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Toto Wolff: Red Bull hatte die "Chance eines Undercuts"

Die möglichen Szenarien aus der Sicht von Mercedes, wie der Formel-1-Grand-Prix von Belgien in Spa-Francorchamps auch anders hätte ausgehen können

Ein Mercedes-Doppelsieg ist es geworden. Aber hätte der Belgien-Grand-Prix 2020 in Spa-Francorchamps auch ganz anders ausgehen können? Das war zumindest die große Sorge von Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Denn er wähnte den sechsten Erfolg im siebten Rennen gleich mehrmals in Gefahr.

Die Anspannung in der Mercedes-Box sei im Rennen auch deshalb groß gewesen, weil Red-Bull-Fahrer Max Verstappen an dritter Stelle liegend in Schlagdistanz gelegen habe. "Ich glaube, sie hatten kurzzeitig die Chance eines Undercuts auf Valtteri. Da waren sie innerhalb von eineinhalb Sekunden. Und das hätte gereicht", meint Wolff.

Doch hier trügt den Mercedes-Sportchef die Erinnerung: Einzig in den Runden 13 und 14 betrug der Rückstand von Verstappen auf Valtteri Bottas weniger als zwei Sekunden. Aber: Zu diesem Zeitpunkt war das Safety-Car auf der Strecke und der jeweils einzige Boxenstopp bereits abgeleistet. Einen solchen Undercut konnte es also nicht geben.

Früher Boxenstopp schafft Sorgenfalten

Wolff aber vermutet, Red Bull habe zu diesem Zeitpunkt noch mit einer Zweistopptaktik geliebäugelt. Eben diese wäre laut Formel-1-Reifenlieferant Pirelli "fast gleich schnell" gewesen wie die konservative Einstoppvariante, die von den meisten Fahrern im Feld gewählt wurde. "Das", so sagt Wolff, "wäre der einzige Moment gewesen." Und dieser trat nicht ein.

Allerdings habe die Nervosität in der Mercedes-Box trotzdem noch einmal zugenommen, nämlich in den Schlussrunden des Rennens, weil die Hard-Reifen von Hamilton und Bottas (und auch von Verstappen) bereits in Runde elf gewechselt worden waren.

Die frühe Safety-Car-Phase aufgrund des Unfalls von Antonio Giovinazzi und George Russell hatte hier die Strategie diktiert. "Deshalb mussten wir die Reifen an ihr Limit bringen", sagt Wolff. Und das bedeutete: 33 Rennrunden auf der harten Mischung, genau drei Viertel der Distanz.

Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
Der Unfall von Giovinazzi und Russell
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Die Erinnerung an Silverstone wurde wach

Während Renault-Fahrer Daniel Ricciardo mit gleich alten Hard-Reifen ganz am Ende noch die schnellste Rennrunde fuhr, hätten die Pneus bei Hamilton, Bottas und Verstappen "gelitten", so sagt Wolff.

Er erklärt: "Es gab zwar keinen Hinweis auf einen Fehler oder auf einen Druckverlust, aber die Temperaturen ließen langsam nach. Das wiederum ist ein Hinweis darauf, dass das Gumminiveau abnimmt."

Und da schrillte bei Mercedes der Alarm. Man habe "natürlich Silverstone im Kopf" gehabt, sagt Wolff. Dort waren unter anderem Hamilton und Bottas von Reifenschäden ereilt worden, die Bottas einen sicheren Podestplatz und Hamilton beinahe den Rennsieg gekostet hätten.

Hamilton: Vielleicht doch nicht so schlimm ...

Deshalb war Mercedes in Spa-Francorchamps besonders vorsichtig. "Wir haben am Ende Tempo herausgenommen, genau wie Max", sagt Wolff. "Wir wollten sicherstellen, ohne Probleme ins Ziel zu kommen." Und diese Rechnung ging auch auf: Das Polster nach hinten auf Ricciardo war groß genug für die Top 3.

Und Hamilton erklärte später: So schlimm wie befürchtet sei es gar nicht gewesen an der Reifenfront. O-Ton: "Es sieht so aus, als wäre da noch viel Gummi drauf. Vielleicht war alles okay und vielleicht haben wir uns umsonst Sorgen gemacht."

Er selbst gibt an, bereits davor mehrere kritische Momente gemeistert zu haben, allen voran die Startphase und später den Restart nach der Neutralisierung durch das Safety-Car. Beide Male sei ihm das Wetter entgegengekommen - oder vielmehr: gerade nicht.

"Glück" mit dem Wind hilft Hamilton

"In der Vergangenheit hatten wir vor Kurve 5 oft Gegenwind und dann hast du einen größeren Luftwiderstand. Davon profitiert das Auto hinter dir, weil es einen besseren Windschatten kriegt. Dieses Mal aber hatten wir Rückenwind. Das hat mir dabei geholfen, Valtteri auf Distanz zu halten", sagt Hamilton. Er habe "Glück gehabt".

Valtteri Bottas, Mercedes F1 W11
Valtteri Bottas, Mercedes F1 W11, Max Verstappen, Red Bull Racing RB16, in the pits
Lewis Hamilton, Mercedes F1 W11
Lewis Hamilton, Mercedes F1 W11, Valtteri Bottas, Mercedes F1 W11, Daniel Ricciardo, Renault F1 Team R.S.20, and Max Verstappen, Red Bull Racing RB16, through the first corner
Race winner Lewis Hamilton, Mercedes F1 W11
Lewis Hamilton, Mercedes F1 W11
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Tatsächlich gab es nie einen echten Angriffsversuch auf den Grand-Prix-Sieger, weder in der Startrunde noch nach der Safety-Car-Phase. Bottas befand sich nie in Schlagdistanz, auch Verstappen kam nie in Angriffsposition.

Und so geriet Hamiltons Sieg nur einmal in Gefahr, nämlich gleich nach dem Start in Kurve 1, als er sich "einen kleinen Ausrutscher" geleistet hatte. Hamilton bei 'Sky': "Ein Fehler, aber eigentlich kein Fehler. Es lag einfach an den Reifen und wie sie sind."

Nicht das einfachste Rennen des Jahres

Die Konsequenz aus Hamiltons Sicht: "Valtteri war dran, ich musste blocken." Bottas aber habe die Situation nicht nutzen können. Und nach Kurve 5 hatte Hamilton freie Fahrt.

Ob es sein einfachster Sieg in diesem Jahr gewesen sei? Hamilton verneint: "Ich würde sagen, Barcelona war das beste Rennen. Spa war positiv, aber stressig am Start und beim Restart."

Es sei generell ein "ziemlich gutes Wochenende" gewesen. "Es gibt allerdings definitiv Bereiche, in denen wir uns noch verbessern können."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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