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Timo Glock über Vettel in Kanada: "Der Sport braucht Emotionen"

Timo Glock erklärt, dass man die Formel-1-Piloten für ihre Emotionen nicht so hart kritisieren sollte - Außerdem wünscht er sich härtere Duelle auf der Strecke

Die Formel-1-Zuschauer sind über das Verhalten von Sebastian Vettel nach dem Großen Preis von Kanada geteilter Meinung. Weil der Ferrari-Pilot die Fünf-Sekunden-Strafe gegen ihn für eine Fehlentscheidung hielt, tauschte er im Parc Ferme kurzerhand die Schilder mit der Nummer 1 und der Nummer 2 um. Während einige die Aktion witzig fanden, kritisierten andere sie als kindisch.

TV-Experte und DTM-Pilot Timo Glock, der Vettel gut kennt, war von der Aktion "nicht überrascht", wie er im Gespräch mit 'Motorsport.com' verrät. "Wir wissen ja, dass er emotional ist, und wir sagen immer, der Sport braucht Emotionen und es muss mehr passieren. Dann hat er's gemacht, und dann kriegt er immer noch eine übergebraten", wundert sich Glock.

"Jeder geht damit anders um, und jeder hat andere Emotionen. Er hat's halt auf seine Art und Weise, so, wie er ist, war das für ihn der Weg, zu zeigen, dass er angepisst ist. Das kann man ihm ja lassen. Klar gibt's Leute, die dann sagen: 'Um Gottes willen, wieso muss er die Schilder umstellen?' Andere fanden das cool. Jeder hat eine andere Auffassung. Ich glaube, man muss die Leute in ihrer Art und Weise lassen, wie sie sind", so Glock.

Glock warnt vor Verlust von echten Typen

Er findet, dass man die Emotionen der Fahrer respektieren sollte. Andernfalls habe man irgendwann keine echten Typen im Sport mehr. "Irgendwann realisiert Sebastian auch, dass es ihm relativ wenig bringt, wenn er emotional ist und am Ende noch eine Strafe dafür bekommt. So bremst man die Kollegen in ihrer Emotionalität ein", warnt Glock, der auch selbst häufig kein Blatt vor den Mund nimmt.

Timo Glock, Sebastian Vettel, Michael Schumacher, Nick Heidfeld, Adrian Sutil, Nico Rosberg

Timo Glock und Sebastian Vettel fuhren in der Formel 1 auch gegeneinander

Foto: Red Bull

"Wenn du emotional reagierst, hast du meistens nicht den kompletten Überblick. Wenn du dir das Ganze zwei Tage später nochmal anguckst, denkst du vielleicht auch: 'Alles klar, das war zu viel des Guten.' Dann muss man auch dafür geradestehen. Damit habe ich kein Problem", berichtet er aus eigener Erfahrung. Ein ähnlicher Typ, der offen seine Meinung sagt, ist Max Verstappen.

Zuletzt in Spielberg sorgte der Niederländer aber auch auf der Strecke für Aufsehen, als er Charles Leclerc wenige Runden vor Ende überholte und sich so den Sieg sicherte. Zwar wurde anschließend eine Untersuchung eingeleitet, doch eine Strafe gab es nicht. In der DTM wäre die Entscheidung wohl anders ausgefallen, denn dort gibt es die Regel dass sich die Fahrer im Zweikampf eine Wagenbreite Platz lassen müssen.

Verstappen vs. Leclerc: Gerne ein paar Runden mehr ...

"Das haben wir Fahrer irgendwann sehr stark durchgedrückt, auch mit der Rennleitung zusammen, dass man sich eben immer den Platz lässt", verrät Glock und erklärt: "Früher war das [in der DTM] auch so. Ich habe mich immer gewundert, wieso ich nicht außen rum einen überholen kann. Der schickt mich immer in die Wiese! Das war völlig normal. Das lässt am Ende keine spannenden Rennen zu."

"Das ist vielleicht was für die Formel 1", grübelt er und erklärt: "Jeder hätte gern ein paar Runden mehr so ein Duell gesehen wie Leclerc gegen Verstappen. Sie haben sich die Runde davor sehr gut duelliert, aber im zweiten Versuch hat er ihn außen eiskalt verhungern lassen. Die Verstappen-Situation verstehe ich, klar. Logischerweise will er das Rennen gewinnen. Da gehen alle an die Grenze."

"Aber für den Sport an sich wäre natürlich geil, wenn sowas noch drei Runden länger geht", so Glock, der 2004 und von 2008 bis 2012 selbst für Jordan, Toyota und Virgin beziehungsweise Marussia in der Formel 1 an den Start ging. Seit 2013 fährt der heute 37-Jährige für BMW in der DTM.

Mit Bildmaterial von LAT.

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