Ross Brawn: Wollte "ambitioniertere" Formel-1-Motoren 2021, aber ...
Ross Brawn erklärt, dass er die Formel-1-Motoren für 2021 eigentlich drastischer überarbeiten wollte - Er verrät außerdem, warum das letztendlich nicht klappte
Noch immer gibt es keine konkreten Antworten darauf, wie die Formel-1-Motoren ab der Saison 2021 aussehen werden. Was die Zukunft der Königsklasse angeht, hüllen sich die Beteiligten aktuell in Schweigen. Klar ist aber zumindest, dass die Änderungen am Motor nicht so groß ausfallen werden, wie es sich Formel-1-Sportchef Ross Brawn gewünscht hatte, als Liberty Media im Jahr 2017 einen ersten Entwurf präsentierte.
"In diesem Fall war ich vielleicht etwas ambitionierter, was Änderungen betrifft", gesteht Brawn im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. So war ursprünglich zum Beispiel geplant, die MGU-H ersatzlos zu streichen. Durch die Vereinfachung der Motoren sollten, neben den bestehenden Herstellern Mercedes, Ferrari, Renault und Honda, neue Marken in die Königsklasse gelockt werden.
Einige der vier bestehenden Hersteller rebellierten jedoch gegen viele der Ideen. Hintergrund: Für neue Motorenhersteller wären die günstigeren Regeln zwar attraktiver gewesen, als das aktuelle (teurere) Reglement. Die bestehenden Hersteller hätten allerdings eine Menge Geld in die Entwicklung der neuen Motoren stecken müssen. Für sie wäre es deutlich günstiger, an den aktuellen Regeln festzuhalten.
Und so sieht es momentan danach aus, dass es keine großen Änderungen an den Power-Units geben wird. Auch die MGU-H soll bleiben. "Ich denke, wir werden günstigere, simplere und lautere [Motoren] haben. Die Frage ist nur, zu welchem Grad", erklärt Brawn und verrät, dass die aktuellen Hersteller ihre Argumente "gut vorgetragen" hätten. Mögliche neue Marken seien dagegen "nicht so engagiert" gewesen.
"Der Motor ist knifflig - vielleicht noch mehr als das Auto", erklärt Brawn und verrät: "Wir wollen kein Team verlieren. Aber wenn wir eines verlieren, dann ist die Formel 1 hoffentlich attraktiv genug, Ersatz zu finden." Bei den Motorenherstellern sei es hingegen deutlich schwieriger, einen Ersatz zu finden, weil Neueinsteiger in diesem Bereich ein "massives Programm" auf die Beine stellen müssten.
"Wenn wir einen Motor verlieren, dann betrifft das direkt zwei oder drei Teams", erinnert Brawn. Trotzdem verspricht er noch einmal: "Es wird einige Änderungen geben." Details dazu soll es allerdings erst "in den kommenden Monaten" geben. "Aktuell sprechen wir noch nicht darüber", so Brawn. Zumindest verrät er aber, dass er persönlich sicher sei, dass man in die "richtige Richtung" gehen werde.
Mit Bildmaterial von LAT.
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