Rosberg kritisiert Pirelli: "Mit sieben Mischungen hat man sich verrannt"
Ex-Weltmeister Nico Rosberg ist nicht überzeugt von den Regeländerungen für die Formel-1-Saison 2018 und erklärt, was er anders machen würde
Foto: Andrew Hone / Motorsport Images
Nein, Nico Rosberg ist nicht zufrieden damit, wie sich die Formel 1 entwickelt. Der Weltmeister von 2016 findet vor dem Saisonauftakt in Australien (live im Ticker!) deutliche Worte der Kritik an den jüngsten Regeländerungen. Rosberg stört sich vor allem daran, dass der Sport immer komplexer und komplizierter wird – und damit Gefahr läuft, die Zuschauer zuhause "abzuhängen".
Ein gutes Beispiel für diese "schlechte" Entwicklung sei die Aufstockung der Reifensorten für 2018, meint Rosberg gegenüber 'RTL'. Er sagt: "Wir wissen, dass es mit zunehmendem Reifenverschleiß immer Spannung auf der Strecke gibt. Und das wollen wir letztendlich ja alle sehen. Aber ich finde, mit sieben Mischungen hat man sich ein bisschen verrannt. Man kann bei all den Reifen überhaupt nicht mehr durchblicken."
Selbst er als "absoluter Experte", so Rosberg weiter, werde da "wohl manchmal den Überblick verlieren, weil es durch die vielen Farben zu kompliziert wird". Zwar versucht Pirelli mit Farbmarkierungen an den Reifenflanken für Klarheit zu sorgen, doch das Problem sei nicht die Kennzeichnung, sondern die zu große Vielfalt an Rennreifen, meint Rosberg. "Dabei gibt es so einfache Lösungen: An jedem Rennwochenende gibt es je einen Soft-, Medium- und einen Hartreifen - das war's."
Von "viel Chaos" geht Rosberg auch bei möglichen Strafversetzungen in der Startaufstellung aus, weil ab 2018 nur noch drei Antriebsstränge pro Fahrer und Fahrzeug verwendet werden dürfen. Der Deutsche äußert sich erneut kritisch: "Ich weiß nicht, ob das in die richtige Richtung geht. Das Problem sind die ganzen Strafversetzungen, wenn man eben doch nicht mit den vorgeschriebenen Kontingenten auskommt. Das ist unschön."
Positiv bewertet Rosberg hingegen den neuen Cockpitschutz Halo, der in der Formel-1-Saison 2018 verbindlich eingesetzt wird. "Ich verstehe, dass das für Motorsport-Puristen blöd aussieht. Aber der Kopf ist nun mal sehr gefährdet im offenen Cockpit, da hat es in den letzten Jahren einige sehr folgenschwere Unfälle gegeben. Deshalb ist der Kopfschutzbügel, wo er nun mal entwickelt ist, für die Fahrer eine gute Sache", sagt Rosberg und fügt hinzu: "Mir selbst wäre es als Fahrer sehr recht gewesen, Halo zu haben."
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