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Toto Wolff: Mercedes hat trotz Updates Rückstand auf Red Bull

Wie Mercedes nach dem Formel-1-Rennen in Silverstone das Kräfteverhältnis einschätzt und welche Chancen man sich selbst gegen Red Bull einräumt

Wie groß ist der Schritt, den Mercedes mit seinen Updates in Silverstone gemacht hat? Das Team um Lewis Hamilton und Valtteri Bottas meint: Nicht groß genug, um Red Bull als aktuellen Klassenprimus der Formel-1-Saison 2021 abzulösen. Oder wie es Teamchef Toto Wolff formuliert: "Ich glaube, wir liegen trotzdem noch etwas zurück bei der Leistung." Daran habe er "keine Zweifel", so Wolff.

Wird Mercedes in den restlichen Rennen der Saison also noch einmal nachlegen? James Allison als Technischer Direktor der Weltmeister-Mannschaft will sich nicht festlegen und sagt: "Vielleicht." Mercedes werde gegebenenfalls "hier und da" kleine Anpassungen am aktuellen W12 vornehmen.

"Aber: Die Hauptlast unseres Entwicklungsprogramm [ist durch]", erklärt Allison. "Das war das letzte große Paket, das wir dieses Jahr einsetzen." Neuteile werde es ab sofort nur noch geben, sofern absehbar sei, "dass wir [damit] effizient mehr Leistung gewinnen, ohne uns von unserem großen Projekt für das nächstjährige Auto ablenken zu lassen".

Welche Neuteile hatte Mercedes in Silverstone dabei?

Aber was genau hat Mercedes eigentlich in Silverstone neu verwendet? Andrew Shovlin als leitender Renningenieur spricht von einer ganzen Bandbreite an Updates und nennt explizit Teile der Vorder- und Hinterrad-Aufhängung, die seitlichen Windabweiser und den Unterboden.

Er wolle "nicht über genaue Zahlen sprechen", sagt er, bezeichnet das Update insgesamt aber als "ziemlich umfangreich".

Doch war das Mercedes-Update auch ein Erfolg? Zur Beantwortung dieser Frage zieht Shovlin "zwei Faktoren" heran und erklärt: "Zum einen waren wir auf einer Strecke, auf der das Auto immer schon gut funktioniert hat. Außerdem haben wir auf aerodynamischer Seite zugelegt." Die Kombination daraus habe Mercedes die Bestzeit im Qualifying ermöglicht.

"Positive" Bewertung des Mercedes-Updates

Allison wiederum bejaht die vorangestellte Frage, weil er "definitiv eine Leistungsverbesserung" erkannt hat, "mit der wir zufrieden sind", so sagt er.

Sein Fazit: "Im Verhältnis zum restlichen Feld haben wir uns [in Silverstone] verbessert und Boden gutgemacht auf Red Bull. Das Resultat war deutlich besser." Er bewerte die jüngsten Mercedes-Updates daher als "positiv".

WM-Anwärter Hamilton führt das auf die "erstaunliche Arbeit" im Mercedes-Werk in Brackley in England zurück und spricht den Mitarbeitern dort ein "Kompliment" aus, weil sie "unser Auto kontinuierlich schneller machen", so Hamilton.

Hamilton: Red Bull bleibt Favorit

Doch auch Hamilton glaubt: Red Bull ist noch immer "leicht voraus". Mercedes habe die Lücke zwar verkleinert, aber "definitiv nicht geschlossen", erklärt er weiter. "Um wirklich gleichzuziehen oder vorbeizugehen, da müssten wir noch mehr Arbeit investieren."

Dabei ist Mercedes schon froh, mit dem jüngsten Update überhaupt wieder Fuß gefasst zu haben im WM-Titelkampf, begünstigt natürlich auch durch den Ausfall von Red-Bull-Fahrer Max Verstappen, an dem Hamilton als Unfallgegner beteiligt war.

Shovlin meint dazu: "Wenn wir [in Silverstone] keine Leistung bewiesen hätten, dann hätten wir uns einmal sehr intensiv hinterfragen müssen. Wir mussten deshalb einfach sicherstellen, den Abstand nicht weiter anwachsen zu lassen."

"Das Auto musste einfach gut abschneiden. Und so ist es unheimlich bestärkend, dass wir beweisen konnten, dass wir noch immer im Titelkampf mitspielen."

Hat Silverstone das Bild verzerrt?

Wer aber wirklich schneller ist im Moment, Mercedes oder Red Bull, das hat sich in Silverstone aufgrund des Verstappen-Ausfalls nicht gezeigt. Wolff vermutet: Im Grand Prix wären beide Autos "ziemlich ähnlich" unterwegs gewesen.

Vielleicht aber habe Silverstone das Kräfteverhältnis auch zugunsten von Mercedes verzerrt. "Es war eine Strecke, die Mercedes in der Vergangenheit entgegengekommen ist", sagt Wolff. "Es wird also schwierigere Kurse geben."

Das sieht Shovlin ähnlich und bezeichnet Silverstone als "eine unserer besten Strecken". Weiter sagt er: "Es wäre naiv zu glauben, wir können [am Hungaroring] an unsere Leistung anknüpfen. Red Bull dürfte dort gut aussehen, wie auf jeder Strecke im Moment. Sie werden stark zurückschlagen."

Mercedes will als WM-Spitzenreiter in die Sommerpause

Mercedes aber wolle nach dem jüngsten Sieg unbedingt gegenhalten und "alles in die Waagschale werfen", meint Shovlin. "Die Abstände sind gering bei den Punkten. Und sollten wir vor der Sommerpause in Führung gehen können, wäre das fantastisch. Das ist wahrscheinlich das Ziel, das wir uns vornehmen."

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton im Mercedes W12

Foto: Motorsport Images

"Auch wenn es schwierig wird: Wir haben ja schon gezeigt, dass alles möglich ist. So muss es weitergehen. Du musst dich immer weiter steigern und alles geben für den Sieg."

Hamilton: Auf einmal liebt er den Simulator!

Letzteres habe auch Hamilton getan, betont Wolff, indem sich der siebenmalige Weltmeister verstärkt bei der Simulatorarbeit des Teams engagiere. "Der Simulator", sagt Wolff, "war in der Vergangenheit nicht sein allerliebstes Werkzeug. Jetzt [aber] sieht Lewis die Vorzüge."

"Und dieser Kampf ist so hart, dass man jeden kleinen Vorteil mitnehmen muss. So haben wir Fortschritte gemacht: Weil wir das Auto dank der Arbeit im Simulator besser verstehen. Denn die Upgrades waren nicht so groß, aber wenn man sie zusammennimmt, macht das einen Unterschied."

Es gäbe für Mercedes weiterhin einen Rückstand, sagt Wolff. "Deshalb müssen wir alles in unserem Waffenarsenal mobilisieren. Das tut Lewis als Fahrer und das tun wir als Team."

Oder wie es Hamilton selbst ausdrückt: "Red Bull dürfte weiter die Oberhand haben, aber wir können sie unter Druck setzen, indem wir dranbleiben."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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