Spektakuläre Studie: So stellt sich McLaren die Formel 1 im Jahre 2050 vor
Elektroautos, die während der Fahrt induktiv laden, und eine künstliche Intelligenz, die direkt mit dem Gehirn des Piloten verbunden ist: McLaren hat radikale Ideen
Der McLaren-Rennstall hat sein Konzept von der Formel 1 im Jahre 2050 präsentiert. In einer aufwendigen Studie - basierend auf Fanbefragungen und Expertenmeinungen - wird eine Rennserie mit bis zu 500 km/h schnellen Elektroautos, die via Induktion während der Fahrt aufgeladen werden, gezeigt. "Das Spektakel ist dabei wichtiger als die technische Komplexität", so die Autoren.
Das Auto der Zukunft, das das Team auf den Namen "MCLExtreme" (kurz MCLE) getauft hat, soll über bewegliche Aerodynamik-Teile verfügen und zum Beispiel die Seitenkästen einklappen können. "Wie die Flossen eines weißen Hais" würde sich der Bolide stromlinienförmig machen, um auf den Geraden höhere Topspeeds zu erreichen, beim Bremsen und in Kurven aber stabil zu bleiben.
Ansonsten erinnert das Design an die Silhouette eines klassischen Formel-Rennwagens mit Front- und Heckflügel, offenen Rädern und einem Mittelmotor. Neu ist eine transparente Cockpitkanzel, die die Lenkbewegungen des Fahrers und seine Fußbewegungen auf der Pedalerie sichtbar macht.
Angetrieben werden soll der MCLE von einem kleinen Elektromotor, der aber in der Lage ist, über Induktionspunkte auf der Unterseite mit Energie gespeist zu werden. McLaren sinniert, dass die Autos über an einigen Stellen in die Strecken eingelassene Kontakte fahren, um mit Strom versorgt zu werden - ein Boost-Effekt ähnlich dem, der vom umklappbaren Heckflügel (DRS) ausgeht.
Der Fahrer soll nicht mehr vom Kommandostand informiert werden, sondern von einem Computer-Co-Piloten. Die künstliche Intelligenz würde über eine Verbindung im Helm direkt mit seinem Gehirn kommunizieren und Informationen über Sensoren im Rennoverall aufnehmen. So könne die Rennstrategie in Echtzeit über ein holographisches Head-up-Display kommuniziert werden, wobei die Laune und die emotionale Verfassung des Fahrers bei der Berechnung berücksichtigt würde.
Der Gemütszustand soll per Leuchtstreifen auf den Rädern angezeigt werden. Ein wütender Pilot würde mit rot blinkenden LEDs fahren, ein entspannter mit einem blassen Grün. Für die Reifen schwebt McLaren selbstreparierendes Material vor, das Energie auch per Induktion gewinnt, vor.
Das McLaren-Konzept für Formel 1 2050 sieht ganz neue Rennstrecken vor Foto: McLaren
Übrigens: McLaren erkennt in fliegenden "Autos" keine Perspektive für den Straßenverkehr und damit auch nicht für die Formel 1, da sie für Staus an Knotenpunkten, Lärmbelästigung und ein erhöhtes Unfallrisiko sorgen würden. "Wenn man die Wünsche der Fans bedenkt, mit denen wir gesprochen haben, sind fliegende Autos die Antithese von dem, was Grand-Prix-Sport ausmacht", heißt es.
Ein weiterer Bestandteil des McLaren-Konzepts ist die Integration von eSports, also von Computerspielen. Jedes Team soll über einen Kader von Simulationspiloten verfügen, die im Vorfeld der Rennen virtuell gegeneinander fahren und die künstliche Intelligenz so mit Informationen füttern.
Mit Bildmaterial von McLaren.
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