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Toro Rosso: Cockpit für Ocon, aber nur ohne Mercedes-Vertrag

Helmut Marko ist an Esteban Ocon interessiert, aber nur wenn er seinen Mercedes-Vertrag kündigt - Chance auf ein Formel-1-Stammcockpit bei Williams am größten

Esteban Ocon, Racing Point Force India VJM11

Esteban Ocon, Racing Point Force India VJM11

Glenn Dunbar / Motorsport Images

Esteban Ocon könnte 2019 für Toro Rosso Formel 1 fahren, aber nur wenn er dafür all seine vertraglichen Bindungen an Mercedes auflöst. "Wenn er keine anderen Verträge mehr hat, könnten wir darüber reden", bestätigt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit 'Sky' - und betont: "Ich meine damit alle Verträge."

Das allerdings ist ein Szenario, das kaum eintreten wird. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat bereits signalisiert, dass er Ocon nicht freistellen wird: "An dem Punkt in seiner Karriere, an dem er sich befindet, haben wir keinen Notstand, unbedingt ein Cockpit für nächstes Jahr zu finden. Wir stellen uns darauf ein, langfristig zu denken. Er wird in der Formel 1 früher oder später erfolgreich sein. Wenn das bedeutet, dass er ein Jahr aussetzen muss, dann soll es so sein."

Dass Ocon, mit 22 Jahren immer noch ein Nachwuchstalent, kein Stammcockpit für 2019 bekommen soll, dafür aber weit weniger talentierte Fahrer fest im Sattel sitzen, stört viele Fans der Formel 1. Geld regiert die Welt: Das gilt in der Königsklasse des Motorsports wahrscheinlich noch mehr als in anderen Profi-Sportarten.

"Es ist schon hart", empfindet der angehende Red-Bull-Fahrer Pierre Gasly Mitleid mit seinem französischen Landsmann. "Es ist nicht das erste Mal, dass sowas in der Formel 1 vorkommt. Ich habe schon oft gesagt, dass Leistung der einzige Gradmesser sein sollte. Aber traurigerweise spielen Politik und Geld in diesem Sport eine große Rolle. Als Fahrer ist das manchmal schwer zu ertragen. Und es ist unfair."

Doch noch ist Ocons Auszeit nicht beschlossene Sache. Hinter den Kulissen versucht Mercedes, ihn bei Williams zu parken. Eventuell gegen vergünstigte Motoren, wie man munkelt. Wolff bleibt vage: "Wir arbeiten an den verbliebenen Alternativen. Ich rechne nächste Woche noch nicht mit Neuigkeiten. Wir müssen zum Beispiel abwarten, wie sich die Dinge bei Williams entwickeln."

Dort wird ein Cockpit frei, weil Lance Stroll seinem Vater Lawrence zu Force India folgt. Sergei Sirotkin könnte aufgrund seiner Mitgift von der russischen Bank SMP bleiben. Kandidaten für das zweite Cockpit sind neben Ocon aber auch George Russell, ein weiterer Mercedes-Junior, und Artjom Markelow, ein russischer Nachwuchsfahrer mit prall gefüllter Geldbörse. Unter anderen.

Dass Williams zwei Russen verpflichtet, ist unwahrscheinlich, und wenn ein Cockpit an Mercedes vergeben wird, dann wird Ocon eher den Zuschlag erhalten als Russell. Und dann wäre da noch die Möglichkeit, parallel dritter Fahrer bei Mercedes und Force India zu werden. Eine Variante, die Ocon selbst "nicht so toll" findet, wie er gegenüber 'Motorsport.com' sagt.

Sein derzeitiger Teamchef Otmar Szafnauer wünscht sich: "Hoffentlich findet er was. Wir werden ihm helfen, denn er ist gut. Ein Jahr Auszeit würde er verkraften. Wie lange war Räikkönen weg? Zwei Jahre? Er kam zurück und schlug sich toll. Und Esteban ist jung und talentiert genug, um das auch hinzukriegen."

"Wenn er Simulatorfahrer wird, dann ist wichtig, dass er wirklich regelmäßig zum Einsatz kommt, denn es ist tatsächlich eine echte Simulation des Autos. Du musst Erfahrungen mit aktuellen Autos sammeln, sonst verlierst du auch als Simulatorfahrer an Wert", betont Szafnauer. Als Doppel-Testfahrer für Mercedes und Force India könnte Ocon für Force India zumindest Freitagseinsätze bestreiten.

Zu einem Wechsel in die IndyCar-Serie rät der Force-India-Teamchef nicht: "Meine Meinung ist: Wenn er kein Cockpit in der Formel 1 findet, aber schon weiß, dass er eine gute Chance hat, im Jahr darauf eins zu finden, dann sollte er keine andere Rennserie fahren. Es steht mir aber nicht zu, ihm Ratschläge zu geben. Dafür hat er andere Leute. Das ist nur meine persönliche Meinung."

Für 2020 ist denkbar, dass Ocon den Platz von Valtteri Bottas bei Mercedes einnimmt. Bottas' Vertrag wurde nur für die Saison 2019 verlängert. Damit ein Topteam wie Mercedes das Risiko eingeht, einen jungen Fahrer zu engagieren, wäre es freilich hilfreich, wenn dieser aktuelle Rennerfahrung vorweisen kann. Daher setzt Wolff, so hört man, alles auf die Karte Williams.

Die Toro-Rosso-Option ist für Mercedes wegen der Bedingungen von Helmut Marko kein Thema. Dabei würde Red Bull wahrscheinlich sofort zuschlagen: "Wir sind eine offene Firma", lächelt Toro-Rosso-Chef Franz Tost im Interview mit 'Motorsport.com'. "Und Leistung ist für uns der wichtigste Faktor." Einer, den Ocon erfüllen würde.

Nur: Angesichts der angeknacksten Beziehungen zwischen Mercedes und Red Bull insgesamt und Wolff und Marko im Besonderen gilt es als fast ausgeschlossen, dass Mercedes das über Jahre geleistete Investment in Ocon einfach abschreibt. Und Ocon dann im schlimmsten Fall als Red-Bull-Fahrer Weltmeister wird ...

Mit zusätzlichen Informationen von Adam Cooper

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