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"Silly Season": Heiße Gerüchte um Hamilton, Vettel, Verstappen

Die "Silly Season" der Formel 1 erreicht langsam ihren Höhepunkt: Tauschen die Superstars Hamilton, Vettel und Verstappen die Cockpits?

Eigentlich, könnte man meinen, müsste die "Silly Season" im Sommer 2019 eine ziemlich langweilige Angelegenheit werden: Lewis Hamilton, Sebastian Vettel, Max Verstappen - die drei Superstars der drei Topteams stehen jeweils bis Ende 2020 unter Vertrag. Doch während Hamilton nicht weg will, könnten die Ausstiegsklauseln von Vettel und Verstappen für Spannung sorgen.

Verstappen, so hört man, verliert langsam die Geduld mit Red Bull. "Ich will nicht Rennfahren, bis ich 35 oder 40 bin", sagt er - und meint damit, dass es an der Zeit ist, mit einem Siegerauto um den WM-Titel kämpfen zu können. Etwas, was ihm Red Bull aktuell nicht bieten kann. Was auch, aber nicht nur an Motorenlieferant Honda liegt.

Der 21-Jährige fährt seit gut einem Jahr in der Form seines Lebens. In den ersten acht Rennen 2019 war er zweimal Dritter, fünfmal Vierter und einmal Fünfter. Platz fünf ist mit dem Red Bull derzeit unter normalen Umständen das Höchste der Gefühle. Verstappen ist besser als sein Auto. Das weiß man bei Red Bull, und das weiß man auch bei Mercedes und Ferrari.

Verstappen spricht, gefragt nach seiner Zukunft, davon, dass es darauf ankommen werde, wie sich die nächsten Rennen entwickeln. Das ist eine Aussage mit Brisanz. Denn sie suggeriert, dass er aus dem bis Ende 2020 laufenden Red-Bull-Vertrag aussteigen kann, wenn gewisse Leistungskriterien nicht erfüllt sind.

Verstappen-Klausel: Wie sieht sie genau aus?

Vettel hatte in seinem Red-Bull-Vertrag eine Klausel, dass er das Team trotz Vertrag verlassen darf, wenn er an einem Stichtag X nicht mindestens WM-Dritter ist. Verschiedene Medien berichten, dass Helmut Marko auch mit Verstappen so eine Vereinbarung getroffen hat. Anderswo heißt es, Verstappen darf gehen, wenn er nicht mindestens einen Sieg auf dem Konto hat.

Spielberg ist traditionell ein Termin für Weichenstellungen bei Red Bull. Konzernchef Dietrich Mateschitz ist beim Rennen stets persönlich anwesend und regelt gewisse Dinge ohne großes Aufsehen am Schönberghof. Alles andere als ein Treffen zwischen Mateschitz/Marko und Verstappen-Manager Raymond Vermeulen sowie Vater Jos wäre ungewöhnlich.

Jos Verstappen und Mercedes-Teamchef Toto Wolff verstehen sich prächtig. Dass die beiden nur smalltalken, wenn sie sich treffen, ist unwahrscheinlich. Hamilton ist auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Er möchte bis Ende 2020 Michael Schumachers sieben WM-Titel egalisieren. Gleichzeitig macht er keinen Hehl daraus, dass er eines Tages für Ferrari fahren möchte.

Ein Fahrerduo Hamilton/Verstappen wäre ein Jackpot. Selbst bei einer Fortsetzung der Silberpfeil-Dominanz würde ein Zweikampf der Superstars die Fans elektrisieren. Und wenn Hamilton, immerhin 34, woanders hingeht oder aufhört, hätte Mercedes mit Verstappen einen Fahrer, mit dem man bis zum Ende der nächsten Concorde-Periode (2025) planen kann.

Fernando Alonso, das ist ein offenes Geheimnis, hat bei Wolff schon deponiert, dass er zur Verfügung steht. Aber Mercedes könnte auch an Hamilton/Bottas festhalten. Bottas ist vermutlich kein kommender Weltmeister. Aber er ist schnell genug, um Hamilton zu fordern, ohne ihn komplett aus der Fassung zu bringen, und die Konstrukteurs-WM unaufgeregt zu gewinnen.

Gegen eine Kracher-Paarung wie Hamilton/Verstappen oder Hamilton/Alonso spricht aus Wolff-Sicht vor allem eines: "Du musst den Bullen dann auch reiten!" Und dass Hamilton schon 2020 zu Ferrari wechselt, gilt als äußerst unwahrscheinlich. Bis zur Regelreform im Jahr 2021 sollte Mercedes das schnellste Auto haben, mit dem er weitere Rekorde brechen kann.

