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Surer: Red Bulls Vorteil in Silverstone "wahrscheinlich wieder weg"

Warum der Vorteil, den Red Bull zuletzt hatte, in Silverstone Geschichte sein könnte und warum das Rennen vielleicht vorentscheidenden Charakter hat

Red Bull hat die letzten fünf Rennen in der Formel-1-WM 2021 gewonnen. Max Verstappen hat in der Fahrerwertung 32 Punkte Vorsprung auf Lewis Hamilton, und in der Konstrukteurswertung beträgt der Abstand zu Mercedes 44 Punkte. Doch beim britischen Grand Prix in Silverstone stehen die Chancen von Mercedes, den Rückstand zu verkürzen, gut.

Dafür sprechen im Wesentlichen drei Faktoren. Erstens: die Höhenlage. Spielberg liegt auf über 700 Metern, Silverstone auf 200. Je höher, desto stärker das Red-Bull-Honda-Paket. Zweitens: die langen, schnellen Kurven. Die könnten Mercedes eher entgegenkommen. Drittens: das Sprintqualifying. Das könnte das zuletzt gesehene Kräfteverhältnis durcheinanderwirbeln.

Wenn Silverstone ein normales Rennen wäre, dann hätte der Ausgang wahrscheinlich bereits WM-vorentscheidenden Charakter, sagt Helmut Marko in einem Interview, das am Mittwoch auf 'Motorsport-Total.com' veröffentlicht wird. Aber: "Weil dieser Sprintevent erstmals zum Tragen kommt und nur eine Stunde Training zur Verfügung steht, würde ich das jetzt nicht als normales Silverstone-Rennen bezeichnen."

"Eine Stunde Training, englisches Wetter: Wenn's da regnet, kann so viel passieren, dass das nicht die Aussagekraft hat, die Silverstone normalerweise hätte", sagt der Red-Bull-Motorsportkonsulent. "Aber wir haben keine Angst vor Silverstone. Wir waren mit unserem Auto auf allen Kursen wettbewerbsfähig. Wir haben zwar nicht immer gewonnen, aber wir waren überall wettbewerbsfähig."

"Die Überlegenheit, die uns Österreich gebracht hat, basiert auf mehreren Faktoren. Das ist uns bewusst. Einer ist das Streckenlayout, die Höhenlage. Und dass sich Max vor den zehntausenden niederländischen Fans einfach wohlgefühlt hat und zu Höchstleistung aufgelaufen ist", glaubt Marko.

Eine Analyse, der sich Marc Surer anschließt: "Österreich ist eine spezielle Strecke, mit langen Geraden und engen Kurven. Das ist schon ein bisschen speziell und entspricht nicht dem Charakter von allen Strecken. Wenn wir zurückdenken an Paul Ricard, dann war der Unterschied zwischen den beiden Autos minimal", sagt der Experte in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.

Surer ist zudem aufgefallen, "dass der Honda-Motor immer in der Höhe gut läuft. In Mexiko sind die ja Kreise gefahren um die anderen. In Brasilien ging er auch immer gut. Jetzt haben wir den Red-Bull-Ring als Strecke, die auch auf rund 700 Metern liegt. Die dünne Luft scheint dem Motor zu helfen."

Das könnte an den Turboschaufeln liegen, die Honda dem Vernehmen nach größer gebaut hat als Mercedes. "Wenn wir auf normaler Höhe fahren, ist der Leistungsvorteil wahrscheinlich wieder weg", sagt Surer, stellt aber klar: "Das ist nur eine Theorie. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Höhe dem Honda-Motor guttut."

Für Mercedes spricht seiner Meinung nach das Streckenlayout: "In den langen Kurven ist ein langer Radstand ein Vorteil. Du hast einfach ein ruhigeres Auto in den langen Kurven. Von dem her müsste die Strecke Mercedes helfen", sagt Surer und schließt daraus: "Silverstone könnte zur Abwechslung wieder einen Mercedes-Sieg geben. Wenn auch knapp."

Bei Mercedes sieht man das ähnlich: "In Österreich hatten wir oft Schwierigkeiten", sagt Andrew Shovlin, der Leiter des Ingenieursteams an der Rennstrecke. "Es ist eine schwierige Strecke, die unserem Auto nicht zu liegen scheint. Wir versuchen das zu verstehen. Aber in Silverstone ist es andererseits meistens gut für uns gelaufen. Und Lewis mag die Strecke auch sehr."

Klar ist, dass das elfte von 23 geplanten Saisonrennen unter Umständen vorentscheidenden Charakter haben könnte. Bei derzeit 32 Punkten Rückstand kann sich Hamilton zumindest keinen Ausfall bei gleichzeitigem Verstappen-Sieg leisten. Denn 57 oder 58 Punkte auf den Niederländer aufzuholen, das wäre ein extrem schwieriges Unterfangen.

Zumal Mercedes für Silverstone eigenen Angaben nach das letzte größere Update auflegt. Zwar könnte auch danach noch Feintuning passieren - aber größere Modifikationen, etwa ein komplett neuer Frontflügel, die wird es danach nicht mehr geben. Daher sagt Marko: "Silverstone hat mehr symbolische und psychologische Bedeutung, und das mehr für Mercedes."

"Ich fürchte, die WM-Entscheidung wird sich bis zu den letzten Rennen hinziehen. Mercedes ist einfach ein starkes Team. Hamilton ist genau wie Max ein Ausnahmekönner, mit mehr Routine. Die Rennen, die bis jetzt gefahren sind, haben noch nicht die letzte Aussagekraft. Es wäre schön, wenn es so weitergeht. Aber wir unterschätzen Mercedes nicht."

Übrigens: Eine detaillierte Analyse des WM-Duells Verstappen gegen Hamilton und Red Bull gegen Mercedes vor dem Grand Prix von Großbritannien gibt's jetzt auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Marc Surer spricht darin unter anderem über die Bedeutung von Stardesigner Adrian Newey im Hinblick auf das Reformreglement 2022.

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Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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