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Sind moderne Formel-1-Autos für Monaco einfach zu groß?

Bei allem Spektakel ist der Große Preis von Monaco was die Action auf der Strecke angeht nicht über jeden Zweifel erhaben, doch das ist kein neues Phänomen

Sind moderne Formel-1-Autos für Monaco einfach zu groß?

Sind moderne Formel-1-Autos für Monaco einfach zu groß?

Seit über 70 Jahren ist der Große Preis von Monaco ein fester Bestandteil des Formel-1-Kalenders. Doch jedes Jahr aufs Neue haftet der Strecke der Ruf an, für Überholmanöver ungeeignet zu sein - speziell mit der modernen Generation der Formel-1-Fahrzeuge.

Natürlich ist das Risiko eines erfolgreichen Überholmanövers auf den Straßen des Fürstentums hoch, und falsch eingeschätzte Überholmanöver eines Fahrers kommen oft teuer zu stehen. Daher gab es in den vergangenen Jahren immer öfter eine Sonntagsprozedur, Positionswechsel gab es nur in äußersten Ausnahmefällen.

Monaco erlangte diesen Ruf schon lange bevor es die überdimensionierten, modernen Renner gab. Doch die Situation wurde durch die aktuellen Fahrzeuge noch verschärft.

Monaco ist wie "Fahrrad fahren im eigenen Wohnzimmer"

Vor 20 Jahren waren die Formel-1-Autos etwa 4,5 Meter lang und 1,8 Meter breit. Selbst hier war es schon schwer, zwei Autos nebeneinander fahren zu lassen, geschweige denn dabei nicht zu kollidieren.

Seitdem sind die Boliden über die Jahrzehnte durch verschiedene Regeländerungen immer größer geworden: Seit den Regeländerungen 2022 ist jedes Auto nun zwei Meter breit, und die meisten sind über 5,5 Meter lang.

Der dreimalige Formel-1-Champion Nelson Piquet brachte einst den Vergleich, dass Monaco wie Fahrradfahren im eigenen Wohnzimmer sei.

Regeländerungen 2017 Gift für Monaco-Spektakel

Jede Menge Sicherheitsfeatures und die Aerodynamik sind die Hauptursachen dafür, dass die Formel-1-Autos im Laufe der Jahre so schwerfällig geworden sind. Die Aerodynamik-Füchse begannen dazu nach und nach zu erkennen, dass ein längerer Unterboden mehr Abtrieb bietet, und so wurden die Radstände im Laufe der Jahre immer länger und somit die Gesamtlänge des Autos.

Alain Prost, Nigel Mansell

Als Überholen noch möglich war in Monaco: Alain Prost vor Nigel Mansell 1984.

Foto: LAT

Während die Autos immer größer wurden, wurde mehr und mehr Wert darauf gelegt, das Innenleben der Autos so kompakt wie möglich zu gestalten. Das führte zu immer radikaleren "Colaflaschen"-Designs im Heck.

Die aerodynamischen Änderungen im Jahr 2017 sorgten für eine weitere Aufblähung der Formel-1-Autos: Die Breite wurde auf zwei Meter vergrößert, nachdem sie fast zwei Jahrzehnte lang mit einer Spurbreite von 1,8 Metern gefahren waren. Damit sollten die Autos schneller werden, allerdings mit dem Negativeffekt, dass schlechteres Racing auf engen Strecken produziert wurde.

100 Mänover im Rennen - Formel E macht vor, wie es geht

Im Vergleich dazu kann die Formel E - die mit einer Breite von 1.700 Millimetern fährt - in einem 45-Minuten-Rennen in Monaco über 100 Überholvorgänge pro Rennen verzeichnen. Zu sagen, "in Monaco kann man nicht überholen", ist also de facto nicht ganz richtig. Sollte sich die Formel 1 jemals für eine Rückkehr zu kleineren Autos entscheiden, hätte Monaco die Chance, anständige Rennen zu liefern. In der Vergangenheit war das immer mal wieder der Fall.

