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"So ein Bockmist aber auch!": Vettel tobt nach Leclerc-Crash

Bei Ferrari tritt im Grand Prix von Brasilien der Worst Case ein: Sebastian Vettel und Charles Leclerc crashen ineinander - Vettel tobt daraufhin auf Deutsch am Funk

Der Grand Prix von Brasilien nimmt für die Scuderia Ferrari ein tragisches Ende. In Runde 66 kollidierten Sebastian Vettel und Charles Leclerc auf den Rängen vier und fünf liegend. Beide schieden daraufhin mit beschädigten Autos aus. Es ist der vorläufige Höhepunkt der internen Querelen bei den Roten.

Jetzt abstimmen: Wer ist schuld am Ferrari-Crash in Brasilien?

"Wir sind alle dazu da, um Rennen zu fahren. Natürlich kann uns so etwas passieren, aber es sollte nicht passieren", weiß Vettel nach dem Rennen. Der Deutsche wollte sich gegen Rennende nicht von seinem jüngeren Teamkollegen schlagen lassen und setzte auf der Geraden hin zu Kurve 4 zum Manöver an.

Davor war es Leclerc, der auf frischeren Reifen angriff und sich in Kurve 1 am Deutschen vorbeisetzen konnte. Beim Konter des Heppenheimers berührten sich schließlich das linke Hinterrad mit dem rechten Vorderrad - beide Ferrari-Fahrer erlitten daraufhin einen Reifenschaden und mussten am Streckenrand parken.

Vettel: "Ich dachte schon, ich wäre vorbei"

"Charles hat versucht, in der ersten Kurve zu überholen. Ich habe dann irgendwann die erste Kurve aufgegeben, und mich auf die nächste Gerade konzentriert. Ich dachte eigentlich schon, ich wäre vorbei. Und dann sind wir zusammengekommen", schildert der viermalige Weltmeister den Zwischenfall aus seiner Sicht.

Am Teamfunk direkt nach dem Crash tobte Vettel sogar in seiner Muttersprache - sehr unüblich für ihn: "Mein Gott, muss das sein? So ein Bockmist aber auch!" Wer ist aus seiner Sicht schuld an der Misere? "Ich glaube, so weit sind wir noch nicht", winkt er im ersten Moment ab.

Ob beide Fahrer daran Schuld haben, will er nicht beantworten. Dennoch lässt er anklingen, dass ihm Leclerc womöglich zu wenig Platz gelassen habe beim Überholversuch. "Ich hatte nicht viel Platz rechts neben ihm. Ich kam aus Kurve 3 besser raus und habe versucht zu überholen. So einfach war das."

 

Die Gegenseite sieht das naturgemäß anders. Leclerc verteidigt seine Fahrweise und schiebt die Schuld eher Richtung Vettel: "Ich habe ihn in Kurve 1 überholt, dieses Manöver habe ich sehr genossen. Dann in Kurve 3 musste ich zumachen, da mir schon bewusst war, dass es Seb erneut versuchen würde."

"Er hat es versucht auf der Außenseite, wo wenig Platz war. Aber ich habe ihm den Platz gelassen", betont der Neuling. "Am Ende der Geraden hat er damit begonnen, mich ein wenig auf die Innenseite zu drücken. Wir waren sehr eng beisammen und alles ist sehr schnell passiert."

Als Vettel aus seiner Sicht nach innen zog, haben sich die beiden Ferraris schließlich berührt - und das Unheil nahm seinen Lauf. Ein klärendes Gespräch gab es zwischen den Fahrern unmittelbar nach dem Rennen noch nicht. "Ich denke, das wird's irgendwann geben", merkt Vettel an.

Binotto: "Die Berührung war minimal"

Was sagt der Ferrari-Teamchef zum Doppelaus seiner Piloten? Mattia Binotto beantwortete bedacht und sachlich alle Fragen der Journalisten. Er hütete sich in der Emotion davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. "Wir sind enttäuscht. Das Team tut mir leid. Den Fahrern sollte das Team leidtun."

Schließlich gab man ihnen die Freiheit, gegeneinander ohne Teamorder kämpfen zu können. "Unsere zweite Position in der Konstrukteurs-WM ist so gut wie fix, daher haben sie um ihre Plätze in der Fahrer-Wertung gekämpft. Aber sie wussten, dass man dumme Aktionen vermeiden sollte."

Besonders bitter: "Die Berührung heute war sehr minimal. Aber wir werden Zeit haben, uns das alles anzusehen auf dem Video und das zu analysieren. Das will ich nicht in der Hitze des Gefechts machen. Auch mit den Fahrern habe ich schon gesprochen und gesagt, dass sie ihre Urteile nicht jetzt fällen sollen."

Man nehme sich nun Zeit, um das gemeinsam zu besprechen. Binotto scheut auch davor zurück, einem Fahrer die Hauptschuld umzuhängen: "Beide Fahrer haben einen gewissen Prozentsatz an Verantwortung zu tragen, aber das will ich nicht jetzt beurteilen. Ich möchte meine eigene Meinung jetzt nicht kundtun."

 

Foto: Mark Sutton / Motorsport Images

Ob es auch weiterhin die volle Freiheit für Vettel und Leclerc im Zweikampf geben wird? Das bleibt abzuwarten. Der Deutsche hält Stallorder auch weiterhin für "nicht nötig". Auch Leclerc ist zuversichtlich, dass die professionelle Beziehung zu Vettel intakt ist.

"Ich habe Seb noch nicht gesehen, aber ich bin mir sicher, dass wir erwachsen genug sind, um das hinter uns zu lassen. Uns beiden tut das extrem leid für das Team. Beide Autos sind nicht ins Ziel gekommen, daher ist das sehr enttäuschend. Wir werden das hinter uns lassen. Und wir werden weiterhin zusammenarbeiten", meint der 21-Jährige.

Statt einem möglichen Podium geht Ferrari mit null Punkten nach Abu Dhabi. Für Vettel außerdem enttäuschend: Mit 30 Punkten Rückstand auf Max Verstappen kann er nicht mehr WM-Dritter werden. Leclerc fehlen elf Punkte auf den Red-Bull-Fahrer.

"Wir wissen, dass dumme Fehler immer dumme Fehler bleiben werden. Und was heute passiert ist, ist wirklich schade für das Team", lautet das Fazit von Binotto. Vettel ergänzt: "Das Rennen ist gelaufen. Das ist bitter. Es hätte heute viel besser aussehen können."

Update: Der Unfall hat doch kein Nachspiel für Vettel und Leclerc. Die FIA hat den Zwischenfall zwar untersucht, ist aber zu dem Ergebnis gekommen, dass kein Fahrer eindeutig die Schuld am Zwischenfall trägt.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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