Trotz Drohnenangriff in Dschidda: Formel 1 beschließt Fortsetzung des Grand Prix
Trotz eines Raketenangriff auf eine Aramco-Anlage in der Nähe der Rennstrecke will die Formel 1 das Rennen in Saudi-Arabien nicht absagen
Trotz eines Raketenangriffs in unmittelbarer Nähe der Strecke in Dschidda hat die Formel 1 entschieden, ganz normal mit dem Rennwochenende fortzufahren. Darauf haben sich die Formel 1, die Teams und die Fahrer in einem Sondermeeting am Abend geeinigt.
Zwischen den Teamchefs habe es darüber sogar Einstimmigkeit gegeben, betont Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Es war ein gutes Meeting. Die Fahrer sprechen jetzt im Fahrermeeting, und uns Teamchefs wurde versichert, das wir hier geschützt sind", sagt er bei 'Sky'. "Das ist vermutlich der sicherste Ort, an dem man momentan in Saudi-Arabien sein kann. Darum werden wir fahren."
Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht "alle Garantien von den Organisatoren" und schließt sich daher der Meinung an. "Der Sport muss zusammenstehen. Jeglicher aktiver Terror kann nicht geduldet werden", betont er.
Nach Ende des ersten Freien Trainings zum Grand Prix von Saudi-Arabien 2022 rückte das sportliche Geschehen auf dem Jeddah Corniche Circuit in Dschidda zunächst in den Hintergrund. Denn nur wenige Kilometer von der Rennstrecke entfernt soll es zu einem Anschlag auf eine Fabriksanlage des Mineralölkonzerns Aramco gekommen sein.
Auf Twitter kursieren mehrere Handyvideos, die eine lichterloh brennende Fabrik zeigen. Dazu berichten Kollegen vor Ort an der Rennstrecke, dass man in der Ferne eine gigantische Rauchwolke sehen kann, die von der internationalen TV-Regie nicht gezeigt wurde. Offenbar befindet sich das Feuer in der Nähe des Flughafens, der rund 15 Kilometer von der Rennstrecke entfernt liegt.
Die Chefs der Formel 1 warten derzeit selbst darauf, vom Veranstalter des Rennens und/oder den zuständigen Behörden informiert zu werden. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll es sich aber um das Ergebnis eines Anschlags der Huthi-Rebellen handeln, die vom benachbarten Jemen aus angreifen.
Und das nicht zum ersten Mal. Bereits vergangene Woche stand das Rennen in Saudi-Arabien am Rande einer Absage, als am Sonntag eine Aramco-Anlage mit einer Rakete und Drohnen angegriffen wurde. Das saudi-arabische Staatsfernsehen berichtete damals, dass ein weiteres Geschoss von der Luftabwehr abgefangen werden konnte.
Ein Angriff auf eine Aramco-Anlage ist aus Sicht der Mitglieder des Formel-1-Zirkus vor Ort in Dschidda eine äußerst beunruhigende Nachricht. Aramco ist ein saudi-arabischer Staatskonzern, der nicht nur das Formel-1-Team Aston Martin sponsert, sondern auch einer der wichtigsten Seriensponsoren der Formel 1 ist.
Bereits vor dem Zwischenfall am Freitag hatte die 'dpa' einen saudi-arabischen Regierungssprecher mit den Worten zitiert, dass "die Sicherheit unserer Gäste oberste Priorität" habe. Seitens des Veranstalters zeigte man sich ebenfalls um Ruhe bemüht: "Dieser Vorfall hat keine Auswirkungen auf das Rennwochenende."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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