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Rosberg sicher: "Ferrari hat Räikkönen für Vettel geopfert"

Warum Nico Rosberg bei Ferrari in Melbourne Stallregie ortet, wieso Kimi Räikkönen am Funk sauer war und was dagegen spricht, dass die Scuderia den Finnen opferte

Kimi Raikkonen, Ferrari SF71H, Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Foto: Andrew Hone / Motorsport Images

Beim Saisonauftakt in Melbourne lief es wie so oft, wenn Kimi Räikkönen einmal die Nase vor seinem Teamkollegen Sebastian Vettel hat: Am Ende drehte sich die Reihenfolge durch die Strategie um, und die klassische Ferrari-Hackordnung war wieder hergestellt. Und so durfte Vettel als Sieger jubeln, während sein finnischer Teamkollege zwar erstmals seit seinem Australien-Sieg im Jahr 2013 wieder auf dem Podest im Albert Park stand, allerdings nur als Dritter.

 

Ex-Weltmeister Nico Rosberg ortet Stallregie bei der Scuderia. "Das war eine strategische Meisterleistung von Ferrari. Sie haben leider Räikkönen geopfert, indem sie ihn zuerst an die Box geholt haben", steht für den 32-Jährigen bei 'RTL' außer Zweifel, dass der Ferrari-Positionswechsel künstlich herbeigeführt wurde. "Da war ganz klar: Sebastian war heute die Nummer 1, Räikkönen die Nummer 2."

Ergebnis: GP Australien 2018 in Melbourne

WM-Stand nach dem ersten Saisonrennen

 

Durch Räikkönens Stopp in der 18. Runde, als er 3,3 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Hamilton hatte, habe man den Mercedes-Piloten zum Handeln gezwungen, da sonst die Gefahr eines Undercuts betanden hätte. "Dadurch musste auch Lewis früher an die Box, Sebastian konnte draußen bleiben, und das ergibt dann viele Chancen", erklärt der Wahl-Monegasse. "Dann kam auch ein bisschen Glück dazu."

Räikkönen als Opfer? Hamilton rechnete damit

Und zwar in Form einer Virtual-Safety-Car-Phase, die es Vettel erlaubte, beim Boxenstopp weniger Zeit auf seine Rivalen zu verlieren, da diese zum Bummeltempo gezwungen waren. Doch hat Ferrari wirklich Räikkönen geopfert, wie es schon im Vorjahr in Monaco, in Spielberg und in Budapest schien?

Auch Hamiltons Aussage nach dem Rennen gibt Anlass zu dieser Theorie: "Ferrari hatte zwei Asse oder zwei Joker. Und sie spielen gerne den einen gegen den anderen aus. Man nimmt den einen, damit du dich gegen einen Undercut schützen musst, und der andere hat dadurch freie Fahrt. Kimi war heute schnell, aber im Geiste bin ich gegen Sebastian gefahren, ich habe mich nur auf die Nummer 3 konzentriert."

Warum Räikkönen am Funk sauer war

Räikkönen selbst relativiert den Vorwurf. An der Ferrari-Strategie gäbe es nichts zu zweifeln, und "was wir vorhatten, war klar und deutlich. Manchmal hast du Glück, manchmal eben nicht. Heute ging es so aus, dass wir am Ende zwei Autos auf dem Podest hatten. Natürlich will ich bessere Ergebnisse erzielen, aber unser Speed hat an diesem Wochenende aber durch die Bank gestimmt. Damit bin ich zufrieden."

Dennoch gab es während des Rennens Unstimmigkeiten am Funk: Einige Runden nach seinem Stopp reagierte der Routinier aufgebracht, als ihm auf Nachfrage mitgeteilt worden war, dass Vettel noch nicht an der Box war. "Ich war überrascht, dass sie mir nicht mitgeteilt hatten, was er tat." An der Strategie selbst habe er nichts auszusetzen: "Wir haben vor dem Rennen darüber gesprochen, und es hab hunderte Optionen. Er hatte keine Bedrohung von hinten, war sicherer Dritter und hatte nichts zu verlieren. Daher war das sinnvoll und die Strategie selbst hat mich auch nicht überrascht."

Was gegen Stallregie spricht

Schauen wir uns den Vergleich der beiden Ferrari-Piloten genauer an. Vettel, der als Dritter an Reifenproblemen litt, hatte zum Zeitpunkt von Räikkönens Stopp bereits 7,5 Sekunden Rückstand auf den Teamkollegen. Warum hätte die Scuderia Vettel vor dem Finnen an die Box holen sollen? Und was hätte man bei Ferrari anhören müssen, hätte der viermalige Weltmeister mit frischen Reifen den Abstand nicht nur verkürzt, sondern wäre durch die Strategie auch noch an Räikkönen vorbeigegangen?

"Ferrari-Stallorder schon im ersten Rennen!", hätte die Schlagzeile gelautet, zumal Räikkönen beim Australien-Wochenende der schnellere Mann war. Und dass eine Virtual-Safety-Car-Phase durch das Boxenstopp-Chaos bei Haas den Kampf um den Sieg auf den Kopf stellen würde, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand wissen.

Außerdem: Hätte die Scuderia Räikkönen gleich nach Vettel hereingeholt, um einen Undercut durch den Heppenheimer zu verhindern, dann hätte man die Chance leichtfertig vergeben, Hamilton über die Strategie herauszufordern und hätte den Grand Prix von Australien nie gewonnen.

Warum Räikkönen am Ende Mühe mit Ricciardo hatte

Dass Räikkönen nun mit dem Schicksal hadert, ist kein Wunder. Denn nachdem er in den vergangenen Jahren stets schlecht in die Saison gestartet war und sich daher nicht wundern durfte, wenn sich das Team irgendwann auf den in der WM besser platzierten Piloten konzentriert, hatte er dieses Jahr Vettel im Qualifying und Rennen im Griff.

"Das war nicht ideal für mich, aber es war immerhin ein ordentlicher Saisonstart", meint er. "Und ich hatte dieses Wochenende ein gutes Gefühl. Ich nehme lieber diesen dritten Platz als gar keine Punkte." Laut eigenen Angaben hatte er in der Anfangsphase "die Chance, um den Sieg zu kämpfen, aber es ist so schwierig, hier zu überholen".

Warum er am Ende das Tempo der Spitze nicht halten konnte und sich gegen den Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo wehren musste? "Ich hatte von allen die ältesten Reifen", argumentiert Räikkönen und verweist auf seinen frühen Stopp. "Ich wollte ihn einfach nur hinter mir halten."

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