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So wurde der Red Bull RB16B zur Wunderwaffe

Red Bull scheint mit dem RB16B Mercedes überflügelt zu haben - So hat Adrian Newey aus der Primadonna des Vorjahres das Maß der Dinge gemacht

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

Man mag überrascht sein: Red Bull wartete bei den Testfahrten und auch am ersten Rennwochenende der Formel 1 nicht mit spektakulären Innovationen auf. Weder der Wellenunterboden von Mercedes und Aston Martin, noch der Diffusor-Trick von McLaren wurden am Red Bull RB16B gesichtet.

Trotzdem dominiert Max Verstappen auf dem Bahrain International Circuit bisher nach Belieben. Und die Ergebnistafel lügt nie. Der Red Bull RB16B verfolgt ein perfekt durchdachtes Konzept, das die Schwächen des Vorgängers ausbügelt.

Alleine die TV-Bilder zeigen bereits, dass der RB16B deutlich ruhiger liegt als der zickige Vorgänger RB16. Um diese Schwäche konnte Max Verstappen mit seinem enormen Fahrtalent noch herum fahren, während Alex Albon mit dem schwer zu fahrenden Boliden seine Probleme hatte.

Red Bull hatte zu Beginn der Saison 2020 mit einem Korrelationsproblem zwischen den Simulationstools und der realen Performance zu kämpfen gehabt. So musste die Mannschaft in Milton Keynes zunächst einmal die Front des Boliden umbauen.

Red Bull RB16B, Hinterradaufhängung

Die Spurstange (blau) ist nach vorne gewandert, der Querlenker (gelb) ist nun zweigeteilt

Foto: Giorgio Piola

Als das Problem aus dem Weg geschafft war, konnte das Designteam rund um seinen technischen Leiter Adrian Newey sich dem Heck widmen, vor allem im Hinblick auf die neuen Regeln für 2021. Diese nehmen den Fahrzeugen Abtrieb auf der Hinterachse. Und wie es aussieht, hat Red Bull ganze Arbeit geleistet.

Der Querlenker ist kein einzelnes Bauteil mehr

Zunächst einmal hat man sich Inspiration bei Mercedes abgeholt, aber auch eigene Ideen miteinfließen lassen. Um den Luftstrom im Bereich des Hecks wie gewünscht zu lenken, wurde das Carbon-Gewurstel an der Hinterachse neu ausgerichtet. Im Fokus steht hier vor allem die im Kreis blau gefärbte Strebe. Es handelt sich um die Spurstange, die von ganz hinten nach ganz vorne gewandert ist.

Noch interessanter ist das Design des unteren Querlenkers. Red Bull hat hier ein Konzept verfolgt, das es an der Vorderachse schon länger gibt. Statt üblicher Dreiecksquerlenker, die seit Jahrzehnten Anwendung finden, sind die Arme am RB16B völlig unabhängig voneinander.

Red Bull RB15, geteilter vorderer oberer Querlenker

Den geteilten Querlenker führte Red Bull bereits 2019 an der Vorderachse oben ein

Foto: Giorgio Piola

Es handelt sich quasi um zwei unabhängige Streben statt eines einzelnen Bauteils, die im Zusammenspiel einen Querlenker ergeben. Merke: Strebe + Strebe + richtige Positionierung dieser beiden Streben zueinander = Querlenker Marke Eigenbau.

Red Bull RB16B, Vorderradaufhängung

Beim RB16 und RB16B ist der obere Querlenker wieder klassisch, der untere geteilt

Foto: Giorgio Piola

Das ermöglicht den Designern größtmögliche Flexibilität bei der Positionierung. Natürlich werden sie (die Streben, nicht die Designer) dort verlegt, wo sie den aerodynamischen Anforderungen am besten genügen. Das ist entscheidend, wenn wir uns vor Augen führen, dass die Regeländerungen für 2021 dazu geführt haben, dass sich alle auf die Aerodynamik im Heckbereich des Fahrzeugs konzentrieren.

Red Bull hat seine neue Strebenfreiheit genutzt, um die hinteren Aufhängungsteile höher anzubringen und sie so weit wie möglich nach hinten zu verlegen. Damit wird Raum geschaffen, um den Luftstrom in diesem Bereich in allen drei entscheidenden Bereichen wie gewünscht zu leiten.

Diese sind an der Oberseite des Diffusors (unten), an der Flaschenhalssektion (innen) sowie an der Seitenwand des Reifens und Außenseite des Diffusors (außen). Der Bereich befindet sich unterhalb des roten Pfeils. Der Freiraum ohne störende Querlenker ist beim RB16B deutlich größer geworden.

Sergio Perez, Unterboden

Was windet sich denn hier? Diese neue Finne wirbelt mit Wirbeln

Foto: Motorsport Network

Red Bull hat das Design des geteilten Querlenkers 2019 an der Vorderachse eingeführt. Das Design debütierte am oberen vorderen Querlenker des RB15. Für 2020 und 2021 stellte man in Milton Keynes auf einen konventionellen oberen Querlenker um, führte das Design mit geteilten Streben aber am unteren Querlenker ein.

Diffusor will mehr Wirbel

Zwar sah der Red Bull schon bei den Testfahrten pfeilschnell aus, doch die Entwicklung steht nie still. Und so debütierte eine neue Finne auf dem Unterboden vor dem Hinterreifen (roter Pfeil). Diese windet sich an der Oberseite nach außen. Das kreiert zweifellos einen Wirbel, der dazu dient, mit den anderen Wirbeln der bereits bestehenden Finnen zu interagieren.

Red Bull RB16B, Unterboden

Möge der Städtebau auf dem Unterboden beginnen: RB16B bei den Vorsaisontests

Foto: Giorgio Piola

Diese Finnen sind 2021 wichtiger als je zuvor, nachdem der Unterboden für 2021 beschnitten wurde und Löcher vor dem Hinterreifen nicht mehr verwendet werden können. Jede Finne erfüllt eine besondere Rolle dabei, den Luftstrom um den Hinterreifen zu lenken und dessen Turbulenzen zu glätten.

Diese Turbulenzen können einen bösen Einfluss auf die Performance des Diffusors haben, wenn man sie walten lässt. Das letzte Bild zeigt, wie die Teams schon wieder damit angefangen haben, "Hochhäuser" auf dem Unterboden zu bauen, um den Regeländerungen entgegenzuwirken. Die hier gezeigten Finnen wurden bereits beim Vorsaisontest eingeführt.

Weitere Co-Autoren: Matt Somerfield. Mit Bildmaterial von Giorgio Piola.

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