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Rosberg über Hamilton: "Vom Talent her muss er der Beste aller Zeiten sein"

Er war Teamkollege von Michael Schumacher und auch Lewis Hamilton: Im Rückblick zieht Nico Rosberg interessante Vergleiche und verrät, ob er Lewis Titel Nr. 8 gönnt

In der vergangenen Formel-1-Saison gelang es Lewis Hamilton, die sieben Titel von Rekordweltmeister Michael Schumacher zu egalisieren. 2021 hat der Mercedes-Pilot die Gelegenheit, sich mit seiner achten WM-Krone zum alleinigen Rekordhalter aufzuschwingen - sofern er sich gegen Max Verstappen durchsetzen kann.

Der Red-Bull-Pilot ist der erste Fahrer seit Nico Rosberg, der den erfolgsverwöhnten Briten im Kampf um die Weltmeisterschaft ernsthaft herausfordern kann. 2016 setzte sich Rosberg im teaminternen Duell um den Titel gegen Hamilton durch.

In seiner Formel-1-Karriere teilte der Deutsche die Box bei Mercedes sowohl mit Hamilton (vier Jahre) als auch mit Schumacher (drei Jahre). Er weiß daher aus erster Hand, was die beiden Ausnahmefahrer verband und worin sie sich unterschieden.

Die Stärken von Schumacher und Hamilton

"Michael war einfach so komplett als Fahrer. Er hat alle Bereiche gecovert", schwärmt Rosberg im Gespräch mit 'Sky'. Nicht nur dessen Fitness bezeichnet er als "genial".

Schumi sei auch ein echter "Teamplayer" gewesen. Und zwar in dem Sinne, "dass er das ganze Team motiviert und hinter sich kriegt, alle Namen kennt, die einlädt zu sich nach Hause für Fahrradtouren und so, obwohl er siebenmaliger Weltmeister ist und 800 Millionen auf dem Konto hat oder so was", sagt Rosberg.

"Lewis ist halt ein extremes Naturtalent, zieht er den Vergleich. "Vom Talent her muss er wahrscheinlich der Beste aller Zeiten sein. Und darauf baut er wirklich auf, dieser Instinkt ist phänomenal bei ihm." In diesem Zusammenhang macht Rosberg auch den größten Unterschied zwischen beiden Fahrern aus.

"Ein großer Unterschied ist Fleiß. Lewis hasst Testfahrten. Er mag keine Testfahrten. Und Michael, der würde jeden Tag Tests fahren, obwohl er siebenmaliger Weltmeister ist. Weil er aber auch weiß, dass man da immer noch ein bisschen lernen kann."

"Das ist halt Fleiß, Passion... Da ist definitiv ein recht großer Unterschied, zum Beispiel", sagt der Weltmeister von 2016. "Aber auch dieser Psychokrieg letztendlich." Den habe vor allem Schumacher beherrscht, wie Rosberg am eigenen Leib erfuhr.

Er illustriert das anhand einer Anekdote, wie viele Formel-1-Fans bereits kennen dürften: "In Monaco, da gab's nur eine Toilette in der Garage. Und Michael geht dann zehn Minuten vorher rein, schließt sich da ein. Der weiß, wir als Fahrer müssen, bevor wir ins Auto steigen, vorher nochmal auf Toilette gehen, vorm Qualifying."

"Er hat dann die Tür verschlossen. Ich bin draußen und klopfe und klopfe. Keiner antwortet, voll Panik. Also habe ich es dann irgendwo in der Ecke dann letztendlich machen müssen. Entschuldigung für die Details. Der Lewis kann das auch, aber er ist jetzt nicht so, dass er sich den ganzen Tag darauf fokussiert", meint Rosberg.

Rosberg: Hamilton "agiert sehr, sehr clever"

Ein Beispiel hat er aber trotzdem parat: "Im Qualifying habe ich mal Pole gehabt und da war gelbe Flagge auf meiner Runde. Also dackelt der sofort zu den Stewards nach dem Qualifying, obwohl ich sein Teamkollege bin, und sagt nicht, hey, ihr müsst da nochmal draufgucken beim Nico, weil der hat unter Gelb das Ding gefahren."

"Sondern er sagt: Ach, ich bin nur hier, um Klarheit zu schaffen für mich, ob ich das nächstes Mal auch machen darf beim Qualifying. Und prompt haben sie mich dann auch angerufen. Ich musste schön hochdackeln zu den Stewards, nur weil er da war."

In diesem Punkt sieht Rosberg eine weitere Stärke Hamiltons: "Was er dann auch noch sehr gut macht, ist halt das ganze Politische, mit den Medien. Da agiert er sehr, sehr clever. Und auch auf der Strecke, wenn man in die Grauzonen reingeht, ist es irgendwie nie seine Schuld so richtig. Es ist immer die Schuld vom Gegner."

Auf die Frage, wen er lieber als Teamkollege hatte, Hamilton oder Schumacher, gesteht der ehemalige Formel-1-Pilot schließlich mit einem Schmunzeln: "Weder noch!"

Nico Rosberg, Michael Schumacher

Mit Michael Schumacher fuhr Rosberg von 2010 bis 2012 in einem Team

Foto: LAT

"Bei Michael war es halt schwierig, weil ich gerade erst ein Rennen gewonnen hatte oder noch gar kein Rennen gewonnen hatte", erinnert sich Rosberg. "Es ist, als ob der liebe Gott da um die Ecke kommt, wenn der Michael da reinkommt in den Raum."

"In den ersten Strategiemeetings, da wurde seine Strategie mit ihm diskutiert und meine Strategie auch mit ihm diskutiert, obwohl ich daneben saß. Mit Lewis war es dann einfach ein Kampf, ein Kampf auf jeder Ebene, und das die ganze Zeit."

Während sich Rosberg nach seinem WM-Sieg über Hamilton als aktiver Pilot zurückzog, kämpft der Brite noch immer auf der Strecke. Würde sein einstiger Widersacher ihm den 8. Titel gönnen? "Och, da bin ich jetzt nicht so emotional verbunden, dass ich sag, hey, Michael hätte eigentlich verdient, den Rekord zu halten."

"Lewis hat es auch verdient und wenn er das schafft, dann ist das gut", findet Rosberg. "Ich sehe dann immer mehr, okay, der war echt verdammt schnell, und da kann ich umso stolzer sein, dass ich ihn damals mit dem gleichen Auto geschlagen habe."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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