Marko: Gaslys Leistungen "nicht zu akzeptieren"

Red Bull muss sich im schlimmsten Fall zwei neue Fahrer suchen. Während Verstappen unbedingt gehalten werden soll, verdichten sich die Anzeichen, dass Pierre Gaslys Verfallsdatum näher rückt. Sein Rückstand auf Verstappen sei "nicht zu akzeptieren", sagt Marko der 'APA'. Auch wenn er schon "ein paar gute Rennen" abgeliefert habe.

Nach Gaslys bisher schlechtesten Vorstellung in Le Castellet haben die Red-Bull-Ingenieure sein Auto auseinandergenommen, um sicherzustellen, dass sein Tempo keine technischen Ursache hat. Gefunden wurde offenbar nichts - zumindest hat Red Bull in Österreich noch nichts kommuniziert.

Und nach dem Freitagstraining in Spielberg stichelt Marko gegenüber 'auto motor und sport' zwischen den Zeilen gegen den Franzosen: "Wir haben ihm gesagt, er soll die Verstappen-Abstimmung übernehmen und sie für seinen Fahrstil anpassen. Und er soll sich aufs Fahren konzentrieren und nicht Herrn Newey erklären wollen, wie er das Auto für ihn baut."

Sollte Gasly während der laufenden Saison gefeuert werden, würde wohl Daniil Kwjat eine zweite Chance erhalten. Und bei Toro Rosso könnte theoretisch ein Platz für den Österreicher Lucas Auer frei werden. Der ist auch wegen der engen Verbindung zwischen seinem Onkel Gerhard Berger und Mateschitz Red-Bull-Junior. Hat jetzt aber plötzlich eine echte Formel-1-Chance.

Denn der einzige Red-Bull-Junior, der sonst noch Formel-1-reif wäre, ist Dan Ticktum. Ticktum hat die Saison gemeinsam mit Auer in der Super Formula in Japan begonnen - sein Cockpit aber bereits verloren. "Wegen schlechter Leistungen", wie Marko sagt. Weil er obendrein auch noch verhaltensauffällig gewesen sein soll, wie man anderswo hört.

Wenn Red Bull sogar beide Fahrer ersetzen muss, können sich viele eine Rückkehr von Sebastian Vettel vorstellen. Der Ferrari-Star schaut auffällig oft bei seinen ehemaligen Kollegen im Holzhaus im Paddock vorbei. Sein Vater Norbert, das hat sich in all den Jahren nicht geändert, versteht sich blendend mit Marko.

Vettel: Zieht es ihn zu Red Bull oder Mercedes?

Bei Ferrari hingegen spürt Vettel nicht die gleiche Rückendeckung, die er bei Red Bull hatte, hört man. Am bitteren Hockenheim-Wochenende 2018 klopfte er bei Wolff an die Tür. Auch mit dem versteht er sich blendend. Wolff war seinerzeit sogar bei Vettels 30er-Feier zu Gast. Vettels Verhältnis zu Mattia Binotto ist gut, aber weniger herzlich.

Wenn Vettel tatsächlich zu Red Bull wechseln sollte, wird spannend, wer das Ferrari-Cockpit erben könnte. Hamilton fällt einem da spontan als Kandidat Nummer 1 ein. Verstappen, hört man, will lieber zu Mercedes als zu Ferrari. Daniel Ricciardo ist langfristig an Renault gebunden. Und nicht das Kaliber, nach dem Ferrari dann suchen würde.

Einer, der hofft, dass bei den drei Topteams Bewegung reinkommt, ist Nico Hülkenberg. Sein Renault-Vertrag läuft am Jahresende aus, und er ist aufgrund seines unbestrittenen Speeds und seiner Erfahrung durchaus ein Kandidat für ein Team wie Red Bull. Vielleicht nicht für die nächsten zehn Jahre. Aber zumindest als solide Alternative, wenn keiner der Superstars will.

Die Gerüchte über einen Wechsel "stimmen alle nicht", sagt Hülkenberg aber. Er kriege diese jedoch gar nicht mit. Und er sagt: "Es gibt vertraglich Optionen und Mechanismen, die greifen können. Das dauert aber noch ein bisschen, bis das ginge oder nicht ginge. Dann wird sich das eventuell sogar von selbst erledigen oder klären."

Heißt: Obwohl Hülkenbergs Vertrag ausläuft, gibt es offenbar bestimmte Konstellationen, unter denen er ein Verbleib bei Renault automatisch ausgelöst werden könnte. "Aber da gibt es aktuell nicht viel zu sagen", winkt er ab. "Ich plane schon noch einen Verbleib in der Formel 1. Im Grunde ist es ganz einfach: Ich möchte ein gutes Auto fahren."

Doch es ist wie immer in der "Silly Season" der Formel 1: Im Paddock wird viel geredet, und auch wenn vieles davon stimmt, steckt der Teufel oftmals in den Details. Das gilt auch für diesen Artikel. Tatsache ist, dass die nächsten Monate wohl spannender werden, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Es kann aber auch gut sein, dass alles beim Alten bleibt ...

Mit Bildmaterial von Sutton.

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