Tost: Corona-Situation hat Formel-1-Teams "die Augen geöffnet"
Franz Tost von AlphaTauri sagt mit Blick auf den verschärften Kostendeckel, dass die Corona-Probleme viele Konkurrenten offener für Veränderungen gemacht hätten
Die Corona-Pandemie zeitigte im vergangenen Jahr einige weitreichende Folgen für die Formel 1, die sich längst nicht nur auf den Rennkalender erstreckten. So wurden der Kostendeckel von ursprünglich geplanten 175 auf 145 Millionen Dollar runtergeschraubt und das neue technische Reglement um ein Jahr verschoben.
Ohne den Zusammenhalt der Teams in der Krise wären diese Entscheidungen unmöglich gewesen, weiß AlphaTauri-Teamchef Franz Tost. Er glaubt: "Was den Kostendeckel angeht, wären die Top-Teams ohne diese Corona-Probleme nicht so offen gewesen, die Summe, die sie ausgeben wollen, auf 145 Millionen Dollar zu reduzieren."
Jeder habe erkannt, welchen Herausforderungen sich die Formel 1 gegenübersieht und wie schwierig es in Zukunft werden könnte, was wiederum zu dem Maß an Zusammenarbeit führte, das es ermöglichte, die besagten Änderungen durchzusetzen.
Corona-Situation förderte neue Sichtweise auf die Dinge
"Die Formel-1-Teams arbeiten kaum zusammen, weil jeder seine eigenen Interessen hat und leider nicht auf das große Ganze schaut", hält Tost selbstkritisch fest. "Aber ich glaube, dass diese spezielle Situation mit COVID-19 vielen die Augen geöffnet hat, dass einfach weniger Geld auf dem Tisch liegt, als erwartet wurde."
"Und wenn man weniger Geld hat, kann man nur das Geld ausgeben, das man hat. Daher denke ich, dass einige meiner Kollegen ihre Meinung ein wenig geändert haben." Schließlich mussten sich die Teams auf einen erheblichen Rückgang der Preisgeldausschüttungen der Formel 1 aufgrund der geringeren Einnahmen einstellen.
Tost hofft 2021 auf normalen Kalender mit Zuschauern
Dennoch bleiben Organisatoren, Teams und Fahrer hoffnungsvoll, in diesem Jahr wieder einen vollen Kalender absolvieren zu können. "Ich hoffe wirklich, dass wir zu diesem normalen Modus zurückkehren", betont Tost und schließt dabei auch die schrittweise Rückkehr von Zuschauern an die Rennstrecken mit ein.
Der AlphaTauri-Teamchef erklärt: "Wie Sie sich vorstellen können, hat die FOM nicht das Geld, das wir vergangenes Jahr prognostiziert haben, denn wenn es keine Zuschauer gibt, zahlen die Veranstalter nicht so viel Geld an die FOM, und die FOM kann uns nicht das Geld zur Verfügung stellen, das wir in unserem Businessplan haben."
"Deshalb hoffe ich wirklich, dass wir alles in den Griff bekommen, dass die Zuschauer zu den Rennen kommen können, dass das Interesse für die Formel 1 da ist und dass wir 2021 eine stärkere Saison haben, sodass die Einnahmen das Niveau erreichen, das wir uns vorstellen und das wir für unseren Businessplan erwartet haben."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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