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Ross Brawn über B-Teams: Haas-Modell ist die Zukunft der Formel 1

Bittere Pille für alle Gegner der B-Teams: Ross Brawn stellt klar, dass es das Haas-Modell auch in Zukunft in der Formel 1 geben soll - Kritiker bleiben weiter skeptisch

Diese Aussage wird vielen Mittelfeldteams in der Formel 1 nicht schmecken. Ross Brawn, Sportchef der Königsklasse, hat bei 'Sky' öffentlich erklärt, dass es in der Formel 1 auch in Zukunft sogenannte B-Teams, also kleine Teams, die mit einem großen Hersteller zusammenarbeiten, geben soll. "Ich denke, dass das Haas-Modell interessant ist. Es war sehr erfolgreich, und es ist etwas, das wir in Zukunft behalten müssen", so Brawn.

Haas, das seit 2016 in der Formel 1 dabei ist, gilt dank der engen Verbindung zu Ferrari als Paradebeispiel eines B-Teams. Brawn lobt: "Sie haben ein Modell genommen, was schon existiert hat. Aber niemand hat es so genutzt wie sie. Das ist eine tolle Geschichte. Den Fans gefällt es, Haas vorne zu sehen und einige der großen Teams zu ärgern." Weniger gut gefällt das logischerweise manch anderen Teams.

Vor allem McLaren und Renault äußerten zuletzt immer wieder große Zweifel daran, ob das Haas-Modell gesund für die Formel 1 sei. Brawn erklärt, dass er sich bewusst sei, dass man in Zukunft leichte "Einschränkungen" vornehmen müsse. Doch ob das den Kritikern genug ist? Diese hatten eigentlich darauf gehofft, dass es ab 2021 gar keine B-Teams in der Formel 1 mehr geben würde.

Haas: Kein Verständnis für Kritiker

"Ich bin sehr glücklich, dass er das gesagt hat. Denn in der Öffentlichkeit hat er das zuvor noch nie ausgesprochen", freut sich Haas-Teamchef Günther Steiner über Brawns Aussagen. Brawn sei schon lange genug in der Formel 1 und wisse, "wie schwierig es ist", konkurrenzfähig zu sein. Zudem sei das Modell "ein guter Weg", um das Feld enger zusammenzubringen. Die Kritik der anderen Teams will er nicht durchgehen lassen.

"Da würde ich nicht zustimmen, denn man kann sich ja noch immer für unser Modell entscheiden", zuckt er die Schultern und erklärt: "Wir nehmen niemandem irgendetwas weg. Die Regeln waren damals so, und wir haben sie genutzt. Sie wurden nicht für uns gemacht, dessen muss man sich bewusst sein. Wenn McLaren und Williams unser Modell übernehmen wollen, dann können sie das machen. Wir versuchen nicht, das zu verhindern."

"Einige der anderen Teams sind clever genug, um auf unsere Seite zu wechseln. Wir müssen sehen, welche Seite mehr Leute auf ihre Seite ziehen kann", erklärt er im Hinblick auf die Regeln ab 2021. Gemeint ist unter anderem Alfa Romeo, das ebenfalls eng mit Ferrari kooperiert. Auch die Zusammenarbeit zwischen Red Bull und Toro Rosso ist in diesem Jahr so eng wie lange nicht mehr.

Steiner: "Zeigt nicht mit dem Finger auf uns"

"Die Dinge ändern sich ständig. Wenn man stillsteht, bewegt man sich rückwärts. Man sieht es hier am besten: Würde man immer noch machen, was man vor zehn Jahren gemacht hat, wäre man vier Sekunden hinten", erklärt Steiner und ergänzt: "Das wäre sicher nicht im Sinne des Sports. Ich denke, daran ist nichts verkehrt. Wir bewegen uns innerhalb der Regularien. Natürlich gefällt es denen nicht, die von diesem System geschlagen werden."

"Das kann ich verstehen. Aber das ist doch nicht unser Problem. Das liegt ganz einfach daran, wie sie ihren Job machen. Also zeigt nicht mit dem Finger auf uns", wehrt er sich. Zustimmung gibt es - wenig überraschend - unter anderem von Red Bull. "Toro Rosso verwendet einen Haufen Teile des RB14. Für sie ist das effektiv", erklärt Teamchef Christian Horner. Er erinnert daran, dass die Formel 1 "extrem teuer" sei.

"Sie haben beim Design nicht die Ressourcen und bei der Forschung und Entwicklung nicht die Infrastruktur", erklärt er im Hinblick auf Toro Rosso. "Ich denke, dass vor allem die kleineren Teams davon profitieren. Haas würde es ohne dieses Modell gar nicht geben", vermutet er und stellt klar: "Wir haben kein Problem damit. Es hat sich gezeigt, dass es für die kleineren Teams kosteneffektiv ist und funktioniert."

Ferrari: Haas-Modell "gut für die Formel 1"

Dem stimmt auch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto zu. "Das Haas-Modell zeigt, wie gut das für ein solches Team ist. Und ich denke, dass es letztendlich auch für die Formel 1 gut ist", erklärt er. Die Sorgen der anderen Mittelfeldteams nehme man zwar durchaus ernst. Er selbst sei jedoch der Meinung, dass es grundsätzlich das "richtige Modell" für die Königsklasse sei.

Renault-Teamchef Cyril Abiteboul erklärt, dass er - vorsichtig formuliert - eine "leicht andere Position" vertritt. Er stellt klar, dass die B-Teams ein "Problem" für Renault und "mindestens zwei weitere Teams" seien. Eine seiner Sorgen: Sollte in der Formel 1 tatsächlich demnächst eine Budgetobergrenze kommen, könnten zwei oder mehr Teams diese durch eine Kooperation und einen engen Austausch gewissermaßen umgehen.

"Ich will mich nicht beschweren, wir kennen die Regeln. Aber natürlich sind wir sehr vorsichtig, was 2021 passieren wird", kündigt er an und erklärt, dass man aktuell "noch nicht überzeugt" sei von den "Gegenmaßnahmen", die eingeführt werden sollen, um einen Missbrauch der Regeln zu verhindern. Daher glaubt er, dass derartige Regeln mögliche neue Teams in der Formel 1 sogar eher abschrecken als anlocken könnten.

Mit Bildmaterial von LAT.

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