Verstappen wird seinen ersten F1-Titel vor Leclerc gewinnen
Nächster Artikel Fotostrecke: Die 10 schlechtesten Formel-1-Autos des Jahrtausends

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland