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Saudi-Arabien kontert "Sportswashing"-Vorwurf von Amnesty International

Saudi-Arabiens Motorsport-Boss zeigt Verständnis für die Skepsis gegenüber einem Formel-1-Rennen in seinem Land, wehrt sich aber gegen "Sportswashing"-Vorwürfe

Die Aufnahme Saudi-Arabiens in den Formel-1-Kalender 2021 hat einige Kritik hervorgerufen. Das Königreich im Nahen Osten wird ab dem nächsten Jahr ein Nachtrennen auf einem neuen Stadtkurs in Jeddah ausrichten, bevor man ab 2023 auf eine neue, extra dafür gebaute Anlage in Qiddiya umzieht.

Der Motorsportchef des Landes wehrt sich nun gegen Vorwürfe, das eigene Image damit aufpolieren zu wollen. Menschenrechtler von Amnesty International hatten die Formel 1 in einer Erklärung vorab davor gewarnt, dass das Land den Sport als Mittel benutzt, um von anderen Themen abzulenken, sprich sogenanntes "Sportswashing" betreibt.

Felix Jakens, der Leiter der Kampagnen von Amnesty International Großbritannien, sagte: "Die Formel 1 sollte sich darüber im Klaren sein, dass ein Grand Prix von Saudi-Arabien im Jahr 2021 Teil der laufenden Bemühungen wäre, die miserable Menschenrechtsbilanz des Landes sportlich zu untergraben."

Motorsportchef zeigt Verständnis für Skeptiker

Prinz Khalid Bin Sultan Al Faisal, Präsident des saudi-arabischen Motorsportverbandes, der für das Rennen verantwortlich ist, ist sich sehr wohl bewusst, dass einige unglücklich darüber sind, dass das Land dem Formel-1-Programm beitritt.

Aber er besteht darauf, dass die Aufnahme des Rennens Teil eines Prozesses ist, den Saudi-Arabien durchläuft, um sich der Außenwelt gegenüber offener zu zeigen - anstatt seine Grenzen zu schließen und zu verbergen, was vor sich geht.

"Ich kann es ihnen nicht verübeln, wenn man ein Land nicht kennt und wenn man ein bestimmtes Bild von einem Land hat", kommentiert er die Skepsis einiger Fans und Beobachter gegenüber einem Grand Prix von Saudi-Arabien. "Ich erinnere mich an mich selbst, als meine Eltern mir immer sagten, dass wir in die USA gehen werden, vor allem nach New York, ich hatte Angst."

Saudi-Arabien will die Meinungen ändern

"Ich dachte, dass ich auf die Straße gehen und jemand kommen und mich erschießen würde, weil ich noch nie dort gewesen war. Ich weiß also, warum sie sich nicht darüber freuen, weil es viele Probleme mit den Menschenrechten gibt und weil sie noch nie in Saudi-Arabien waren", zeigt Prinz Khalid Verständnis.

Mit dem Vorhaben, sich jetzt nach außen zu öffnen, verbindet er die Hoffnung, dass die Menschen, die nach Saudi-Arabien kommen und das Land kennenlernen, "vielleicht ihre Meinung ändern", wenn sie zurückkehren und berichten, was sie gesehen haben.

Unbekannt ist dem Prinzen die Skepsis nicht. Es habe ähnlichen Widerstand gegeben, bevor dort Motorsportveranstaltungen wie die Dakar und die Formel E ausgetragen wurden, aber die Gefühle änderten sich, als die Menschen es aus erster Hand sahen.

Gute Erfahrungen mit Dakar und Formel E

"Das ist uns bei der Dakar passiert, wir hatten eine Menge Leute... etwa 3000 Teilnehmer und Fahrer kamen", erinnert er sich. "Die meisten von ihnen hatten vorab den gleichen Eindruck, und sie waren nicht glücklich. Sogar in der Formel E gab es Teams wie BMW und andere, die sagten, sie wollten nicht nach Saudi-Arabien fahren."

"Aber nachdem sie nach Saudi-Arabien kamen und nachdem sie uns gesehen und kennen gelernt hatten, änderten sie ihre Sicht auf Saudi-Arabien", versichert der Motorsportchef. "Das ist eines der Probleme und der Grund für unser schlechtes Image, denn wir waren geschlossen, unser Land war geschlossen."

"Als Teil der Vision und als Teil der Öffnung unseres Landes möchten wir also, dass die Menschen zu uns kommen und sehen, wer wir wirklich sind. Wir haben nichts zu verbergen. Wenn wir unser Image sportlich waschen wollten oder so etwas, dann würden wir unser Land schließen, weil wir nicht zulassen würden, dass jemand kommt, unsere Leute sieht und sich mit ihnen trifft."

Unterschiede ja, aber "keine Diskriminierung"

Da sich Saudi-Arabien der Besorgnis über die Menschenrechte sehr wohl bewusst ist, räumt Prinz Khalid ein, dass die Angelegenheit mit den Chefs der Formel 1 diskutiert worden sei. Aber er sagt, dass es ein gewisses Verständnis dafür geben müsse, dass Saudi-Arabien eine andere Kultur und Geschichte habe als andere Länder.

Saudi-Arabien

Ab 2023 soll das Rennen in eine neu gebaute Anlage in Qiddiya verlegt werden

Foto: Qiddiya Grand Prix

"Wir wissen, dass wir anders sind. Wir haben unsere Kultur", betont er. "Es gibt Dinge, die Menschen an anderen Orten tun können, die sie hier nicht tun können. Aber wir respektieren unsere Unterschiede, und wir öffnen unser Land für jeden."

"Wir haben keine Diskriminierung, es kann also jeder kommen. Ob Mann oder Frau, es gibt keine Trennung. Das ist etwas, das wir ernst nehmen", beschwichtigt Prinz Khalid weiter und fügt hinzu: "Sport bringt Menschen zusammen und eint sie. Deshalb sind wir Gastgeber dieser Veranstaltungen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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