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Silberne Startreihe zwei: Hamilton "hätte besser sein können"

Lewis Hamilton verpasst seine fünfte Monza-Pole in Folge um rund zwei Zehntelsekunden - Mercedes mit Defizit auf den Geraden - Set-up-Problem bei Bottas

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09

Foto: Sam Bloxham / Motorsport Images

Zum ersten Mal seit 2013 steht kein Mercedes-Bolide in Monza auf der Pole-Position. Lewis Hamiltons Serie ist 2018 gerissen, nachdem er in den vergangenen vier Jahren jeweils vom ersten Startplatz losgefahren ist. Der Brite musste sich im allerletzten Versuch des Zeittrainings den Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel geschlagen geben. "Sie waren heute schneller. Morgen ist wieder ein anderer Tag", schickt Mercedes-Teamchef Toto Wolff eine kleine Kampfansage Richtung Maranello.

Vor dem letzten Umlauf in Q3 durfte sich Mercedes zunächst noch Hoffnungen machen. Hamilton lag auf Polekurs und konnte zunächst die Bestzeit, 0,069 Sekunden vor Räikkönen, aufstellen. "Die erste Runde war ganz gut, aber auch die zweite war gut. Dennoch hätte sie besser sein können. Es war unglaublich, wie spannungsgeladen die Session war. So sollte Racing sein. Ich habe es ehrlich gesagt genossen", schildert Hamilton.

Beide Topteams experimentierten auf dem Hochgeschwindigkeitskurs mit Windschatten-Hilfen des jeweiligen Teamkollegen. Lag Hamilton im ersten Q3-Run noch vor Teamkollege Valtteri Bottas, so zog der Finne den Briten im zweiten und letzten Outing. Doch auch dieser Kniff half am Ende nicht: Hamilton wurden von den Ferraris aus der ersten Reihe gedrängt, 0,175 Sekunden fehlen ihm am Ende.

Hamilton: Geraden "machen den Unterschied aus"

Zwar habe sich der Mercedes W09 das gesamte Wochenende "gut angefühlt", dennoch fehlt dem Weltmeisterboliden das letzte Quäntchen. "Meist verlieren wir Zeit auf den Geraden. Das kann ich aber nicht wirklich erklären. Es gibt gewisse Bereiche auf den Geraden, wo wir einfach verlieren. Das macht den Unterschied aus", meint Hamilton. Auch der Windschatten kann bei diesem Problem nur geringfügig helfen. "Wir alle sind in einem Windschatten gefahren."

Vettel lag im letzten Versuch hinter den beiden Mercedes' und genoss so den Windschatten seiner Rivalen. "Seb war hinter mir und hat einen guten Windschatten von mir bekommen. Ich bekam einen guten von Valtteri. Hier macht der Windschatten einen großen Unterschied aus", meint Hamilton. "Den richtigen Abstand herauszufahren, ist dabei entscheidend. Am Ende hat Kimi den besten Job gemacht, viel schneller kann man nicht mehr fahren", sieht er ein.

Der Finne stellte mit seiner Pole-Runde (1:19.119 Minuten) einen neuen Rekord auf, allerdings unterbot auch Hamilton mit seiner 1:19.294 Minuten den Streckenrekord von Juan-Pablo Montoya aus dem Jahre 2004. "Ich möchte Ferrari gratulieren, sie haben heute einen soliden Job erledigt."

"Wir haben alles gegeben, was wir konnten. Es war unglaublich eng zwischen uns, aber sie haben bereits das gesamte Wochenende die Oberhand", ist sich der WM-Führende bewusst. Aus Startreihe zwei wird Hamilton als erster Verfolger der Roten in das Rennen gehen. Er schickt voraus: "Morgen werden wir noch mehr geben."

Wolff lässt anklingen: Pole in Monza gar kein Vorteil?

