Sergio Perez: Ich hätte in Baku gewinnen können, wenn ...
Red-Bull-Fahrer Sergio Perez ärgert sich über eine verpasste Chance in Aserbaidschan und über McLaren-Fahrer Lando Norris, der ihn um den Sieg gebracht haben könnte
Beinahe hätte Sergio Perez seinen Vorjahressieg beim Aserbaidschan-Grand-Prix in Baku wiederholt. Doch im entscheidenden Moment stand ihm ausgerechnet der Teamkollege des späteren Siegers im Weg: McLaren-Fahrer Lando Norris. "Er hat mich um zwei oder zweieinhalb Sekunden aufgehalten", behauptet Perez. So sei sein Undercut-Versuch gegen Oscar Piastri nicht aufgegangen.
Denn Perez hatte mit einem frühen Boxenstopp in Runde 13 versucht, von P3 kommend eine Attacke gegen Piastri auf Platz zwei zu fahren. Tatsächlich reagierte der McLaren-Mann nicht sofort auf den Reifenwechsel bei Perez, sondern erst zwei Runden später. Und Perez nutzte die Phase direkt nach dem Boxenstopp zu zwei schnellen Runden mit 1:48.585 und 1:47.140 Minuten.
Dann aber stockte Perez' Aufholjagd mit frischen Reifen: Er lief auf Norris auf, der noch nicht gewechselt hatte. Und seine Zeiten stiegen sprunghaft an: erst auf 1:48.836 und dann auf 1:49.430 Minuten, so dokumentiert es F1 Tempo.
Piastri wiederum brachte aus der Box kommend 1:48.556 und 1:47.817 Minuten auf den Asphalt und verteidigte damit seine Position gegen Perez. Was ebenfalls geholfen hat: ein um rund 0,5 Sekunden schnellerer Reifenwechsel bei McLaren.
Und so hadert Perez mit diesem Ausgang: "In Dirty-Air zu fahren und wenig Grip zu haben, das war nicht ideal. Ich hätte definitiv ein viel besseres Rennen haben können. Und ich glaube, wir waren schnell genug für den Sieg."
Perez aber schaffte es schließlich nicht mal auf das Podium: Er verunfallte kurz vor Schluss im Duell mit Ferrari-Fahrer Carlos Sainz und schied aus. Deshalb verlasse er Aserbaidschan "unheimlich frustriert" und sei "sehr traurig für mein Team", weil Red Bull in der Konstrukteurswertung hinter McLaren zurückgefallen ist.
Was Perez Mut macht nach Baku
Einzig die verbesserte Red-Bull-Form gebe Anlass zur Hoffnung, meint Perez. "Das Positive" am Rennwochenende in Baku sei: "Die Pace ist wieder da. Das ist definitiv ermutigend. Ich schätze, die Updates haben uns wieder ins Spiel gebracht, und damit können wir zufrieden sein."
Er persönlich habe nämlich ein "starkes Wochenende" gehabt mit guten Leistungen im Qualifying und im Rennen, betont Perez. Tatsächlich war es ihm erstmals in diesem Jahr gelungen, seinen Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen in der Qualifikation hinter sich zu lassen. Er nehme daher "viel Positives" mit aus Aserbaidschan.
Red Bull hat weiterhin ein Problem
Andererseits seien die Probleme bei Red Bull noch lange nicht behoben. Sein Team habe noch "viel Arbeit" vor sich, was die "großen Schwierigkeiten" bei Verstappen in Baku nochmals gezeigt hätten. "Vermutlich hat er das Set-up nicht genau getroffen. Und das macht dann einen gewaltigen Unterschied", sagt Perez.
"Es zeigt auch: Unser Auto ist zu sensibel. Daran müssen wir arbeiten. Wir haben zwar schon einen guten Schritt gemacht, aber wir brauchen noch zwei weitere Schritte dieser Art."
Ob der nächste Schritt schon in Singapur erfolgen kann? Perez erwartet dort eine "ähnliche" Leistung wie schon in Baku. Weil in Singapur aber die Randsteine stärker in die Linie einbezogen werden, könnte es für Red Bull "ein bisschen schwieriger" werden, meint Perez. "Aber prinzipiell sollten wir ein gutes Wochenende haben."
2023 hatte Red Bull einzig in Singapur nicht gewonnen, aber überall sonst.
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