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Toto Wolff weiter überzeugt: Mike Elliott war "einer der brillantesten Ingenieure"

Mercedes befindet sich nach zwei schwachen Jahren wieder im Aufwind: James Allison führt erneut die Technik-Abteilung, für seinen Vorgänger gibt es trotzdem Lob

Toto Wolff weiter überzeugt: Mike Elliott war "einer der brillantesten Ingenieure"

Mercedes ist zurück an der Spitze: Russell vor Teamkollege Hamilton in Zandvoort

Foto: circuitpics.de circuitpics.de

Diese Silberpfeil-Bilanz macht wahrlich Eindruck: Vier Siege aus den letzten drei Rennen - und auch nach der Sommerpause in Zandvoort scheint Mercedes schon wieder gut in Form zu sein, wie die Tagesbestzeit von George Russell und Platz drei für Teamkollege Lewis Hamilton am Freitag im zweiten Freien Training von Zandvoort belegen.

Doch woran liegt der plötzliche Mercedes-Aufschwung wirklich, und wer zeichnet hinter den Kulissen dafür verantwortlich? Geht es nach Russell, ist James Allison die Schlüsselfigur, genauer gesagt die Rückkehr des Briten in die Rolle des Technischen Direktors.

Teamchef Toto Wolff will dieses Aussagen in seiner Medienrunde vor dem Großen Preis der Niederlande am Freitag jedoch ein bisschen einordnen: "Ich denke, was James sagen würde, wenn er jetzt hier sitzen würde: Es ist nie die Arbeit einer einzigen Person, ein Auto entweder zu ruinieren, oder zum Performen zu bringen", so Wolff.

Vielmehr sei es "der Beitrag von Leuten, die Daten analysieren, auswerten, und dann der technischen Führung, zu sagen: 'Ich denke, wir sollten das machen.' Und James - und da spricht jetzt Toto, und nicht James - spielt bei dieser Beurteilung eine fundamentale Rolle. Sehr pragmatisch, sachlich, also ja, er ist sehr wichtig", lobt Wolff.

Dennoch betont der Teamchef, dass keine Reue bestehe, dass bei Mercedes zwischenzeitlich nicht Allison, sondern Mike Elliott das Technik-Zepter schwingen durfte: "Die Entscheidung, die wir damals getroffen haben, basierte auf zwei Faktoren: Einerseits war da ein großes Talent am Heranwachsen, dem eine Chance gegeben werden musste."

 
Mike Elliott wurde bei Mercedes zum Gesicht der Krisenjahre 2022 und 2023

Mike Elliott wurde bei Mercedes zum Gesicht der Krisenjahre 2022 und 2023

Foto: Motorsport Images

Wolff erklärt: "Für mich war Mike Elliot einer der brillantesten Ingenieure, die wir in diesem Unternehmen hatten, und deshalb ist er auch einer der klügsten Köpfe, den ich je getroffen habe, und ein großer Mitwirkender zu unseren acht aufeinanderfolgenden Titeln." Eine Einschätzung, die im exklusiven Gespräch mit Motorsport-Total.com unlängst auch Philipp Brändle teilte, unter Elliott langjähriger Aerodynamik-Ingenieur bei Mercedes.

Für Teamchef Wolff steht in Bezug auf Elliott jedenfalls fest: "Ihn zum technischen Direktor zu machen, war eine große Ehre, eine rationale Entscheidung." Außerdem habe Allison schlichtweg nicht mehr für den Posten zur Verfügung gestanden: "James' Abberufung hatte auch einige persönliche Gründe, weil er das Gefühl hatte, dass er aus familiärer Sicht etwas anders machen wollte", sagt der Teamchef.

Elliott: Zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort?

"All das hat dazu beigetragen, dass Mikes Verantwortung genau 2022 begann, mit unserem ersten katastrophalen Auto", erinnert sich Wolff an die Irrungen und Wirrungen, unter anderem um das kontroverse Zero-Pod-Konzept am Mercedes W13.

