Sebastian Vettel fährt 1992er-Williams bei Demo mit CO2-neutralem Benzin
Sebastian Vettel führt am Rennsonntag in Silverstone Nigel Mansells Weltmeister-Williams aus, und das mit CO2-neutralem Benzin
Premiere für den viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Der Deutsche wird am Sonntag im Rahmenprogramm des britischen Grand Prix ein paar Demorunden im Williams-Renault FW14B drehen - und das mit CO2-neutralem Benzin!
"Ihr werdet es am Sonntag sehen: Es ist nicht anders, als das Auto vor 30 Jahren. Es wird sich genauso anhören, es wird sich genauso fahren", sagt Vettel mit Blick auf den klimafreundlichen Sprit, der Nigel Mansells Weltmeisterauto von 1992 antreiben wird.
Es habe laut Vettel ein wenig gedauert, das CO2-neutrale Benzin für die Demofahrt überhaupt zu finden. "Aber als wir es dann gefunden hatten, war es eigentlich ganz einfach. Wir brauchten nur einen Shakedown, um die Sache in den Griff zu kriegen."
Vettels Williams FW14B bei 13 Rennen im Einsatz
Vettel wird bei der Gelegenheit übrigens seinen eigenen Boliden pilotieren. 2019 erwarb er beim Goodwood Festival of Speed das Chassis 08 des Williams-Renault FW14B vom Auktionshaus Bonhams für 2,7 Millionen Pfund (einschließlich Aufgeld).
Das Chassis 08 kam vor 30 Jahren bei 13 der 16 Saisonrennen zum Einsatz. Nigel Mansell stellte damit den Startrekord von fünf Auftaktsiegen in Folge auf. Ab dem britischen Grand Prix in Silverstone saß Riccardo Patrese in diesem Chassis. Mit ihm hatte der Italiener auch seinen Horrorcrash in Estoril, als er ins Heck von Gerhard Bergers McLaren fuhr.
Nigel Mansell fuhr sein Weltmeisterauto zuletzt in Goodwood
Foto: Motorsport Images
Vettel jedenfalls wird es nicht übertreiben: "Ich werde nicht versuchen, innerhalb von ein paar Runden ans absolute Limit zu gehen, sondern ich werde versuchen, es zu genießen, das heißt so schnell zu fahren, wie ich mich wohl fühle. Wenn man bedenkt, dass es mein Auto ist, ist das vielleicht ein bisschen anders als ein Auto, das nur geliehen ist."
100 Prozent nachhaltiger Sprit bald auch in der Formel 1
Die Initiative für die Demofahrt in Silverstone ging übrigens von Vettel selbst aus: "Es war meine Idee, und ich dachte, dass es genau 30 Jahre nach dem Gewinn der WM, aber auch nach dem Gewinn des britischen Grand Prix vor 30 Jahren eine großartige Idee ist."
Und auch der Einsatz des nachhaltigen Benzins kommt nicht von ungefähr. Vettel benutze ihn, "um zu zeigen, dass wir immer noch an unserer Geschichte, unserem Erbe und unserer Kultur im Motorsport festhalten können, aber auf eine verantwortungsvollere Art."
So sinken durch CO2-neutrales Benzin die Emissionen drastisch. Aus diesem Grund setzt die Formel 1 mittelfristig auf einen zu 100 Prozent nachhaltigen Kraftstoff. Das ist nur ein Baustein auf dem Weg zum großen Ziel, die Königsklasse ab 2030 CO2-neutral zu betreiben.
Was erwartet Vettel von seiner Demofahrt am Sonntag? "Dass ich eine Menge Spaß haben werde. Und ich hoffe, dass die Leute diesen Spaß teilen können, denn ich denke, es ist ein unglaubliches Auto und die Geschichte und der Sound ... Ich freue mich darauf!"
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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