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Ross Brawn: Formel 1 könnte mit halb so viel Geld auskommen

Weniger Geld, mehr technisch bedingte Ausfälle: Sportchef Ross Brawn erklärt, wie er sich die Formel 1 in Zukunft vorstellt und was sie maximal kosten sollte

Ross Brawn, Managing Director of Motorsports, FOM

Foto: Sutton Images

Formel-1-Sportchef Ross Brawn ist davon überzeugt, dass der Grand-Prix-Zirkus auch mit deutlich weniger Geld genauso attraktiv sein könnte: "Wir könnten einen faszinierenden Sport mit hochkomplexen Autos für weniger als die Hälfte des Geldes haben, das heute an der Spitze ausgegeben wird. Und keiner würde es merken", sagt er in einem Interview mit der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Fachmagazins 'auto motor und sport'.

"Die Kosten sind in den vergangenen fünf, sechs Jahren noch einmal dramatisch gestiegen, ausgehend von Kosten, die bereits unglaublich hoch waren. Wir müssen zu Budgets kommen, die die Formel 1 immer noch zur Königsklasse im Motorsport machen, die aber für alle realisierbar sind", fordert der 63-Jährige.

 

 

Brawn hat in seiner Karriere als Formel-1-Techniker und -Manager unter anderem für Teams wie Ferrari, Honda und Mercedes gearbeitet - allesamt ausgestattet mit gigantischen finanziellen Ressourcen. Und obwohl in den vergangenen Jahren viele Initiativen im Hinblick auf eine Eindämmung der Kosten durchgesetzt wurden, geben die Topteams immer noch jenseits von 300 Millionen Euro pro Jahr aus.

Ob nun eine Budgetobergrenze kommt oder ein technisches Reglement, das die teuren Schlupflöcher nach und nach stopft: Liberty Media hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kosten signifikant zu reduzieren. In welchen Bereich, das lässt Brawn offen: "Wir haben eine Zahl im Kopf, aber ich kann sie Ihnen nicht nennen. Es wäre unfair, es jetzt zu tun, weil wir immer noch in Diskussionen mit den Teams sind."

Vor allem die Branchenkrösusse Ferrari und Mercedes befürchten, dass sie durch eine Reduktion der Budgets einen Teil ihres Wettbewerbsvorteils verlieren könnten. Dabei kann keine Rede davon sein, den Grand-Prix-Sport zu einer Ramsch-Formel verkommen zu lassen. "Man spricht von rund 150 Millionen Dollar. Das halte ich für die richtige Größenordnung", meint beispielsweise Williams-Technikchef Paddy Lowe.

 

 

Brawn kündigt ein konkretes Konzept für die Zeit ab 2021 für "die erste Hälfte dieses Jahres" an - und formuliert ein Ziel: "Wir wollen, dass die Rennen unterhaltsamer werden und dass die Formel 1 für alle wirtschaftlich zu verkraften ist. Wir wollen ein Feld mit zehn bis zwölf gesunden Teams. Und wir brauchen Autos, mit denen man gute Rennen fahren kann, in denen der Fahrer sein Talent zeigen kann. Der Großteil der Fans ist von den Fahrern fasziniert."

Und so glaubt Brawn auch, dass kleinere Budgets und weniger Perfektion der Formel 1 insgesamt guttun würden. Waren zum Beispiel technisch bedingte Ausfälle früher gang und gäbe, so kann heute schon ein einziger Motorschaden den WM-Titel kosten - man denke nur an Lewis Hamilton in Malaysia 2016. Dabei sind es gerade diese Dramen das Salz in der Suppe.

"Perfektion und Berechenbarkeit killen jede Unterhaltung. Und darunter leidet der Sport heute", findet Brawn. "Ein Beispiel dafür ist, dass Autos heute kaum noch ausfallen. Eine großartige technische Leistung, gewiss, aber leider erzählt das keine Geschichten. Was gab es früher für herzzerreißende Szenen, wenn ein Auto in den letzten Runden stehen geblieben ist. Es ist eine sportliche Tragödie, aber daran erinnert man sich. Das ist Sport."

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