Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

Safety-Car-Phase: Warum Hamilton nicht an die Box kam

Mercedes erklärt, wieso man Lewis Hamilton im Gegensatz zu den Red-Bull-Fahrern in der Safety-Car-Phase nicht an die Box holte und so die Siegchance verpasste

Lewis Hamilton, Mercedes-AMG F1 W09 EQ Power+ and Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14

Lewis Hamilton, Mercedes-AMG F1 W09 EQ Power+ and Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14

Sutton Images

Drittes Rennen, dritte Strategieschwäche. Diesen Vorwurf musste sich Mercedes nach dem Grand Prix von China gefallen lassen, nachdem man den viertplatzieren Lewis Hamilton in der 31. Runde in der Safety-Car-Phase im Gegensatz zu den Red-Bull-Piloten nicht zum Reifenwechsel an die Box geholt hatte. Nun erklärt Mercedes-Strategie James Vowles, dass man den strategischen Schachzug nicht verpasste, sondern Hamilton bewusst auf 13 Runden alten Medium-Reifen weiterfahren ließ.

"Bis zu diesem Zeitpunkt im Rennen wurde nicht wirklich überholt", erklärt Vowles, warum die Position auf der Strecke für die Mercedes-Strategen Priorität gegenüber dem Zustand der Reifen hatte.

Zumal die Piloten in der Anfangsphase auch auf unterschiedlichen Reifenmischungen unterwegs waren: "Kimi Räikkönen war auf dem Soft-Reifen vor Lewis, aber es gab keinen Unterschied, wir sind nicht mal nahe gekommen. Verstappen war auf dem Ultrasoft-Reifen, der sehr sensibel und sehr schwierig war, und weder Kimi noch Lewis konnten irgendetwas ausrichten."

Welche Argumente gegen einen Stopp sprachen

Ein Bild, das Vowles überraschte, denn Schanghai gilt gemeinhin als überholfreundliche Strecke. Und so stellte man sich bei Mercedes auch strategisch auf die neue Situation ein. "Unter Safety-Car-Bedingungen analysieren wir immer, wie viele Plätze wir potenziell gewinnen können und wie viele wir verlieren", gibt Vowles Einblicke in die strategische Planung.

"Was hätten wir also gewonnen?", fragt er. "Verstappen war vor uns, und wir wussten, dass sie eventuell bei einem Safety-Car stoppen würden. Das würde Lewis zurück auf eine Podestplatzierung bringen, wenn wir es schaffen, uns gegen die anderen zu verteidigen und mit dem Medium-Reifen bis zum Rennende durchzufahren."

Und alles deutete laut dem Mercedes-Strategen darauf hin, dass das die richtige Strategie sein würde: "Der Medium-Reifen hat an unserem Auto sehr gut funktioniert. Wir wussten, dass wir damit 40 Runden fahren können, was wir am Ende des Rennens bei Valtteri gesehen haben." Bei einem Stopp hätte Hamilton nur noch einen gebrauchten Soft-Reifensatz zur Verfügung gehabt - und der hat bei Mercedes die Tendenz zu überhitzen. Beim zu diesem Zeitpunkt in Führung liegenden Bottas hatte man keine Chance auf einen Stopp, da er bereits an der Boxeneinfahrt vorbei war, als die Safety-Car-Phase ausgerufen wurde.

Mercedes unterschätzte Bedeutung des Reifenabbaus

Was noch gegen den Stopp sprach? "Wir wussten, dass wir hinter Ricciardo zurückfallen würden, wenn er nicht stoppt. Aber da war auch noch Kimi, der sehr lange draußen geblieben war, aber schon wieder in Lewis' Safety-Car-Fenster war, was bedeutet, dass es bei einem Stopp sehr knapp geworden wäre." Und Räikkönen hatte zu diesem Zeitpunkt nur vier Runden alte Medium-Reifen, wäre also möglicherweise schwer zu knacken gewesen, zumal der Ferrari auf den Geraden dieses Jahr sehr schnell ist.

Vowles fühlt sich darin bestätigt, dass Ricciardo nach seinem Boxenstopp tatsächlich hinter Räikkönen auf die Strecke zurückkam. Zudem wollte man die Gelegenheit nutzen, irgendwie an Verstappen vorbeizukommen. "Und wenn wir in der Safety-Car-Phase unseren Stopp gemacht hätten, dann wären wir auf jeden Fall hinter Verstappen gewesen", erklärt er die Überlegung.

Was er nicht bedachte: Der Unterschied zwischen den Reifenmischungen war zwar in China geringer als gedacht, das Alter und der Abbau des Pneus spielten aber eine entscheidende Rolle. "Auf Basis unserer Indizien haben wir nicht geglaubt, dass der Unterschied zwischen Soft und Medium für ein Überholmanöver ausreicht, selbst wenn der Medium-Reifen zehn Runden alt ist", erklärt Vowles. "Dann hat aber jeder gesehen, was passiert ist: Beide Red-Bull-Boliden waren außergewöhnlich schnell auf diesen Reifen und sind durch das Feld gepflügt."

Vorheriger Artikel LMP1 vs. Formel 1: Entwicklungstempo für Hartley gleich hoch
Nächster Artikel Teamchef: Max Verstappen erinnert an jungen Sebastian Vettel

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland