Teamchef: Lando Norris hat Charakterstärke bewiesen in Baku
Andrea Stella erklärt: Wodurch sich McLaren-Fahrer Lando Norris beim Formel-1-Rennen in Aserbaidschan am meisten ausgezeichnet hat
Lando Norris im Fahrerlager beim Formel-1-Rennen in Baku 2024
Foto: LAT Images
McLaren-Teamchef Andrea Stella zeigt sich begeistert von Lando Norris und wie sein Fahrer beim Aserbaidschan-Grand-Prix ein schlechtes Qualifying noch in ein gutes Rennergebnis umgemünzt hat. Norris' Umgang mit der Enttäuschung am Samstag und sein Vorgehen am Sonntag habe nichts anderes als Lob verdient, meint Stella.
Schon nach dem Q1-Aus in der Qualifikation habe Norris Charakterstärke bewiesen. "Bei mir waren der Frust und die Enttäuschung wohl größer", sagt Stella. "Er meinte schlicht: 'Passiert halt.' Dann sagte ich ihm: 'Jetzt haben wir eine Aufgabe vor uns.' Das hat er so angenommen. Und diese Einstellung muss ich loben."
Norris werde manchmal für seine teilweise überzogene Selbstkritik getadelt, sagt Stella. "Aber in Baku war er ein sehr entschlossener Fahrer mit einer Aufgabe."
Er selbst sei nach Platz 15 in der Startaufstellung "nicht immer optimistisch" gewesen, dass Norris bei Rennende eine gute Position einnehmen würde. "Ich hielt P4 für etwas zu optimistisch", erklärt der McLaren-Teamchef. "Dafür haben wir ja auch die Hilfe von einigen Fahrern gebraucht, die verunfallt sind. Sonst wäre es P6 geworden."
Ebenso habe er "niemals gedacht, dass wir Verstappen auf der Strecke schlagen würden", so Stella weiter. "Ich glaube aber, das Rennen hat sich deshalb für Lando entwickelt, weil er stets die Ruhe bewahrt hat, vor allem zu Beginn. Wir wussten ja, es wären mehr als 30 Runden auf der harten Mischung zu fahren. Man durfte die Reifen nicht zu früh verschleißen, sonst wäre das Überholen zu schwierig geworden."
Überholmanöver gegen Verstappen als Krönung
Norris habe sich dieser Aufgabe mit Bravour gestellt. "Er war ständig ruhig und hat zur richtigen Zeit überholt. Und am Ende waren seine Reifen bis zum Boxenstopp gut in Schuss. Er fragte sogar nach, ob wir uns sicher seien mit dem Reifenwechsel", sagt Stella.
Den Boxenstopp in Runde 37 hielt McLaren deshalb für angemessen, weil Norris so ausreichend Zeit hatte, mit frischen Medium-Reifen nochmals zu attackieren. "Und auch da hat er seine Reifen gut behandelt, sodass eben kein Graining entstand", sagt Stella. "Die Reifen waren gut genug für ein Überholmanöver gegen Max."
Er könne deshalb nur den Hut ziehen vor Norris: "Lando hat das alles herausragend gut gemacht. Ich wüsste nicht, wann er im Rennen etwas hätte besser machen können."
Denn am Ende kam Norris vor Verstappen ins Ziel und verkürzte so erneut den Rückstand in der Formel-1-Fahrerwertung. Weil gleichzeitig Norris' McLaren-Teamkollege Oscar Piastri gewann und Red Bull nur ein Auto über die Distanz brachte, übernahm McLaren zudem erstmals seit Jahren die Führung in der Konstrukteurswertung - für Stella ein echter "Meilenstein", wie er sagt.Diese Story teilen oder speichern
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