Sauber von Tatiana Calderon überzeugt: "Machen uns bei ihr keine Sorgen"
Die Nachwuchspilotin Tatiana Calderon hat beim Sauber-Team einen guten Eindruck hinterlassen - Teamchef Frederic Vasseur plädiert für Gleichbehandlung
Sie ist die derzeit größte Hoffnung auf die weibliche Besetzung eines Formel-1-Cockpits: Nachwuchspilotin Tatiana Calderon zeigt mit zwei Tests für Sauber und der Teilnahme an den Testfahrten der Formel 2 gerade große Ambitionen für den nächsten Karriereschritt. Und ihre Anstrengungen finden Anklang. Sauber-Teamchef Frederic Vasseur spricht von Begeisterung, die die bisherige GP3-Pilotin ausgelöst haben soll.
Calderon saß zum ersten Mal Ende Oktober in einem seiner aktuellen Boliden. Die Ausfahrt in Mexiko sei aber eigentlich nur eine PR-Veranstaltung gewesen. Schon drei Wochen später gab es hingegen einen zweitägigen Test im Sauber C32 auf der Ferrari-Strecke in Fiorano. "Sie hat zwei sehr gute Tests hinter sich gebracht", sagt Vasseur. "Und sie hat sich dabei sehr gut angestellt. Den physischen Belastungen konnte sie standhalten. In der Formel 2 wird sie wahrscheinlich mehr Probleme bekommen, weil es da keine Lenkunterstützung gibt."
Calderon fuhr in Fiorano insgesamt 202 Runden, und ihre Bestzeit lag bei 00:58.802 Minuten. Zum Vergleich: Den Rekord hält dort noch immer Michael Schumacher mit einer Zeit von 0:55.999 Minuten. "Sie geht sehr ruhig vor und kann sich stetig verbessern", berichtet Vasseur. "Beim Test in Fiorano hat sie ehrlich gesagt jeden begeistert - auch die erfahrenen Ingenieure. Aber wir müssen es ruhig angehen. Nach dem sie auch in der Formel 2 testet, werden wir sehen, was wir zusammen machen können."
Vasseur kennt sich mit Nachwuchsfahrern aus, wie kaum ein anderer. Er hat seiner Zeit auch schon mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton in der damaligen GP2 zusammengearbeitet. "Die Herausforderungen in der Formel 1 und der Formel 2 unterscheiden sich voneinander", erklärt er. "In der Formel 1 gibt es natürlich mehr G-Kräfte. Dafür lässt es sich leichter lenken. Sie muss sich gut vorbereiten. Aber sie zeigt so viel Leidenschaft, dass ich mir darum keine Sorgen mache. Wir werden sie dabei unterstützen."
Außerdem betont der Teamchef, dass er beim weiblichen Nachwuchs keine Unterschiede machen wolle: "Das wäre ein Fehler. Wenn man Tatiana als Fahrer in Betracht ziehen will, muss man sie genau wie alle anderen betrachten. Wenn ich über sie rede, muss sich 'sie" anstatt 'er' sagen. Aber abgesehen davon müssen wir mit ihr wie gewohnt umgehen. Wenn man da Unterschiede macht, setzt man ja voraus, dass sie nicht in der Lage ist, den gleichen Job zu erledigen."
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