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Ross Brawn verspricht: "Werden großartiges Racing haben!"

Formel-1-Sportchef spricht über die Veränderungen in der Formel 1: Warum es keine Patentlösung gibt und warum eine Rückkehr zu V10 oder V12 nicht kommen wird

Ross Brawn, Managing Director of Motorsports, FOM, and Chase Carey, Chairman, Formula One

Ross Brawn, Managing Director of Motorsports, FOM, and Chase Carey, Chairman, Formula One

Zak Mauger / Motorsport Images

Dass sich die Formel 1 ändern muss, da sind sich die Beteiligten einig. Die große Frage ist aber: Wie? Grundlegende Veränderungen sind in der Formel 1 nicht Usus und auch gar nicht gewünscht. "Wir sind in einer Welt, in der man sich in jedem Bereich um kleine Prozentpunkte verbessert", sagt Formel-1-Sportchef Ross Brawn im Podcast von 'F1 Fan Voice'.

Dabei sei es wie mit dem Gewinnen in der Formel 1. Denn viele würden denken, dass es eine Patentlösung dafür gibt. "Das deckt sich aber nicht mit meiner Erfahrung", sagt er. "Meistens geht es darum, dass alle Bereiche ein paar Prozent finden." Liberty Media hat seit der Übernahme der Königsklasse schon an ein paar Schrauben gedreht, die sich aber vor allem um das Fanerlebnis gedreht haben.

Doch Brawn weiß: "Die Action abseits der Strecke kann die Action auf der Strecke nicht kompensieren. Wir wollen keine große Show, die aber im Kern hohl ist." Daher sei es wichtig, den Fans auch großartiges Racing auf großartigen Strecken mit großartigen Fahrern zu bieten, doch das ist derzeit gar nicht so einfach. "Am Start ist etwas Action, dann lässt es nach, und wenn nichts Außergewöhnliches passiert, dann findet kein Rennen statt", kennt er das aktuelle Problem der Formel 1.

Denn die Autos lassen großartiges Racing derzeit nicht zu, weil sie aerodynamisch zu anfällig sind, wenn sie hinter einem anderen Fahrzeug herfahren müssen. Damit etwas passiert, muss etwas Außergewöhnliches passieren - ein Unfall oder eine Safety-Car-Phase, die das Feld zusammenführt. Oder die Piloten müssen auf unterschiedlichem Material, etwa ältere Reifen sein, damit es zu einem Kampf kommt.

Feld soll kämpfen können - aber nicht künstlich

Das möchte Brawn gerne ändern: "Ich möchte sehen, dass auch Autos in ähnlicher Verfassung gegeneinander fahren können", sagt er. Für 2019 wird daher ein neuer Frontflügel eingeführt, mit dem das Hinterherfahren erleichtert werden soll. Mit einem neuen Reglement ab 2021 können dann auch die Autos wieder überholfreundlicher werden.

"Daran angeschlossen ist die Nachhaltigkeit der Teams", ergänzt Brawn. "Wir wollen, dass sie konkurrenzfähiger sind, denn das bringt auch das Feld zusammen." Topteams sollen weniger Geld und Ressourcen verschwenden dürfen, kleinere Teams sollen mehr vom Kuchen abbekommen - allerdings ist auch das nicht vor 2021 angehbar. "Das große Ziel ist ein konkurrenzfähigeres Feld, in dem alle eng kämpfen können", sagt der Sportchef und verspricht: "Wir werden großartiges Racing haben. Dafür wollen wir aber keine künstlichen Mittel benutzen."

Das heißt, man will nicht mit zusätzlichen Spannungselementen eingreifen und Action erzwingen. Auch die Renndistanz ist für Brawn eine heilige Kuh, obwohl häufig von Sprint- oder Samstagsrennen zu lesen ist. "Eineinhalb bis zwei Stunden sind richtig. Wir müssen nur mehr Action in ein Formel-1-Rennen bringen", winkt er ab.

Warum es keine Rückkehr zu V12 geben wird

Ausschließen kann er auch einen anderen Fanwunsch: die Rückkehr zu V10- oder V12-Motoren. Zwar würde der Fan in ihm gerne eine Zurückrüstung sehen, weil er damit auch mehr Emotionen verbindet, allerdings weiß er, dass der Schritt nicht machbar sein wird: "Ich sehe nicht, wie wir einen solchen Schritt zurück machen sollen, ohne die Beteiligten abzuschrecken. Die Hersteller in der Formel 1 sind an die aktuellen Motoren gebunden", sagt er.

Stattdessen müsse man die aktuellen Motoren entwickeln "und daraus lernen, wie wir sie in eine Richtung bringen können, die vielleicht etwas anziehender für die Fans ist." Brawn sieht darin auch eine Verfehlung der Formel 1. Für ihn sind die Triebwerke ein wahres Wunder an Ingenieurskunst. "Aber darüber reden wir nicht", sagt er. "Wir haben da wohl eine Chance verpasst. Wir müssen sie an einen Punkt bringen, wo andere Hersteller auch einsteigen wollen."

Fans sollten sich hingegen vom Gedanken an V12-Motoren verabschieden: "Sollten wir eine Revolution haben? Ich glaube nicht", sagt er. "Ich würde die Motoren gerne haben, aber das wird nicht passieren."

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