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Sebastian Vettel: Leclerc zwingt mich dazu, besser zu werden

Das interne Duell bei Ferrari spornt Sebastian Vettel an, noch besser zu werden - Eine Generationenfrage? Vettel über sein Alter - Binotto will ihn nach 2020 halten

"In der Vergangenheit habe ich mich da immer rausgeboxt. Das werde ich dieses Mal wieder schaffen." Mit diesen Worte betonte Sebastian Vettel am Mediendonnerstag in Singapur, dass er noch nicht aufgegeben hat. Zwar waren die vergangenen Wochenenden nicht gerade ein Glanzstück des Heppenheimers, noch kann er das Ruder aber herumreißen. Sein junger Teamkollege motiviert ihn dazu.

Die derzeit starke Form von Charles Leclerc sieht Vettel "positiv". Schließlich seien die Ergebnisse des 21-Jährigen ein guter Ansporn: "Es ist eine Chance, noch besser zu werden und sich weiter zu steigern." Die negativen Gefühle, die das Ferrari-Heimspiel in Monza begleitet haben, konnte er offensichtlich in positive Energie umwandeln.

"Es ist ganz normal, dass es mal auf und ab geht, dass manche Rennen gut sind und manche nicht", akzeptiert Vettel. Allerdings: Er konnte seit dem Kanada-Wochenende kein einziges Qualifying mehr für sich entscheiden. Auch seine sieglose Durststrecke hält weiter an.

"Kein Problem, mich in den Dienst des Teams zu stellen"

"Man sieht, dass er schon am Lenkrad drehen kann", akzeptiert der 32-Jährige den starken internen Gegner. Das würde Ferrari aber nur noch stärker machen, glaubt er. "Natürlich ist mein Anspruch nach wie vor, wie das früher auch war, als Sieger rauszugehen." Das sei sein Ziel, sein Anspruch. Ob ihm das allerdings auch gelingt, wisse er nicht.

Während Leclerc bereits zwei Rennen in dieser Saison für sich entscheiden konnte, hinkt Vettel hinterher. Er musste einsehen, dass er in Italien nicht schnell genug war. Er berichtet außerdem, dass er sich im SF90 nicht wohlgefühlt habe. "Ich hatte nicht die Pace, die ich brauchte."

Deshalb war ihm "ziemlich schnell" klar, dass es nicht sein Rennsonntag werden würde. Daher entschied er sich, seinem Team so gut es geht zu helfen. "Ich habe kein großes Problem damit, mich dann in den Dienst des Teams zu stellen", betont Vettel.

Diese Eigenschaft schätzt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sehr an seinem routinierten Fahrer. Schon in Belgien lief es nicht für den viermaligen Weltmeister. Vettel hatte mit großem Reifenverschleiß zu kämpfen und war mit dem Set-up nicht zufrieden. Er habe sich in beiden Rennen als "starker Teamplayer" gezeigt, freut er sich gegenüber 'Auto Bild motorsport'. "Das rechnen wir ihm hoch an."

Fest steht allerdings auch: Während Vettel seit dem Schicksalsrennen in Kanada nur 69 WM-Punkte sammeln konnte, war Leclerc mit 110 Zähler deutlich fleißiger. Macht sich also doch bereits ein kleiner Generationenwechsel bei Ferrari bemerkbar?

Binotto winkt ab: Schließlich gebe es bei Ferrari keine klare Nummer 1, außer dem Team selbst. Dem Italiener dürfte demnach aber auch nicht entgangen sein, dass Leclerc der neue gefeierte Start der Tifosi ist. Die junge Generation ist unaufhaltsam auf dem Vormarsch, das muss auch Vettel akzeptieren.

Binotto: Analysefähigkeit ist Vettels Vorteil

"Die sitzen freiwillig vorm Simulator", wundert er sich. "Vielleicht ist das der größte Unterschied!" Zwar sei auch er bereits mit "solchem Zeug", wie Gameboy und Spielekonsole, aufgewachsen, doch das sei im Vergleich zur heutigen Technologie natürlich nicht der Rede wert. "Jede Generation hat eine eigene Färbung."

Wobei der Deutsche (Jahrgang 1987) auch glaubt, dass das Alter im Endeffekt gar keine große Rolle spiele. "Wichtig ist, dass man offen ist für Neues, sowohl wir in der mittleren Generation in der Formel 1, aber auch später." Eine offene Einstellung würde schließlich in allen Lebenslagen helfen, ist er überzeugt.

Offen ist der WM-Fünfte auch seinen eigenen Fehlern gegenüber. Das weiß auch Ex-Ferrari-Technichef Ross Brawn: "Sebastian hat eine klare Meinung, die er mit einem analytischen und messerscharfen Verstand auch immer auf den Punkt bringen kann", kommentiert er bei 'Auto Bild motorsport'.

Die Analysefähigkeit kann er in seiner aktuellen Situation gut gebrauchen. Denn: "Sebastian muss noch in dieser Saison das Zepter wieder in die Hand nehmen", glaubt Ex-Rennfahrer Jacques Villeneuve und warnt: "Sonst wird Leclerc 2020 gleich als Nummer 1 auf den Titel angesetzt."

Den Ferrari-Teamchef scheinen die internen Querelen nicht aus der Ruhe zu bringen. Er vertraut ganz auf die Fähigkeiten des Deutschen: "Seb ist sehr analytisch. Wenn er manchmal nicht so schnell ist wie erwartet, dann glaubt er daran, dass das einen Grund haben muss", gibt er einen Einblick in die Gedankenwelt des Heppenheimers im Interview mit der 'New York Times'.

"Es ist daher wichtig, dass wir ihn in seiner Analyse unterstützen und verstehen, was er vom Set-up und der Balance des Autos verlangt. Wir müssen verstehen, wie das Auto verbessert werden muss, damit er sich wohler fühlt und dadurch wieder schneller wird."

Dann werde der 52-fache Grand-Prix-Gewinner auch wieder auf die Siegerstraße zurückkehren. Davon wird auch seine langfristige Zukunft abhängen, die er bereits an die Regeländerungen 2021 geknüpft hat. Binotto ist zuversichtlich, dass er Vettel auch nach 2020 im Team halten kann: "Ja, er ist ein kluger Kerl und ein sehr guter Fahrer."

Mit Bildmaterial von LAT.

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