"Sind keine Rapper!" FIA will Fluchen im TV reduzieren
Die FIA möchte Fluchen in der Funkübertragung der Formel 1 reduzieren, um ein besseres Vorbild zu sein - FIA-Präsident: "Wir sind keine Rapper!"
Yuki Tsunoda gilt als größter Rohrspatz der Formel 1
Foto: LAT Images
Wird es in Zukunft weniger Pieptöne bei der Übertragung der Formel-1-Rennen geben? Die FIA hat die Formel 1 gebeten, weniger Schimpfworte im Fernsehen zu übertragen. Zwar werden diese eben überpiepst, wenn sie zu hart sind, allerdings ist es das zunehmende Maß an Beschimpfungen, was den Verband besorgt.
"Wir müssen zwischen unserem Sport, Motorsport und Rapmusik unterscheiden", sagt FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem in einem Interview mit der niederländischen Ausgabe von Motorsport.com. "Wir sind keine Rapper. Wie oft sagen die das F-Wort in der Minute? Das sind wir nicht. Das sind die, und wir sind wir."
Der frühere mehrmalige Meister der Middle East Rallye Championship sagt, dass er den Ärger der Fahrer zwar verstehen kann, allerdings müsse man auch einen gewissen Standard einhalten: "Ich weiß das, ich war selbst ein Fahrer", sagt er.
"Ich wäre auch sauer", kann er manche Reaktionen nachvollziehen. "Aber wir müssen mit unserem Verhalten vorsichtig sein. Wir müssen vernünftige Leute sein."
"Mit der Technologie heute geht alles live und alles wird aufgezeichnet. Wir müssen uns das anschauen und dann sehen, ob wir das, was öffentlich gesagt wird, reduzieren."
"Stellen Sie sich vor, Sie sitzen mit Ihren Kindern zusammen und sehen sich das Rennen an, und dann sagt jemand all diese schmutzigen Worte. Ich meine, was würden Ihre Kinder oder Enkelkinder sagen? Was würden Sie ihnen beibringen, wenn das Ihr Sport wäre?", sagt Sulayem.
FIA hat FOM gebeten
Gefragt, ob die FIA die FOM bitten könnte, weniger Funksprüche mit Schimpfworten auszustrahlen, antwortet er: "Wir können und wir haben. Wir sind diejenigen, die sich sogar für mehr Funk ausgesprochen haben, aber das kann störend sein."
Er betont: "Wir haben Regeln, und die Regeln existieren zugunsten des Sports, und die Regeln müssen überwacht und respektiert werden."
Sulayem hatte in der Sommerpause ein Statement auf seinem persönlichen Instagram-Account gepostet, in dem er eine Änderung des Internationalen Sportkodex der FIA in Bezug auf die Definition des Wortes "Fehlverhalten" erwähnte.
"Als Teil unseres laufenden Kampfes gegen Online-Missbrauch haben jüngste Untersuchungen gezeigt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen negativen Kommentaren von Fahrern und Teammitgliedern und dem zunehmenden Hass gegen Offizielle in den sozialen Medien gibt", hieß es in dem Statement.
"Beim letzten Motorsport-Weltrat haben die Mitglieder einer Änderung der Definition von Fehlverhalten innerhalb der ISC zugestimmt, nachdem es zu Vorfällen gekommen ist, bei denen hochrangige Mitglieder unseres Sports Äußerungen gegenüber Offiziellen gemacht haben, die zu Missbrauch aufstacheln."
Das war aber nicht die erste Änderung des Internationalen Sportkodex in jüngster Zeit. Ende 2022 wurde ein Artikel hinzugefügt, der das Verbot enthält: "die allgemeine Äußerung und Zurschaustellung von politischen, religiösen und persönlichen Äußerungen oder Kommentaren, die insbesondere gegen den allgemeinen Grundsatz der Neutralität verstoßen, der von der FIA im Rahmen ihrer Statuten gefördert wird, es sei denn, sie wurden zuvor schriftlich von der FIA für internationale Wettbewerbe oder vom zuständigen ASN für nationale Wettbewerbe in ihrem Zuständigkeitsbereich genehmigt".
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