Toto Wolff: Die Formel 1 braucht Monaco - und umgekehrt!
Mercedes-Teamchef Toto Wolff rechnet mit einem "Kompromiss" zwischen Liberty Media und Monaco, damit das Stadtrennen im Formel-1-Kalender verbleibt
War das der letzte Monaco-Grand-Prix der Formel 1? Möglich ist es, denn der Vertrag zwischen Liberty Media und dem Automobil-Klub von Monaco ist mit der diesjährigen Veranstaltung ausgelaufen, eine Verlängerung bisher nicht besiegelt. Doch Mercedes-Teamchef Toto Wolff glaubt: Man wird sich zusammenraufen und die Formel 1 weiter in Monaco fahren lassen.
"Das Kommerzielle", meint Wolff, werde dabei im Vordergrund stehen. Denn Monaco hat als einzige Strecke im Formel-1-Kalender das Sonderrecht, Sponsorenflächen in Eigenregie zu vermarkten, und das in großem Stil.
Was Liberty Media zum Beispiel sauer aufstößt: Monaco lässt mit TAG Heuer einen direkten Marktkonkurrenten von Formel-1-Sponsor Rolex prominent werben. Beim Jubel von Charles Leclerc über die Poleposition etwa war nicht ein Formel-1-Sponsor groß im Bild zu sehen, sondern Monaco-Sponsor TAG Heuer.
Muss die Strecke in Monaco umgebaut werden?
Und auch weitere Sonderrechte von Monaco stehen jetzt auf dem Prüfstand: die im Vergleich zu anderen Austragungsorten geringere Antrittsgebühr für die Formel 1 oder auch der exklusive Paddock-Club für VIP-Gäste, den Monaco ebenfalls selbst ausrichtet.
Außerdem steht die Strecke selbst in der Kritik, sie biete zu wenig "Show", weil Überholen im Leitplanken-Kanal von Monaco zu schwierig sei. Müssen also Änderungen am Kursverlauf her, wenn die Formel 1 wiederkommen soll? "Nein, das ist nicht entscheidend", meint Wolff.
Er sagt weiter: "Ich wüsste nicht, wo man sonst fahren könnte auf diesen Straßen. Der Tunnel ist ja schon eine schnelle Stelle. Ich weiß also nicht, was man da machen könnte."
Wenn die Hafenschikane in Monaco nicht wäre ...
Eine Idee aber hat Wolff doch: Er stellt in den Raum, die Hafenschikane nach dem Tunnel auszulassen und stattdessen die lange Gerade einfach fortzuführen. Überzeugt ist Wolff von diesem Ansatz aber nicht: "Denn dann wäre die Tabac-Kurve zu schnell." Er sei eben kein Streckendesigner, so der Mercedes-Sportchef achselzuckend.
Tatsächlich ist ein solches Szenario - raus mit der Schikane - bereits diskutiert und verworfen worden, so berichtet 'auto motor und sport'. Erste Gespräche zwischen Liberty Media und den Verantwortlichen in Monaco seien ohne Ergebnis beschlossen worden.
Fünf Faktoren, von denen die Formel-1-Zukunft in Monaco abhängt!
Am Ende aber, glaubt Wolff, wird man sich einigen und "zu einem Kompromiss kommen", erklärt der Mercedes-Sportchef. Begründung: "Die Formel 1 braucht Monaco und Monaco braucht die Formel 1." Was auch die meisten aktuellen Formel-1-Fahrer so sehen wie Wolff.
Mit Bildmaterial von LAT.
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