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Schon vor 2020: Als der Monaco-Grand-Prix in den Geschichtsbüchern fehlte

Seit 1955 war der Monaco-Grand-Prix in jedem Jahr Teil des Formel-1-Kalenders, 2020 ist jedoch nicht das erste Mal, dass das Prestige-Rennen nicht stattfinden konnte

Eigentlich gehört der Große Preis von Monaco zur Grundausstattung der Formel 1. Daher wirkt es immer noch ein wenig unwirklich, dass die Saison 2020 ohne das Rennen über die Bühne gehen wird. Was die wenigsten jedoch wissen: Monaco hatte seinen Platz in den Anfangsjahren alles andere als sicher.

Zwar wurde in den Straßen von Monte Carlo 1950 der zweite Grand Prix der Formel-1-Geschichte ausgetragen, danach fehlte man aber vier Jahre lang im Kalender, bevor man 1955 zurückkehrte. Dadurch sind lediglich Großbritannien und Italien immer Teil des Kalenders gewesen.

Warum hatte Monaco also am Anfang Probleme, Fuß zu fassen? Angesichts des Status als Steuerparadies und Glücksspielhauptstadt kommt es vielleicht überraschend, dass Geld die Hauptrolle spielte.

Als das Rennen 1929 von Antony Noghes gegründet und zum ersten Mal abgehalten wurde, war es bereits ein großer Hit und wurde schnell zu einer festen Instanz im internationalen Kalender. Um die großen Namen anzulocken, musste der Automobile Club de Monaco trotzdem stolze Summen an Start- und Preisgeldern anbieten.

Kein Geld, keine Autos ...

Die Einnahmen durch zahlende Zuschauer - also diejenigen, die wirklich Tribünenplätze hatten und nicht auf Balkons standen - waren jedoch gering. 1930 und 1937 besserte der ACM seine Einnahmen durch Glücksspiel und unabhängige Wetten auf, verzeichnete aber trotzdem noch einen Verlust.

1938 konnte der ACM eine Antrittsgebühr von 500 Pfund pro Auto nicht mehr rechtfertigen, nur um Mercedes oder Auto Union anzuziehen. In diesem Jahr fand das im August geplante Rennen nicht statt. 1939 sorgten stürmische Zeiten für die Absage, auch wenn der Große Preis der Schweiz noch im August ausgetragen wurde, bevor der Krieg ausbrach.

Nachdem die Auseinandersetzungen beendet waren, begann der Spitzen-Motorsport in Europa relativ bald wieder: Schon 1947 gab es wieder Grands Prix in der Schweiz, Belgien, Italien und Frankreich.

Die letzte Kurve ist noch heute nach Gründer Antony Noghes benannt

Die letzte Kurve ist noch heute nach Gründer Antony Noghes benannt

Foto: Joe Portlock / Motorsport Images

Monaco folgte 1948 mit einer neuasphaltierten Strecke und einem gemischten Feld aus neuen und Vorkriegs-Fahrzeugen, wie es zu dieser Zeit typisch war. Der in den Mai verlegte Event war erfolgreich, und der Sieg ging an den Maserati von Guiseppe Farina.

Überschattet wurde er jedoch vom Tod des Engländers Norman Linnecar bei einem Motorrad-Rahmenrennen nach einem Unfall in Ste Devote. Es war das erste und einzige Mal, dass Zweiräder auf den Straßen gefahren sind.

Rund 10.000 Tribünentickets wurden verkauft, und zum ersten Mal zahlten rund 17.000 Leute, um das Rennen von den Klippen am Ende der Runde aus zu schauen. Trotzdem ging es sich für den ACM finanziell nicht aus.

Die Anstrengungen, das Rennen nach elf Jahren wiederzubeleben, waren enorm. So enorm, dass es von einer Wiederholung 1949 abschreckte. Zudem starb im Mai Fürst Louis II.

Formel-1-WM als neue Chance

Die Ankündigung einer Weltmeisterschaft für 1950 gab jedoch den Anstoß für eine Wiederbelebung, und Monaco wurde als zweites Saisonrennen geplant, eine Woche nach Silverstone. Fürst Rainier III. hatte gerade damit begonnen, das Fürstentum zu modernisieren und zu entwickeln - von daher war das Timing gut.

Leider nahm ein großer Unfall in Runde 1 in Tabac einen großen Teil des Feldes aus dem Rennen. Das Rennen wurde zu einer Demonstrationsfahrt von Juan-Manuel Fangio und war kein Spektakel. 1951 verschwand es erneut aus dem Kalender.

Zwar wurde es für 1952 wieder aufgelegt, aber mit einem Haken: Es war ein nicht zur Meisterschaft zählender Event für Sportwagen. Das hatte teilweise Kostengründe, auf der anderen Seite hatte man aber Angst, dass kein repräsentatives und konkurrenzfähiges Formelfeld zusammenkommen würde, nachdem relativ spät entschieden wurde, die Weltmeisterschaft nach dem Formel-2-Reglement auszutragen.

Startunfall Monaco 1951

Ein Massenunfall in Runde 1 machte das Rennen 1951 zu einem Langweiler

Foto: Motorsport Images

Es gab zwei Rennen: Den Großen Preis für Autos über zwei Liter und den Preis von Monte Carlo für kleinere Motoren. Leider begann das Wochenende schon schlecht, als der Sieger von 1935, Luigi Fagioli, durch einen Unfall mit seinem Lancia nach dem Tunnel schwer verletzt wurde. Drei Wochen später verstarb er an seinen Kopfverletzungen.

Stirling Moss war einer der Stars beider Rennen, wurde aber im Hauptevent in einen Unfall verwickelt, sodass der Sieg an Vittorio Marzottos privaten Ferrari ging. Bei der Siegerehrung nach dem Rennen verkündete Gründer und Organisator Antony Noghes seinen Rücktritt. Es war wahrlich das Ende einer Ära.

Man kam zu dem Schluss, dass die Monopostos fehlten, jedoch ging mit Noghes Rücktritt auch etwas an Momentum verloren. Weder 1953 noch 1954 gab es einen Monaco-Grand-Prix, und das Rennen hätte von der Bildfläche verschwinden können.

Seit 1955 immer im Kalender

Glücklicherweise kehrte es 1955 als zweites Rennen in die Weltmeisterschaft zurück und trug dort auch den FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa.

Es war ein Rennen mit großem Drama und setzte den Standard für die kommenden Dekaden. Alberto Ascari fuhr mit seinem Lancia in das Hafenbecken, das mächtige Mercedes-Team von Fangio und Moss stolperte, und der Sieg ging am Ende überraschend an den Ferrari von Maurice Trintignant.

Die Hochzeit von Fürst Rainier mit Schauspielstar Grace Kelly im April 1956 sorgte für viel Aufsehen, und das Rennen bekam wieder einen Platz im Kalender, den man nicht mehr verlieren sollte - bis die aktuelle globale Gesundheitskrise die Serie nach 65 Jahren beendete.

 

Kurios ist, dass man im Gegensatz zu den großen finanziellen Problemen in der Anfangsphase heute das einzige Rennen ist, das der Formel 1 kein Antrittsgeld zahlt, weil sein Platz im Kalender als so wichtig für Sponsoren und TV-Anstalten angesehen wird.

Daher war klar, dass das Rennen nach der Verschiebung wohl keinen zweiten Slot bekommen hätte. Denn Formel-1-Boss Chase Carey und seine Kollegen müssen den Kalender mit Rennen füllen, die viel Geld mitbringen.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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