Formel-1-Technik: Wie Red Bulls neuer Unterboden mehr Abtrieb erzeugt
Beim Grand Prix von Bahrain brachte Red Bull einen neuen Unterboden: Wie die Truppe den Diffusor seitlich abdichtet und warum das so wichtig ist.
Red Bull RB14 and Toro Rosso STR12 floor comparison
Giorgio Piola
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!
Beim Grand Prix von Bahrain hielt sich die große Update-Flut in Grenzen. Dennoch brachte Red Bull einen neuen Frontflügel und einen überarbeiteten Unterboden. Dabei konzentrierte sich die Ingenieurstruppe rund um Stardesigner Adrian Newey und Technikchef Pierre Wache auf den Bereich vor den Hinterreifen.
Das Ziel: Den Unterboden so gut wie möglich seitlich zu versiegeln, damit die Wirkung des Diffusors nicht beeinträchtigt wird. Denn der Diffusor liefert den Großteil des Abtriebs bei einem Formel-1-Boliden. Außerdem hat er den Vorteil, dass man mehr Abtrieb in diesem Bereich im Gegensatz zu den Flügeln nicht mit mehr Luftwiderstand bezahlt.
Doch was haben die Red-Bull-Ingenieure getan? Sie haben an der Außenkante des Unterbodens Leitbleche angebracht, die verhindern sollen, dass durch den Unterdruck Luft von außen unter das Auto gesaugt wird, worunter der Diffusor leiden würde. Einen ähnlichen Effekt hat das gewölbte Flügelteil vor dem Hinterrad, der an die Toro-Rosso-Lösung erinnert, die man im Vorjahr in Monza einführte.
Dabei macht man sich den vom Luftstrom zunutze, der vom sich drehenden Hinterrad produziert wird. Die Luft wird über die Leitbleche nach außen geleitet. Das Versiegeln des Unterbodens ist seit jeher eine Spezialität von Red Bull. Das liegt daran, dass die Truppe dabei federführend war, das Heck des Autos anzustellen, um mehr Unterdruck zu erzeugen. Das funktioniert aber nur, wenn man den Unterboden seitlich abdichtet.
Dabei kann es durchaus sein, dass Teams das Reglement in Sachen Biegsamkeit der Unterboden ausreizen, um diesen Effekt ebenfalls zur Versiegelung zu nutzen.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.