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Sebastian Vettel: Warum er an der Unfallstelle angehalten hat

Wie Sebastian Vettel das Qualifying in Spa und die Rolle von Formel-1-Rennleiter Michael Masi bewertet und weshalb er an der Unfallstelle angehalten hat

"Natürlich weiß man es hinterher immer besser", sagt Sebastian Vettel. Doch er gehörte im Qualifying zum Belgien-Grand-Prix in Spa (das Rennen hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) zu den Fahrern, die sich schon früh in Q3 gegen eine weitere Durchführung der Sitzung ausgesprochen hatten. Tenor: Zu viel Wasser auf der Strecke, ein Abbruch wäre richtig. Deshalb fühlte sich Vettel auch bestätigt, als der Abbruch wenig später kam.

Sofort meldete sich Vettel wieder per Funk und schimpfte: "Was zur Hölle habe ich gerade gesagt? Was habe ich gesagt? Rote Flagge!" Die Situation rund um den schweren Unfall von McLaren-Fahrer Lando Norris sei "völlig überflüssig" gewesen, erklärte Vettel weiter.

Und auch nach dem Qualifying ist der Ärger des viermaligen Formel-1-Weltmeisters noch nicht verraucht. Ob er bereits mit Rennleiter Michael Masi gesprochen habe, wird Vettel gefragt. Antwort: "Ich habe mich im Vorbeigehen kurz mit ihm unterhalten." Außerdem sagt Vettel: "Ich denke, auch Michael ist nicht stolz auf das, was passiert ist."

 

Vettel: Rot-Möglichkeiten wurden nicht genutzt

Norris war in Q3 verunfallt, kurz nachdem Vettel seinen Funkspruch mit der Forderung nach Rot abgesetzt hatte. Deshalb glaubt Vettel, die Formel 1 täte gut daran, künftig mehr auf die Fahrer zu hören.

"Ich glaube, man kann hier nur etwas lernen", meint Vettel im 'ORF'-Gespräch. Er vertritt die Ansicht, Masi hätte Q3 bei stärker werdendem Regen "gar nicht freigeben" dürfen. Das hätten die Sportwarte an der Kemmel-Geraden im Zweifel bestätigen können, so Vettel weiter.

Und der Deutsche wirft Masi ein weiteres Versäumnis vor: "In dem Moment, wo es klar war, als wir rausgegangen sind, hätte man auch da noch die Möglichkeit gehabt, die Ampel auf Rot zu stellen." Doch die Rennleitung ließ die Sitzung weiterlaufen, was Vettel nun kritisiert.

Wie man es laut Vettel besser machen kann

"Wie gesagt: Im Nachhinein ist es immer einfacher, schlau zu sein. Ich glaube aber, lieber ist man einmal zu viel auf der sicheren Seite. Das hätte heute auch anders ausgehen können. Deswegen bin ich in erster Linie froh, dass nichts passiert ist und hoffe, dass man in Zukunft ein bisschen schneller reagiert", sagt Vettel.

Bei 'Sky' erklärte der Deutsche weiter, man müsse einen Weg finden, die Informationen von vor Ort besser zugänglich zu machen. "In der Box", sagt Vettel, "hast du nur eine begrenzte Perspektive. Du kannst praktisch nur aus dem Fenster schauen. Du hast aber keine Ahnung, was drei Kilometer weiter passiert." (ANZEIGE: Die Formel 1 live erlebst Du in Deutschland nur auf Sky. Entweder mit Sky Q oder ganz flexibel und ohne Receiver mit einem Sky Ticket!)

Er selbst habe aus dem Auto heraus gleich bei Eau Rouge erkannt, dass da "viel Wasser" auf der Strecke gewesen sei. "Deshalb machte ich mich für eine rote Flagge stark. In Wahrheit hätte die Einheit gar nicht erst freigegeben werden sollen. Es gibt vieles, was wir hier hätten besser machen können. Gut, dass nichts passiert ist. Das ist das Wichtigste."

Warum Vettel bei Norris angehalten hat

Tatsächlich hat sich Vettel nach dem Crash von Norris, unter Rot, an Ort und Stelle nach dem Zustand des Unfallfahrers erkundigt: Vettel hielt im Aston Martin neben dem havarierten McLaren an und wartete auf eine Bewegung im anderen Cockpit.

Aston-Martin-Fahrer Sebastian Vettel mit Helm beim Grand Prix von Belgien der Formel 1 2021 in Spa-Francorchamps

Aston-Martin-Fahrer Sebastian Vettel mit Helm beim Grand Prix von Belgien

Foto: Motorsport Images

"Er war heftig eingeschlagen. Ich wusste nicht, wie es ihm geht", sagt Vettel. "Ich dachte nicht nach, ich hielt an, weil ich sehen wollte, ob er mir den Daumen nach oben zeigt oder ob er wirklich bei Bewusstsein ist." Er sei dann "sehr erleichtert" gewesen, als Norris ihm zu verstehen gab, den Unfall überstanden zu haben.

"Es hätte aber auch ganz anders ausgehen können", meint Vettel. "Das Wichtigste ist daher, dass wir daraus lernen."

Haben es nicht die Fahrer selbst auch in der Hand?

Die Fahrer selbst nimmt Vettel ausdrücklich aus seiner Kritik aus: "Wir [Fahrer] haben zwar [im Auto] die Kontrolle. Man kann natürlich sagen: Wenn du es für zu gefährlich hältst, dann fahr an die Box. So einfach ist es aber nicht, weil jeder die gleiche Ausgangslage hat. Du willst [im Qualifying] nicht ausscheiden, sondern weiterkommen. Da sollte die Entscheidung nicht komplett bei uns liegen."

Andererseits zeigt Vettel auch Verständnis für Rennleiter Masi, auf den in einer solchen Situation diverse Informationen einprasseln. "Wir alle geben [die Eindrücke] als Team weiter an die Rennleitung", sagt Vettel. "Es gibt aber viele Teams und viele Fahrer. Das heißt: viele Funksprüche. Und man kann nicht zu jeder Zeit auf alle hören."

Vettel: Nach Fahrfehler "nur" P5 im Qualifying

Er selbst sei im Übrigen auch nicht fehlerfrei geblieben, räumt Vettel ein. Im Top-10-Finale des Qualifyings sei ihm im entscheidenden Moment ein Fehler unterlaufen: "Auf der letzten Runde bin ich in Kurve 8 zu weit rausgekommen, war sogar neben der Strecke."

Die Konsequenz: Vettel belegte mit 1,170 Sekunden Rückstand den fünften Platz, nur 0,071 Sekunden hinter McLaren-Fahrer Daniel Ricciardo. "Vor ihm zu liegen, wäre kein Problem gewesen", meint Aston-Martin-Fahrer Vettel. "Ich hätte vielleicht etwas weiter vorne stehen sollen."

"Ich freue sehr mich für George [Russell]. Das ist aber vielleicht auch die Region, in der wir hätten sein können", sagt Vettel mit Blick auf den zweiten Platz des Williams-Fahrers.

Beschweren will sich der Deutsche aber nicht. P5 in der Startaufstellung zum Belgien-Grand-Prix sei trotz allem ein "großartiges Ergebnis" für ihn und sein Team. Nachsatz: "Ich freue mich darüber, das Rennen aus einer ordentlichen Ausgangsposition heraus zu beginnen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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