Russell: Mercedes brennt nach WM-Niederlage darauf, zurückzuschlagen
George Russell spricht vor seiner ersten Saison als Mercedes-Werksfahrer über sein neues Team und wieso es von Vorteil ist, gerade jetzt das Team zu wechseln
Mercedes-Pilot George Russell erkennt in seinem neuen Team "Motivation und Leidenschaft", um nach der umstrittenen WM-Niederlage von Lewis Hamilton beim Großen Preis von Abu Dhabi wieder auf die Beine zu kommen.
Russells persönlicher Fokus würde in diesem Jahr allerdings auf der Verbesserung des Autos und seiner eigenen Leistung liegen. Um das zu erreichen, möchte er sich auf den Weg dorthin "Mikroziele" setzen. Über den Winter war er hauptsächlich damit beschäftigt die Ingenieure am Teamstandort in Brackley kennenzulernen und den W13 im Simulator zu fahren. Dabei würde er sich schon sehr wohl in seinem neuen Team fühlen.
"Bevor ich zu Williams in die Formel 1 kam, habe ich als Mercedes-Junior-Fahrer bereits sehr viel Zeit mit dem Team verbracht. Deswegen habe ich das Gefühl, dass ich alle schon sehr gut kenne", sagt Russell neulich in einem Mercedes-Video-Interview. "Wir konnten uns also gleich um die wichtigen Dinge kümmern und haben uns darauf konzentriert, die Herausforderungen des neuen Autos zu verstehen und uns so gut wie möglich auf die kommende Saison vorzubereiten."
"Ich denke, nach dem Ende des vergangenen Jahres ist die Motivation und die Leidenschaft in der gesamten Fabrik groß genug, dass uns wieder aufraffen können. Das mitzuerleben, ist unglaublich", so Russell, der überzeugt ist, dass die neuen Autos für 2022 für alle noch sehr unbekannt sind und dass keiner weiß, wie das Kräfteverhältnis aussehen wird. Aus diesem Grund müsse er sich auf seine eigene Leistung konzentrieren.
"Ich hoffe, dass ich 2022 das Maximum für mich und für das Team erreichen kann. Die Entwicklung im Laufe des Jahres wird sehr interessant werden. Auf diesem Weg müssen wir in diesem Jahr die Performance [des Autos] verbessern. Da niemand weiß, wo er beim ersten Rennen stehen wird, kann man sich keinen Wert oder ein Ergebnis als Ziel setzen. Aus diesem Grund muss man sich für die Verbesserung der eigenen Performance und der des Autos Mikroziele setzen. Wenn man dann alles richtig macht, hat man die besten Chancen, diese Ziele zu erreichen", sagt der Mercedes-Neuzugang.
Dabei möchte Russell über den Saisonstart 2022, wenn die Autos noch neu sein werden, hinausschauen. "Die ersten Eindrücke vom W13 sind interessant. Das Auto ist völlig anders als die Autos der vorherigen Ära, besonders was die Art und Weise angeht, wie der Abtrieb erzeugt wird. Aus diesem Grund lernen wir noch immer dazu. Es gibt noch viel Potenzial für Verbesserungen, um sicherzustellen, dass sich das Auto so angenehm wie möglich fahren lässt."
Der Mercedes W13 für 2022 wird am 18. Februar präsentiert
Foto: Motorsport Images
"Dank der Arbeit im Simulator und im Windkanal lernen wir jeden Tag dazu und ich denke, den anderen wird es genauso gehen. Deshalb wird es sicherlich ein Entwicklungsjahr werden. Jeder möchte beim ersten Rennen mit dem schnellsten Auto auftauchen. Aber es ist wichtiger zu verstehen, wo die eigenen Grenzen liegen und wie man sich von diesen Grenzen aus verbessern kann. Nur so kann man die bestmögliche Grundlage schaffen."
Interessanterweise fügt Russell hinzu, dass eine Änderung des Reglements ein guter Zeitpunkt sei, um das Team zu wechseln und neu anzufangen, trotz der offensichtlichen zusätzlichen Herausforderungen: "Ehrlich gesagt glaube ich, dass der Teamwechsel während einer solchen Regeländerung positiv für mich ist. Wir haben ein völlig neues Auto mit einer ganz anderen Philosophie, andere Reifen und ich arbeite mit neuen Ingenieuren zusammen. Deshalb ist es ein Vorteil für mich, dass alle mit einem weißen Blatt Papier beginnen."
"Wenn ich in dieser Saison bei Williams geblieben wäre, hätte man die Dinge, die man in der vorherigen Fahrzeugära gelernt hat noch im Hinterkopf und man hätte diese unbewusst mit in die Zukunft übertragen. Deswegen ist von Vorteil, wenn man in diesem Jahr wirklich von ganz vorne anfängt", so Russell.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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