Schon vor dem Qualifying galt Ferrari als klarer Favorit auf die Pole, das weiß auch Mercedes-Teamchef Wolff im Interview beim 'ORF': " Man muss einfach zugeben, fair und square geschlagen worden zu sein heute. Es hat gut ausgeschaut nach dem ersten Run, da haben wir richtig zulegen können, aber im Moment sind die einfach auf einer richtig guten Welle. Und das auf einer Strecke, die ihnen in der Vergangenheit nicht so gelegen ist - das muss man auch neidlos anerkennen."

Mercedes hofft auch am Sonntag auf den Windschatten-Vorteil. "Ich glaube, dass die Startposition ganz vorne nicht das ist, was du unbedingt willst", lässt der Österreicher anklingen, um gegenüber 'Sky Sports F1' zu konkretisieren: "P3 oder P4 sind nicht die schlechtesten Startplätze bei dem Windschatten hier."

Alles hänge davon ab, ob man einen guten Start erwischt und sauber durch die erste Schikane kommt, so der Wiener. "Dann muss man einfach ein solides Rennen fahren." Hamilton und Bottas erhoffen sich einen Vorteil auf der langen Geraden hin zu Kurve 1. Der Sieg in Italien sei auch nach dieser Qualifying-Leistung "absolut" möglich, glaubt Wolff.

Allerdings weiß Hamilton um die Longrun-Stärke der Roten. "Ihre Longrun-Pace war gut. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass wir das Auto über Nacht verbessern konnten. Hoffentlich werden unsere Longruns morgen besser sein." Am Freitagnachmittag lag Hamilton rund drei Zehntelsekunden hinter Vettel, sowohl auf einer schnellen Runde wie auch im Renntrimm. Wolff dazu: "Wir müssen uns einfach immer weiter strecken."

Bottas in Monza "nicht in die Gänge" gekommen

Besonders strecken musste sich auch am Samstag der zweite Mercedes-Pilot Valtteri Bottas. Der Finne hatte bereits am Freitag einen Abstand auf Hamilton aufgerissen und konnte auch in der Zeitenjagd nicht mit den Top 3 mithalten. Er hat sich darauf fokussiert, den vierten Rang gegenüber Max Verstappen abzusichern - was ihm auch gelang. In der Endabrechnung fehlen ihm über drei Zehntelsekunden auf Hamilton.

"Er hat im Moment keine Freude mit dem Auto", schildert Wolff die Schwierigkeiten. "Er kommt dieses Wochenende nicht in die Gänge. Das ist zum ersten Mal in diesem Jahr der Fall. Nach dem dritten Freien Training hat er gesagt, dass das Auto für ihn einfach nicht gut ist." Bottas selbst bestätigt diese Einschätzung. "Heute war es schwierig. Wir haben ein paar Set-up-Änderungen im dritten Training ausprobiert, die wir gestern gefahren sind. Das fühlte sich in den Kurven zwar besser an, aber beim Bremsen habe ich zu viel Performance verloren", erklärt der Finne.

Oftmals leichte Fahrfehler oder stehende Räder beim Anbremsen vermiesen ihm den Qualifying-Tag. "Dadurch hatte ich am Vormittag nicht wirklich eine saubere Runde. Im Qualifying lief es besser. Dennoch hatte ich zum Beispiel im ersten Run von Q3 ein stehendes Rad in die erste Kurve rein, allein dadurch habe ich eine halbe Sekunde verloren."

"Es war auch schwierig, den letzten Run in Angriff zu nehmen, da ich Platz vier irgendwie absichern musste. Ich fühlte mich einfach nicht wirklich wohl im Auto." Durch den niedrigen Abtrieb auf der Highspeed-Strecke kommt er durch die fehlende Stabilität in den mittelschnellen Passagen im letzten Sektor ins Straucheln. Genau in jenem Bereich riss er auch den größten Abstand auf Landsmann Räikkönen auf - nach dem absolut schnellsten Mittelsektor. "Es hat sich nicht so angefühlt, als hätte ich das richtige Set-up gefunden", muss er schließlich zugeben.

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