Rote Flagge im Freien Training: Plötzlich waren die Fahrer blind unterwegs
Die Rotphase im ersten Freien Training zum Grand Prix von Australien barg einige Gefahren - Diese Informationen fehlten den Fahrern
Ein Problem bei der Übertragung von Echtzeitdaten der Reifensätze sorgte im ersten Freien Training in Melbourne für eine Unterbrechung mit roten Flaggen. Doch warum der Ausfall des Systems auch auf der Strecke für Chaos hätte sorgen können, erklärt Haas-Pilot Kevin Magnussen, der davon spricht, "blind" auf der Strecke unterwegs gewesen zu sein. Was steckt hinter der Aussage des Dänen?
Nach 40 Minuten ging plötzlich gar nichts mehr im Albert Park: Offiziell war ein GPS-Defekt der Grund für die Rotphase im ersten Freien Training, doch 'Motorsport-Total-com' erfuhr, dass es die Daten über die Reifensätze waren, die für das IT-Chaos sorgten. Wichtig: Durch den Systemausfall fehlten den Teams auch die GPS-Daten der Autos, sodass niemand wusste, welches Auto gerade wo auf der Strecke unterwegs war.
Das führte zu einigen brenzligen Momenten auf der Strecke: Im zweiten Sektor fuhr Yuki Tsunoda auf einen langsameren Ferrari auf. Fast wäre es zu einer Kollision gekommen. Auch Aston-Martin-Pilot Lance Stroll raste auf eine Gruppe langsamerer Fahrzeuge zu, vor denen er vom Team nicht gewarnt worden war. Und hier liegt der Hase im Pfeffer.
Die Fahrer sind im Freien Training mal schneller, mal langsamer unterwegs. Dank der GPS-Daten können die Teams ihre Fahrer vor möglichen Gefahren warnen. Fällt das System jedoch aus, sind die Piloten quasi blind auf der Strecke unterwegs und bei den Geschwindigkeiten in der Formel 1 können nur wenige Zentimeter darüber entscheiden, ob es kracht oder nicht.
Haas-Pilot Nico Hülkenberg zum Beispiel fuhr im letzten Sektor auf den langsamen Lando Norris im McLaren auf. Der Deutsche musste voll bremsen, seine Reifen blockierten. Mit einem unfreiwilligen Besuch im Gras konnte Hülkenberg einen Einschlag verhindern. Teamkollege Magnussen erklärt, warum die Situation in Melbourne so gefährlich war.
Hülkenberg fügt hinzu: "Manche Fahrer verlassen sich mehr auf die Anweisungen der Ingenieure als auf alles andere. In einer Situation wie heute kann man den Unterschied sehen." Der Deutsche begrüßt die Entscheidung der Rennleitung, das Training wegen des IT-Problems zu unterbrechen, da die Sicherheit der Fahrer auf dem Spiel stand. "Es gibt hier Stellen, da fährt man blind rein", sagt er. "Da sieht man ein Auto erst sehr spät."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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