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Teamchef Steiner erklärt: Deswegen zog Haas Grosjean Hülkenberg vor

Haas-Teamchef Günther Steiner erklärt, warum die Wahl für 2020 auf Romain Grosjean gefallen ist - Nico Hülkenberg wäre als Teamneuling ein "Risiko" gewesen

Haas verkündete am Donnerstag, dass man den Vertrag mit Romain Grosjean um ein weiteres Jahr verlängert hat. Das kam für einige Beobachter überraschend, die eigentlich Nico Hülkenberg als Favoriten auf das zweite Cockpit neben Kevin Magnussen gesehen hatten. Teamchef Günther Steiner erklärt nun, warum die US-Truppe auch 2020 weiter auf den Franzosen setzt.

Auf die Frage, ob für Grosjean vor allem gesprochen habe, dass er das Team im Gegensatz zu Hülkenberg bereits kennt, antwortet Steiner: "Das war der Hauptgrund. Wollen wir diesen Schritt machen und ein neues Element ins Team bringen? Das war der Hauptgrund, aus dem wir bei Romain geblieben sind. Da wissen wir, was wir haben." Grosjean fährt bereits seit Haas' erster Formel-1-Saison 2016 für das Team.

"Ich habe schon vorher gesagt, dass man manchmal ein neues Feuer anzünden muss. Aber manchmal muss man sich auch erinnern, wie wir es zum Beispiel zwischen 2017 und 2018 geschafft haben, um in unserer dritten Saison so stark zu sein. Warum sollte ich also etwas verändern und ein Risiko eingehen?", so Steiner. Seit 2017 fährt Haas mit einer unveränderten Fahrerpaarung.

Grosjean und Magnussen ergänzen sich gut

Während Grosjean Magnussen 2017 in der WM noch hinter sich lassen konnte, hatte der Däne die Nase 2018 vorne und führt das interne Duell auch 2019 wieder an. Für Steiner aber kein Grund, Grosjean abzuservieren. "Wir wissen ziemlich gut, was [2019] nicht funktioniert hat", erklärt er und ergänzt: "Manchmal bedeutet ein Schritt nach hinten zwei Schritte nach vorne."

Das sei besser, "als immer zu versuchen, einen [Schritt] nach vorne zu machen." Steiner erklärt: "Denn dann machst du plötzlich zwei nach hinten. Nur die Zeit wird zeigen, ob es die richtige Entscheidung war. Aber alle Fragen, die ihr mir stellt, sind offensichtlich, und die habe ich mir auch selbst gestellt." Letztendlich hätten die Antworten auf die Fragen zu dieser Entscheidung geführt.

"Es gibt immer Vor- und Nachteile", weiß Steiner. Doch letztendlich entschied man sich dafür, weiter auf die bekannte Paarung zu setzen. Denn laut Steiner ergänzen sich Grosjean und Magnussen gut. Auf die Frage, ob der Franzose bei der Entwicklung des Autos besser sei, antwortet Steiner: "Ich würde nicht sagen, ob besser oder schlechter. Sie sind ein bisschen unterschiedlich."

2020 letzte Chance für Grosjean?

"Ich denke, dass die beiden eine gute Kombination sind. Es ist eine gute Balance", erklärt Steiner und verrät, dass beide eine eigene Meinung hätten. "Manchmal sind sie sich nicht einig, aber ich denke, dass das auch gut ist", so Steiner. Denn dadurch bestehe nicht die Gefahr, dass man bei der Entwicklung zu sehr in eine Richtung gehe und sich dabei womöglich verrenne.

Auf die Frage, ob 2020 eine Art letzte Chance für den strauchelnden Grosjean sei, möchte er nicht direkt antworten. "Er hat ein weiteres Jahr bekommen, belassen wir es dabei", sagt Steiner und erklärt: "Ich will diese Entscheidung jetzt noch nicht treffen und ihm sagen, dass er raus ist, wenn er weitere Tiefpunkte hat. Darum kümmern wir uns, wenn es passieren sollte."

Grosjean holte in dieser Saison bislang lediglich acht Punkte und schaffte es nur dreimal in 14 Rennen in die Top 10. Sein bestes Ergebnis war ein siebter Platz beim Chaosrennen in Hockenheim. Dazu kommen zwei zehnte Plätze in Monaco und Barcelona. Teamkollege Magnussen, mit dem Grosjean bereits mehrfach auf der Strecke aneinandergeriet, steht bei 18 Punkten.

Mit Bildmaterial von LAT.

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