Nehmen wir die Überholvorgänge als Maßstab dafür, wie gut die Autos in der Lage waren, sich in Monaco gegenseitig zu überholen, wobei in der unten stehenden Grafik der Überholvorgänge pro Saison kontextbezogene Elemente markiert sind, um ihre Auswirkungen zu veranschaulichen.

Überholmanöver in Monaco nach Jahr

Überholmanöver in Monaco nach Jahr

Foto: Motorsport Network

Die Zahlen des Rennens von 1993 wurden durch die Aufholjagd von Alain Prost in die Höhe getrieben, aber die Action blieb trotz damals ebenfalls weit ausladender Fahrzeuge hoch. Die Autos waren im Allgemeinen kleiner und wendiger und daher besser für die Strecke von Monaco geeignet als die späteren.

Auch in Nachtank-Ära keine Rennaction

Die Betankungsvorschriften führten zu einem starken Rückgang der Überholmanöver, da die Teams der Meinung waren, dass sie mit einer besseren Strategie an der Box überholen konnten, anstatt einen riskanten Überholversuch auf der Strecke zu unternehmen. Die Spitzenwerte von 1997 und 2008 wurden bei Regenrennen erreicht.

Die Möglichkeit, durch eine Tankstrategie im Feld nach vorne zu kommen, überdeckte vieles, obwohl 2005 und 2006 bewiesen wurde, dass Überholmanöver möglich waren, wenn das Feld durch das Safety-Car zusammengeschoben wurde. Michael Schumachers Aufholjagd 2006 vom letzten Startplatz aus nach der Rascasse-Affäre tat ihr Übriges.

Als 2010 das Nachtanken abgeschafft wurde, verbesserte sich die Zahl der Überholmanöver zunächst nicht, aber ab 2011 stieg die Zahl der Überholmanöver konstant auf zweistellige Werte.

DRS bringt nicht viel in Monaco

Dies fiel mit der Einführung von DRS zusammen, aber es herrscht bis heute Einigkeit darüber, dass die Überholhilfe auf der Start-Ziel-Geraden nur von begrenztem Nutzen ist.

Mit der Rückkehr zu breiteren Autos ab 2017 gingen die Zahlen sofort zurück. Die Länge und Breite - und damit das Gewicht - der Autos waren gewachsen, und die Autos waren dadurch viel schwerfälliger geworden.

Sebastian Vettel, Fernando Alonso, Jenson Button

2011 durfte auf der Start-/Zielgeraden DRS benutzt werden: Viel gebracht hat es nicht

Foto: Motorsport Images

Mit einem normalen Set-up, das für die Fairmont-Haarnadelkurve benötigt wird, sind die aktuellen Autos nicht in der Lage, die Kurve zu durchfahren. Es müssen Änderungen an den Querlenkern vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass sich die Räder ausreichend drehen können.

Da das einzige Rennen in Monaco nach der Änderung des aerodynamischen Reglements bei nassen Bedingungen stattfand, ist es noch zu früh, um endgültig zu sagen, ob die aktuellen Autos nicht mehr für die Strecke geeignet sind.

2023 erste Prüfung für neue Fahrzeug-Generation

2023 braucht es ein trockenes Rennen, um die wahren Fähigkeiten der aktuellen Generation zu zeigen.

Die Wissenschaft geht jedoch davon aus, dass kleinere, leichtere Autos besser für die Strecke in Monaco geeignet sind, da sie weniger träge sind und der Fahrer somit von einer viel direkteren Lenkung profitieren kann. Theoretisch würde dies gezieltere Überholmanöver und Defensivmanöver ermöglichen.

Obwohl viele der Änderungen von 2022 durchgesetzt wurden, um die durch die Regeln von 2017 entstandenen Einschränkungen rückgängig zu machen, bleiben die breiteren Autos weiterhin bestehen. Die Entwicklungen im Jahr 2023 haben den anfänglichen Effekt des verbesserten Abstandes zwischen den Autos aus dem letzten Jahr verwässert.

Die Behauptung, dass die Formel 1 Monaco als Austragungsort über den Kopf gewachsen ist, ist daher definitiv nicht aus der Luft gegriffen. Zumal Monacos Platz im Kalender bei Fans alles andere als unumstritten ist.

Mit Bildmaterial von circuitpics.de.

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