Schnell wurde Elliott damit auch medial zum Gesicht der Krise: "Ich denke, er wurde in eine Situation reingeworfen, die sehr anders war als erwartet. Und deshalb auch ein ganz anderes Spektrum an Fähigkeiten erforderte, um sich selbst wieder aus diesem Loch zu manövrieren", erklärt Wolff. Ende 2023 zogen Elliott und Mercedes schließlich die Reißleine, der Brite gab den Posten auf.

James Allison ist mittlerweile wieder in seine leitende Position zurückgekehrt

James Allison ist mittlerweile wieder in seine leitende Position zurückgekehrt

Foto: Motorsport Images

Als Nachfolger kehrte ausgerechnet Vorgänger Allison zurück: "Als sich dann alles änderte, war James' Familiensituation wieder anders, und er sagt, dass er zurückkommen könnte. Da haben wir wieder getauscht", sagt Wolff, der dennoch klarstellt: "Bereue ich es also? Ich bereue niemals irgendetwas."

"Und besonders nicht diese Situation, wegen all dieser Gründe. Wir haben diese Entscheidung getroffen, und damals dachten wir, dass sie richtig wäre. Und ich kann heute noch zurückverfolgen, warum es zum damaligen Zeitpunkt richtig war", erklärt Wolff, auch weiterhin beruhigt in den Spiegel schauen zu können.

McLaren als Mercedes-Vorbild: "Die waren so schlecht"

Erst recht, da Mercedes nun wieder voll auf Kurs scheint. Denn durch den aktuellen Höhenflug in Sachen Performance sieht sich der Wiener - spät aber doch - bestätigt: "Ich habe ja schon die zweite Saisonhälfte der letzten Saison, und zu Beginn dieser, gesagt, dass wir den Glauben haben, dass die Performance schnell kommen kann, wenn wir das Potenzial unseres Autos freisetzen."

Diese Zuversicht habe er seit etwas mehr als einem Jahr aus einem ganz simplen Grund: "Weil McLaren das getan hat", so Wolff: "Die waren so schlecht. Ich meine, die sind so ziemlich in jedem Qualifying in Q1 rausgeflogen", erinnert sich der Wiener an die Saison 2023: "Und dann bringen die in Österreich ihr Upgrade an Norris' Auto, und der kämpft ums Podium."

Toto Wolff gibt zu: Mercedes nahm sich ein Beispiel an Kundenteam McLaren

Toto Wolff gibt zu: Mercedes nahm sich ein Beispiel an Kundenteam McLaren

Foto: Motorsport Images

"Die Pace war wirklich, wirklich gut. Dann haben sie es auch an Piastris Auto gebracht, und sind geflogen", erklärt Wolff sein Staunen über die Konkurrenz: "Wir haben zum ersten Mal gesehen, zumindest in meiner Zeit in der Formel 1, dass ein Upgrade, das erwartungsgemäß zwei Zehntel hätte bringen sollen, eine Sekunde bringt."

Wolff: "Jetzt müssen wir das konsolidieren"

Mittlerweile habe nach ähnlichem Vorbild auch Mercedes seinen eigenen Stein der Weisen gefunden: "Ich glaube, was bei uns in gewisser Weise passiert ist: Wir haben verstanden, warum unser Auto nicht wie von uns erwartet operiert hat. Jetzt müssen wir das konsolidieren", fordert Wolff, wohl wissend um die jüngsten Zahlen und Statistiken:

"Wir haben drei der letzten vier Rennen gewonnen. Eines davon war ein glücklicher Sieg, aber da musst du auch da sein. Wir haben davon profitiert. Und die anderen beiden waren verdient, auf Strecken, von denen wir nicht erwartet hätten, dass wir konkurrenzfähig sind", freut sich der Mercedes-Boss.

"Also warten wir mal ab, ob wir weiterhin auf diesem Level performen können, ich glaube es noch nicht ganz", übt sich Wolff in Vorsicht: "Aber, wenn die nächsten zwei bis drei Rennen, auf ganz unterschiedlichen Kursen, auch positiv laufen, dann bestätigt es, dass es dieses eine Verständnis war."

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